Der Duftende Schneeballgarten
Die Vielfalt der Viburnum-Pflanzung wird bei der Betrachtung schnell deutlich. Rund 16 verschiedene Viburnum-Arten befinden sich in diesem Teil des Botanischen Gartens. Bereits im Dezember sind die Blüten von Viburnum farreri zu bewundern, gefolgt von weiteren Arten von April bis Juli. Kennzeichnend für Viburnum sind die rosa und weiß gefärbten Blütendolden, die oftmals einen intensiv süßen Duft verströmen. Einen weiteren Farbaspekt im Frühjahr bilden die Geophyten. Vor allem Anemonen, Tulpen und Narzissen sind im Frühjahr, vor dem Laubaustrieb der Gehölze aspektbildend. Viele der ehemals gepflanzten Tulpen und Anemonen sind jedoch nicht mehr anzutreffen, da sie hier nicht ihren optimalen Standort fanden. Die Pflanzung kann dem Lebensbereich Gehölzrand zugeordnet werden, da Gehölze wie Acer campestre, Morus nigra und zwei Laburnum-Arten Schatten auf große Teile des Quatiers werfen. Auf den sonnigen Flächen befinden sich Berberitzen, wie zum Beispiel Berberis julianae oder Berberis x ottawensis 'Superba'. Passend dazu finden sich Farne wie Dryopteris- und Polystichum-Sorten in der Pflanzung. Zusätzlich wurden verschiedene Gräser wie Luzula nivea gepflanzt. Die verwendeten Bodendecker vertragen halbschattige und schattige Standorte. In den schattigeren Bereichen der Pflanzung, unter Acer campestre und Morus nigra, wachsen Waldsteinia ternata und Waldsteinia geoides. In den lichteren Bereichen wachsen Fragaria vesca und Lamium galeobdolon 'Florentinum' großflächig. Auffallend sind die verschiedenen Geranium-Sorten, besonders das lachsrosa blühende Geranium endressii 'Wargrave Pink' überzeugt ab Mai. Auch die beiden gelb blühenden Stauden Lysimachia punctata und Hypericum calycinum nehmen große Bereiche ein, da sie stark Ausläufer bilden.
Das Farbkonzept des Quatiers setzt sich vornehmend durch gelbe und weiße Blütenfarben zusammen. Dabei spielen sowohl die Geophyten und die Goldregen-Arten, als auch die im Fokus stehenden Schneebällle eine große Rolle. Zu den beiden Grundfarben kommt im Komplementärkontrast lila hinzu, welches vor allem in Vinca major und Anemone blanda 'Blue Shades' zu sehen ist. Einen weiteren Farbaspekt in rosatönen geben die Geranium-Arten.
Bei der Pflanzung stellen sich jedoch auch kleinere Probleme heraus, die sich durch freie Flächen oder den Zustand der Pflanzen zeigen. Besonders Morus nigra befindet sich in einem schlechten Zustand. Hervorgerufen werden diese Probleme vor allem durch Schatten und Wurzeldruck, verursacht durch große Gehölze, wie Acer campestre.