Asplenium scolopendrium 'Cristatum'

N.Schiffmann
Schnellüberblick

Deutscher Name: Gekräuselter Hirschzungenfarn 'Cristatum'

Synonyme: Phyllitis scolopendrium

Wissenswertes


Der gekräuselte Hirschzugenfarn fällt durch seine namensgebenden gekräuselten Blätter auf, dessen Form an eine Zunge erinnert. Die Art wächst in Europa in wintermilden Gegenden in Höhenlagen bis1700m, findet sich aber bis nach Nordafrika und Vorderasien. Diese gezüchtete Sorte bringt durch 40 cm lange, helle und wintergrüne Farnwedel selbst in der kahlen Winterzeit grün in die Beete. Ab April treiben dann frischgrüne junge Wedel aus und überdecken das alte Laub aus dem Vorjahr, sodass gerade im Naturgarten keine Pflege nötig ist. Einmal eingewachsen kann dieser Farn sehr alt werden.

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Asplenium scolopendrium sollte nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein und bevorzugt bevorzugt lehmigen und frisch bis feuchten Boden. Vermehrt werden kann diese Art durch Teilung und Neupflanzung alter Horste. Im halbschattigen Staudengarten als Gehölzunterpflanzung, an schattigen Hängen oder im Schlagschatten von Gebäuden an der Nordseite ist diese altbewährte Pflanze kaum wegzudenken und vermittelt zwischen blühenden Stauden wie Lungenkraut und Zwiebelblühern.

Auf einen Blick

1.12 Hydrangea, 1.14 Viburnum, 1.18 Schattenglanz
Europa bis Nordafrika, Voderasien
Farn
kriechender Wurzelstock (Rhizome bildend)horizontal wachsender verdickter Sproß mit Ausbreitungs- und Speicherfunktion unter- oder nahe der Erdoberfläche, Horst oder Schaftaufrechte Sprosse, die gleichmäßig verzweigt sind und sich kreisförmig ausbreiten, der Horst ist vom Grund an verzweigt, der Schaft ist in den Blütenstand hinein verzweigt
Horstig, mit kurzem Rhizom

Wissenschaftliche Informationen

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Asplenium scolopendrium (L.) NEWMAN 'Cristatum'
Aspleniaceae (Streifenfarngewächse)
Asplenium
scolopendrium
Phyllitis scolopendrium

Standort

G2Gehölz, frischer Boden, G3Gehölz feuchter Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden, GR3Gehölzrand, feuchter Boden, St2Steinanlagen, frischer Boden, St3Steinanlagen, feuchter Boden, SF3Steinfugen, feuchter Boden
absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
felsigmit größeren Gesteinsbrocken durchsetzt und meist flachgründig, flachgründigA-Horizont des Bodens geht rasch in den C-Horizont (anstehendes Gestein) über, meist karg und nährstoffarm in Hügelland, Mittelgebirge oder Steilhängen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, steinigBoden reich an Korngrößen >63mm
pH 6,5-8
5avon −28,8 °C bis −26,2 °C
CS-StrategeKonkurrenz-Stress-Strategen sind am geeigneten Standort konkurrenzstarke, mäßig stresstolerant aber wuchsstarke Spezialisten auf Standorten mit mindestens einem ökologischen Faktor im Min. oder Max., z.B. Sumpfpflanzen, Arten auf Trockenstandorten oder hochwüchsige Gebirgspflanzen
Imöglichst einzeln oder in kleinen Tuffs von 1-3 Stück pflanzen, IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

Die Blätter können für Tee übergossen werden und wirken adstringierend auf die Schleimhäute. Der Gehalt an arzneilichen Inhaltsstoffen ist in der Art größer als in der Sorte.
ungiftig aber nicht wohlschmeckend
Nein, nicht duftend

Blätter

zungenförmige Wedel, stark gewellt, glänzend, dunkelgrün
wintergrünAustrieb im Frühjahr, Blattfall erfolgt vor dem Austrieb mit dem Öffnen neuer Knospen im folgenden Frühjahr, Blattalter genau 1 Jahr
Nein

Wurzel­system

RhizomÜberwinterung in einem kriegenden, horizontalen Wurzelstock, WurzelÜberwinterung in einem unterschiedlich differenzierten Wurzelstock
niedrigdie Pflanze breitet sich höchstens verträglich aus und lässt sich einfach vergesellschaften

Jahreszeiten

Foto Frühjahr
Foto Sommer

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

einheimischnatürliche rezente Verbreitung in Mitteleuropa, Rote-Liste-Deutschland Gefährdungsstatus: ungefährdet, schneckenfest
Blätter, die sich im späten Frühjahr bis Sommer entfalten

Verfasser / Literatur

Nathalie Schiffmann
Nathalie Schiffmann, Jessica Gabler
  • Deigner-Grünberg, Bernd (2014): Pflanzenbuch Band 2. Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V., Bad Honnef
  • UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH . Datenbank Biologisch-Ökologischer Merkmale Der Flora von Deutschland. https://www.ufz.de/biolflor/taxonomie/taxonomie.jsp?ID_Taxonomie=858. Aufgerufen am 10.03.2022.
  • Foerster, K. (1988): Einzug der Gräser und Farne in die Gärten.-7. Auflage. Stuttgart: Ulmer.
  • Foerster-Stauden Kompendium, Herausgeber: Foerster Stauden GmbH, 4. Auflage Mai 2011 S. 785.
  • Metzing, D.; Garve, (...); Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 7: Pflanzen. – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (7): 13–358.
  • Erhardt W., Götz E., Bödecker N., Seybold S. (2008): Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
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6 / 6Blätter, die sich im späten Frühjahr bis Sommer entfalten