Magnolien-Sammlung

J. Gabler

Magnolien bestechen durch auffallend große Blüten, die sich bei Tulpen- und Sternmagnolien schon ab März öffnen. Auch für unser spätfrostgefährdetes Weserbergland finden sich unter den rund 300 Arten zahlreiche (spätblühende) Hybriden und Sorten wie die Großblütige Magnolie, die erst im Mai blühen. Die sehr ursprüngliche Gattung Magnolia ist lange vor unseren hetigen Hauptbestäubern, den Wildbienen entstanden und wird daher nur von Käfern bestäubt. Um einen kreidezeitlichen Käfer zu tragen sind die Blütenblätter sehr groß, derb und stabil. Die Ursprünglichkeit lässt sich auch in der Organisation der Blüte erkennen; sie ist spiralig aufgebaut und die Anzahl der unverwachsenen Blütenblätter ist variabel.

Trotz zahlreicher Eiszeiten und Klimaveränderungen hat diese Gattung bis in unsere Zeit überdauert und wurde im 17. Jahrhundert nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol benannt und in der "Nova Plantarum Americanarum Genera" erstmals erwähnt. Seitdem entstanden unzählige gartenwürdige Sorten in allen erdenklichen Schattierungen von reinweiß über rosa hin zu kräftigem purpur und gelb. Mit Endhöhen von 3 - 25m ist für jede Gartensituation eine passende Sorte zur Hand, sofern man eine sonnige oder leicht absonnige windgeschützte Lage auf gleichmäßig frischem Boden, bevorzugt kalkarmem Boden bieten kann. Neben unserem Magnoliengarten haben wir im Arboretum verschiedene Magnolien als Sammlung ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufgepflanzt. Bei einem Besuch im April kann die Blüte aus nächster Nähe bewundert werden.