Viburnum x carlcephalum

Viburnum x carlcephalum Quelle: N. Jung
Schnellüberblick

Deutscher Name: Großblumiger Duft-Schneeball

Wissenswertes

Der Großblumige Duft-Schneeball entstand aus einer Kreuzung zwischen dem Koreanischen Duftschneeball Viburnum carlesii und dem Chinesischen Schneeball Viburnum macrocephalum. Eigentlich sollte er in keinem Garten fehlen, denn er hat nicht nur riesige, duftende und kugelförmige Blütenstände, sondern er entwickelt sich auch zu einem schönen, kleinen und kompakten Strauch. Zudem hat er eine sensationelle Herbstfärbung. Mitte bis Ende April zeigen sich die runden Blütenstände, typisch für Viburnum an den äußeren Spitzen der Triebe. Sind die Knospen zuerst zartrosa überhaucht, wechselt die Farbe in der vollen Blüte zu einem leuchtenden Weiß. Die Blüte wird von einem starken, weithin wahrnehmbaren Duft begleitet. Bienen und Hummeln folgen dieser Duftspur sehr gerne. Die jungen Triebe und Blätter von Viburnum x carlcephalum sind sternfilzig behaart und erscheinen somit silbrig-grau. Sie sind bis zu zehn Zentimeter lang, breit- oval und markant texturiert. Dies ergibt einen stimmigen Hintergrund zu den Blüten in Weiß und Rosa. Auch die Herbstfärbung entwickelt sich zu einem beeindruckenden Farbenspiel von Gelb über Orangerot zu intensivem Karmin.

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Aus den Blüten entwickeln sich im August rote, später schwarze Beeren. Diese Beeren sind nicht essbar und schwach giftig. Der Großblumige Duftschneeball wächst eher langsam und bildet von Natur aus eine rundliche Form, der jährliche Zuwachs liegt bei zehn bis 25 Zentimetern, wobei jüngere Exemplare auch höhere Wuchsleistungen bringen können. Die Endhöhe liegt bei zwei Metern, mit den Jahren kann er auch genauso breit werden. Da er dabei eine sehr dichte Verzweigung aufweist, eignet er sich auch als Sichtschutz oder als Teil einer Blütenhecke. Besser kommt er allerdings als Solitär oder Staudenbegleiter im Beet zur Geltung. Zudem punktet er mit seiner Anspruchslosigkeit und Pflegeleichtigkeit. An einem sonnigen Standort blüht er zwar deutlich üppiger und die Herbstfärbung ist intensiver, er gedeiht aber auch gut im Halbschatten. Viburnum x carlcephalum bevorzugt durchlässige, mäßig trockene bis feuchte Böden mit einem hohen Nährstoffgehalt. Der großblumige Schneeball ist in unseren Breitengraden ausreichend frosthart, er erträgt bis zu – 20 Grad Celsius. Lediglich die Blüten können bei Spätfrost Schaden nehmen, nachfolgende Blüten sind davon aber nicht betroffen. Da Viburnum x carlcephalum ohne Zutun einen gefälligen Habitus entwickelt, sind die Pflegemaßnahmen überschaubar. Nach der Blüte kann man bei zu dicht gewordenen ausgewachsenen Sträuchern die ältesten Triebe entfernen, die man sehr gut an der Farbe erkennen kann.

Auf einen Blick

1.17 Hamamelis
Züchtung seit 1932 in Kultur
Gehölz
Normalstrauch1,5-3m
sehr große Blütenbälle, intensiv duftend

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Viburnum x carlcephalum BURK. EX R.B. PIKE
Adoxaceae (Moschuskrautgewächse)
Viburnum
V. carlesii x V. macrocephalum f. keteleerii

Standort

9Gehölze der Hecken und Strauchflächen.1trocken bis frisch, mäßig nährstoffreich, schwach sauer bis stark alkalisch, sandig- oder lehmig-humos.2sonnig bis lichtschattig, sommerkühl, meist frosthart.5Normalstrauch > 1,5m
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos, tonigBoden mit min. 20% Massenanteil an Korngrößen unter 0,063mm
pH 5-8
6avon −23,3 °C bis −20,5 °C

Verwendung

zusammen mit bunt-blühenden Sträuchern und Stauden, für Duftgärten
leicht giftige Früchte
intensiv angenehm duftende Blüten
Ja, schnittverträglich

Blätter

Viburnum x carlcephalum Blätter
rundlich-eiförmig, 6-9 cm lang und zugespitzt, Rand ist grob gezähnt, oberseits matt grün und unterseits graugrün, vereinzelt mit einfachen Haaren
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja

Blüte

Blütenknospen zunächst rosa, rundliche rispig-trugdoldigen Blütenstände, bestehen aus bis zu 100 reinweißen Einzelblüten, Blütenkugel ist etwa 13-15 cm groß. Bis zu 100 Einzelblüten in rundlichen, rispig-trugdoldigen Blütenständen, 15 cm breit. Kronröhre trichterförmig, kürzer als die ausgebreiteten Zipfel, Staubblätter die Krone überragend.
Mai
Melittophilie - BienenbestäubungSonderform der Entomophilie - Insektenbestäubung durch Bienen und Hummeln
rosa, weiß

Frucht

Juli, August

Borke / Rinde

Viburnum x carlcephalum Rinde
silbrig braun; längsgebändert mit markanten Lentizellen an den jüngeren Trieben

Wurzel­system

Flachwurzler

Jahreszeiten

Viburnum x carlcephalum im Frühling
Viburnum x carlcephalum im Sommer
Viburnum x carlcephalum im Winter

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Viburnum x carlcephalum Austrieb

Verfasser / Literatur

Nicole Jung
Nicole Jung, Constantin Grote, Marcel Schönwald
  • Bärtels, Andreas (1991): Gartengehölze. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Bärtels, Andreas (2001): Enzyklopädie der Gartengehölze; 1430 Farbfotos, 150 Zeichnungen,13 Tabellen. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Geyer, Hans-Jürgen (1984-2021): Zentraldatenbank für kultivierte Gehölze Europas. Online verfügbar unter https://www.uni-due.de/ginkgo/german/index.htm, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
  • Kelly, John; Hillier, John (Hg.) (2004): The Hillier. Bäume & Sträucher. 2., überarb. Aufl. Braunschweig: THALACKER MEDIEN.
  • ThePlantList (2013): A working list of all plant species. Version 1.1.; Online verfügbar unter http://www.theplantlist.org/, zuletzt abgerufen am 23.11.2020.
  • Warda, Hans- Dieter (2020): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 4.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • WFO (2021): World Flora Online. Online verfügbar unter: http://www.worldfloraonline.org, zuletzt geprüft: 20.06.2021
  • Roloff, A. & Bärtels, A. (2006): Flora der Gehölze; Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 2. Auflage. - Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
1 / 7Viburnum x carlcephalum Habitus
2 / 7Viburnum x carlcephalum Blätter
3 / 7Viburnum x carlcephalum Rinde
4 / 7Viburnum x carlcephalum Austrieb
5 / 7Viburnum x carlcephalum im Frühling
6 / 7Viburnum x carlcephalum im Sommer
7 / 7Viburnum x carlcephalum im Winter