Tulipa 'Candela'

M. Stiller
Schnellüberblick

Deutscher Name: Fosteriana-Tulpe

Wissenswertes

Die Forsteriana-Tulpen sorgten in der Tulpenwelt für Furore, als sie aus Zentralasien nach Europa kamen. 1906 das erste Mal von Hoog und später von W. Irving beschrieben, entstanden im Verlauf des letzten Jahrhunderts zahlreiche äußerst dekorative Hybriden. Im Vergleich zu den heimischen Tulpen wie Tulipa sylvestris weisen diese riesige, bis zu zwanzig Zentimeter im Durchmesser, farbkräftige Blüten auf. Es gibt rot-, gelb-, weiß- und orange- sowie zweifarbige gelb-rote Sorten. Tulipa ‘Candela‘ besticht ihre Betrachter im April mit leuchtend gelben Blüten. Diese sind kelchförmig und die Segmente des äußeren Perigonkreises laufen in eine Spitze aus, während die inneren breiter und abgestumpft sind. Die Petale weisen einen markanten schwarzen Basalfleck auf und die langen Staubblätter sind ebenfalls schwarz gefärbt. Die bis zu vierzig Zentimeter hohe Pflanze entspringt einer kugeligen Zwiebel, die bis zu fünf Zentimeter breit ist. Die innen behaarte Schale ist purpurbraun gefärbt und erscheint von außen papierartig. Eine Pflanze trägt drei bis vier grundständige breit-lanzettliche Blätter. Diese werden etwa zwanzig Zentimeter lang und etwa halb so breit. Die graugrünen Blätter sind bereits Anfang Juni schon wieder eingezogen. Auf diese Weise überdauert der Frühjahrsgeophyt bis zum nächsten Frühjahr.

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Wie bei allen Tulpen sollten schwere, verdichtete und vor allem nasse Böden vermieden werden, da ansonsten Fäulnis der Zwiebeln auftreten kann. Im Spätherbst bis zum Frühwinter kann man die Zwiebeln etwa zehn bis zwanzig Zentimeter tief ins Beet oder die Freifläche stecken. Die Blätter sollten nach Blüte nicht entfernt werden, um das Blütenwachstum für das Folgejahr zu fördern.

Auf einen Blick

5.5 Kaukasische Hochstaudenflur
Ursprungsart aus Zentralasien (Bergland von Samarkand), Sorte gezüchtet von K. van Egmond & Sons (1961)
GeophytStauden im weiteren Sinne, die mit Hilfe unterirdischer Erneuerungsknospen (Knolle oder Zwiebel) die ungünstige jahreszeitliche Extreme wie Hitze oder Sommertrockenheit überdauern
Zwiebelgestauchter Sproß mit verdickten, speichernden Niederblättern bei Erdpflanzen
leuchtend gelbe, große Blüten, 20 bis 40 cm hoch
leuchtend gelbe Blütenfarbe

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Tulipa 'Candela' Hoog ex W. Irving ''Candela''
Liliaceae (Liliengewächse)
Tulipa

Standort

Fr2Freifläche, frischer Boden, B2Beet, frischer Boden
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang
sommertrocken, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, felsigmit größeren Gesteinsbrocken durchsetzt und meist flachgründig, humoshoher Anteil organischer Substanz, kiesigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 2 und 63mm, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, steinigBoden reich an Korngrößen >63mm
pH 7-9
6avon −23,3 °C bis −20,5 °C
S-StrategeStress-Strategen sind wuchsschwache Spezialisten wenig produktiver Standorte. Sie sind auf stressreichen Böden konkurrenzfähig und langlebig, geringe Reproduktions- und Zuwachsraten
Imöglichst einzeln oder in kleinen Tuffs von 1-3 Stück pflanzen, IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

im Spätherbst bis zum Frühwinter 10-20 cm tief stecken, Blätter nach Blüte nicht entfernen, um Blüte im Folgejahr und Zwiebelteilung zu fördern, im Steingarten in Kombination mit Wolfsmilcharten (Euphorbia), Schleifenblumen (Iberis), Blaukissen (Aubrieta) und Zwergsträuchern, im Beet in Kombination mit langlebigen Stauden wie Pfingstrosen (Paeonia), Schwertlilien (Iris germanica) und Sonnenblumen (Helianthus), in Steppenheiden mit Winterheide (Erica carnea) oder auch Fetthenne (Sedum), Lein (Linum narbonense), Ziest (Stachys byzantina), Storchschnabel (Geranium sanguineum) und Ginster (Genista lydia), in bunten Rabatten zwischen Rosen und Lavendel oder mit verschiedenen Sommerastern (Aster amellus), spätblühenden Halbsträuchern wie Johanniskraut (Hypericum), Bartblume (Caryopteris) oder Blauraute (Perovskia), nicht in Töpfen und Schalen
leicht giftig
schneckenfraßgefährdet

Blätter

Blätter
3 bis 4 breit-lanzettliche, gegen 20 cm lange und etwa halb so breite, graugrüne Blätter mit einem schmalen roten Saum
vorsommergrünim Vorfrühling austreibend, blühend und als Anpassung an Licht- und Wassermangel bereits im Sommer wieder einziehend. Meist mit Zwiebel, Knolle oder Wurzelstock

Blüte

Blüte
kelchförmig, Segmente des äußeren Perigonkreises laufen in eine Spitze aus, die inneren sind breiter und abgestumpft, Staubblätter ziemlich lang und schwarz, innen ein schwarzer Basalfleck, ungefüllt
April
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
gelb

Frucht

Verblühte Blüte mit Fruchtstand
Kapselfrucht
Mai
Mai

Wurzel­system

ZwiebelÜberwinterung in einer unterirdischen Zwiebel
kugelig, bis 5 cm breit, purpurbraune, papierartige, innen behaarte Schalen

Jahreszeiten

Austrieb
Sommer

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

leuchtend gelbe Blüte mit schwarzen Staubblättern
Knospe

Verfasser / Literatur

Meta Stiller
Meta Stiller
  • GRUNERT, CHRISTIAN (1980): Das Blumenzwiebelbuch. – Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer Stuttgart.
  • TAYLOR, PATRICK (1996): Die schönsten Zwiebel- und Knollenpflanzen für den Garten. Stuttgart: Eugen Ulmer GmbH & Co..
  • SCHMID, ELISABETH (1998): Tulipa-Fosteriana-Hybriden. - Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 09/1998: S.28ff.
1 / 9Blüte
2 / 9Habitus
3 / 9Blätter
4 / 9leuchtend gelbe Blüte mit schwarzen Staubblättern
5 / 9Austrieb
6 / 9Sommer
7 / 9Verblühte Blüte mit Fruchtstand
8 / 9
9 / 9Knospe