Thujopsis dolabrata
Deutscher Name: Hiba-Lebensbaum
Wissenswertes
Der Hiba-Lebensbaum ist ein aus Japan stammendes Gehölz, welches auf dem Naturstandort bis zu 35 m Höhe erreichen kann, hierzulande allerdings häufig höchstens etwa 10 m erreicht. Seinen Gattungsnamen verdankt der Hiba-Lebensbaum seiner Ähnlichkeit mit den Vertretern der Gattung Thuja, während der Artname dolabrata lateinisch „beilförmig“ bedeutet und die schuppig geformten Blätter beschreibt. Bei der Gattung Thujopsis handelt es sich um eine monotypische Gattung, das bedeutet, dass diese Gattung nur diese eine Art umfasst. Der Hiba-Lebensbaum ist eine langsam wüchsige, Schatten und Frost vertragende Konifere. In Japan kommt der Hiba-Lebensbaum häufig in Gebirgswäldern auf bis zu 3000 m Höhe vor. Die Zweige des Hiba-Lebensbaums sind fächerförmig ausgebreitet und bedeckt von schuppig geformten, dachziegelartig angeordneten Blättern. Diese Blätter sind oberseits glänzend frischgrün, auf der Unterseite etwas heller, und werden 4-6 mm lang. Die Borke des Hiba-Lebensbaums ist rot- bis graubraun gefärbt, rissig, und löst sich in dünnen Streifen vom Stamm ab. Die männlichen Blüten sind zylindrisch geformt, blau, und werden 5-7 mm lang, während die weiblichen Blüten eher unscheinbar aussehen und aus 6-10 dicken, holzigen Schuppen bestehen. Sie sind kugelig, stehen aufrecht am Zweig, werden 12-15 mm lang und sind an der Spitze zurückgeschlagen. Die Samen des Hiba-Lebensbaums sind geflügelt und 4-5mm groß.
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Der Hiba-Lebensbaum wurde bereits 1853 nach Europa eingeführt. In England haben einzelne Exemplare bereits Höhen von bis zu 20 m erreicht, doch hierzulande werden sie selten höher als 10 m. Der Hiba-Lebensbaum eignet sich zur Verwendung als dekoratives Ziergehölz, sowohl einzeln als auch in einer Gruppe gepflanzt. Am meisten wird er in Kultur in der Sorte 'Nana' gepflanzt, welche so niedrig bleibt, dass sie kaum 50 cm groß wird, dafür aber dicht und buschig wächst und so ein feintriebiges Polster bildet. Eine andere Sorte ist 'Variegata', welche mit 1,5 m Wuchshöhe etwas größer wird und über weißbunt panaschierte Blätter verfügt. Diese Sorte wird häufig allerdings als nicht sonderlich schön eingeschätzt und findet daher selten Verwendung. In Japan hat der Hida-Lebensbaum einen ganz besonderen Stellenwert. Dort zählt er nämlich zu den sogenannten "5 Bäumen von Kiso", einer Gruppe an heiligen und besonders geschützten Arten. Dazu zählen neben Thujopsis dolabrata auch Chamaecyparis obtusa, Chamaecyparis pisifera, Sciadopitys verticallita und Thuja standishii. Diese Bäume sind seit 1708 gesetzlich geschützt, und es ist den Einwohnern verboten worden sie zu fällen. Lediglich Priester und Angestellte der Regierung durften mit Genehmigung Bäume dieser Arten fällen, und ihr Holz hatte daher eine besondere religiöse Bedeutung. Während der Edo-Periode wurden Gebäude für die Regierung bevorzugt aus dem Holz des Hiba-Lebensbaums gebaut, und einige einflussreiche Persönlichkeiten konnten sich sogar Villen aus diesem Holz errichten lassen. Obwohl das Fällen eines Hiba-Lebensbaumes für das gemeine Volk die Todesstrafe durch Enthaupten mit sich brachte, wurden Exemplare dieser Art häufig dennoch zur Verwendung als Werkholz gefällt. Heutzutage ist dieser strikte Bann aufgehoben und man riskiert nicht mehr die Todesstrafe, dennoch steht der Hiba-Lebensbaum in Japan unter strengem Naturschutz. Laut der Roten Liste ist der Hiba-Lebensbaum momentan glücklicherweise nicht gefährdet.
Auf einen Blick
5.1 Sequoiadendron | |
Japan | |
Gehölz | |
Kleinbaum |
Wissenschaftliche Informationen
Thujopsis dolabrata Sieb. & Zucc. | |
Cupressaceae (Zypressengewächse) | |
Thujopsis | |
dolabrata |
Standort
7.2.2.3 | |
sonnig, absonnig | |
mäßig feucht, frisch, mäßig trocken | |
felsig, humos, lehmig, sandig, steinig, tiefgründig | |
pH 5-8 | |
6a |
Verwendung
Einzelstellung, Gruppenpflanzung in Gärten, Parkanlagen, Friedhöfen | |
ungenießbar | |
Ja, duftend | |
Ja, schnittverträglich |
Blätter
Die schuppenförmigen Blätter des Hiba-Lebensbaums |
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schuppenförmig, gegenständig, abgeflacht, ledrig, 4-6mm lang, stumpf, oberseits glänzend frischgrün, unterseits heller | |
immergrün |
Blüte
monözisch, endständig, männliche Blüten zylindrisch, 5-7 mm lang, 12-20 gegenständige Staubblätter, weibliche Blüten unscheinbar, einzeln, 6-10 Schuppen | |
Mai | |
blau |
Frucht
Zapfen kugelig, aufrecht stehend, bis 1,5 cm lang, verholzte Schuppen, jede Schuppe mit 4-5 Samen |
Borke / Rinde
Die Borke des Hiba-Lebensbaums ist unscheinbar |
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grau- bis rotbraun, rissig |
Wurzelsystem
Flachwurzler |
Jahreszeiten
Der Hiba-Lebensbaum im Botanischen Garten Höxter im Frühjahr |
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Der Hiba-Lebensbaum im Botanischen Garten Höxter im Sommer |
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
fremdländisch |
Verfasser / Literatur
Alexander Schürmann | |
Alexander Schürmann | |
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