Synonyme: Edel-Gamander, Sommergrüner Gamander
Wissenswertes
Edel-Gamander oder Echter Gamander Teucrium chamaedrys gehört zur Familie der Lamiaceae und wird 15-30 Zentimeter hoch. Das Gehölz bildet bis zu einem Meter lange Wurzeln und oberirdisch kriechende Ausläufer aus. Der an der Basis verholzende Halbstrauch ist in Süddeutschland meist in Kalkmagerrasen sowie in lichten Eichen- und Kiefernwäldern zu finden. Die gegenständigen Blätter an vierkantigen Stielen verbreiten beim Zerreiben einen aromatischen Duft. Die in Trauben wachsenden Blütenstände erblühen von August bis September und sind typische Lippenblüten mit Ober- und Unterlippe mit fünfzähnigem grünem, behaarten und oft auch violett gefärbtem Kelch. Die Kronblätter sind 1-1,5 Zentimeter lang und rosafarben. Die Blätter sind an starke Sonneneinstrahlung angepasst und schützen sich mit einer reflektierenden Oberfläche gegen intensive Strahlung. In gärtnerischer Verwendung fühlt sich die Pflanze auf eher trockenen, basenreichen, nährstoffarmen, Ton- und Lehmboden am wohlsten. Durch die tiefreichenden Wurzeln verträgt die Pflanze langanhaltende Trockenheit. Diese heimische Pflanze ist für 5 Raupenarten und 36 Wildbienenarten wie z.B. Rophites algirus, Anthophora furcata wichtig, da die Pflanze neben dem hohen Nektarwert auch Pollen liefert. In der Verwendung benötigt die Art trotz der Ausläuferbildung einige Jahre um größere Flächen zu besiedeln. Früher wurde der Edel-Gamander gegen Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen sowie Gicht und Rheuma als Heilpflanze eingesetzt, ist jedoch bei hoher Dosierung Leber schädigend. Außerdem wurde das aus der Pflanze gewonnene Harz zur Herstellung von Alkohol wie z.B. Wermut oder für verschiedene Liköre verwendet.Obwohl es einen großen Rückgang des Magerrasen (extensiv genutztes Grünland an besonders nährstoffarmen, „mageren“ Standorten) gibt, ist Teucrium chamaedrys in der roten leiste als ungefedert gelistet, dennoch ist die Pflanze im langfristigen bestand als “mäßiger Rückgang” eingestuft.