Synonyme: Vielfiedrige Eberesche, Rosa Frucht-Eberesche, Strauch-Eberesche, Sorbus vilmorinii var. typica
Wissenswertes
Sorbus vilmorinii ist der Familie der Rosaceae zugeordnet und gilt als Zukunftsgehölz im Klimawandel und wächst als Großstrauch oder Kleinbaum von 3 bis 6 Metern. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist in West-China zu finden. Das Exemplar im Botanischen Garten Höxter wurde im Jahre 2011 gepflanzt. Sehr langsamwüchsig ist der Wuchs unregelmäßig rund und fast so breit wie hoch, mit lichter Krone und aufstrebenden Ästen. Im Alter ist der Habitus weiter ausgebreitet und nahezu trichterförmig. Das Gehölz ist sommergrün, laubabwerfend und gut hitze-, jedoch vergleichsweise weniger gut trockenheitsverträglich und frosthart bis circa minus 23° Celsius. Es werden sonnige bis absonnige und feuchte bis frische Standorte bevorzugt. Für den Flachwurzler sollte der Boden durchlässig, humos lehmig oder schluffig, also insgesamt nährstoffreich sein. Der pH-Wert darf dabei zwischen mäßig sauer und neutral liegen. Die Pflanze ist recht pflegeleicht, es sollte jedoch in nicht zu großen Zeitabständen Totholz und beschädigte Äste entfernt werden, um eine Vergreisung zu vermeiden. Die Hauptverwendung liegt im Einsatz als solitäres Ziergehölz im öffentlichen Grün und privaten Gärten. Da das Wurzelsystem empfindlich gegenüber Bodenverdichtungen und Einpflastern reagiert, ist die Nutzung als Straßenbaum nicht empfehlenswert. Die bis zu 16 cm langen, unpaarig gefiederten Blätter sind wechselständig angeordnet und verfügen über 17 bis maximal 25 kleine Einzelblättchen. Diese sind elliptisch bis länglich elliptisch geformt, und ihr Rand bis etwa zur Hälfte scharf gesägt. Die Oberseite ist matt dunkelgrün, die Unterseite graugrün. Im Austrieb, ebenso wie an den Blattstielen, ist eine rötliche Färbung erkennbar. In der Herbstfärbung ab September verfärben sie sich rötlich braun oder auch orange bis purpurrot. Die in 5 bis 10 cm breiten, rostbraun behaarten Trugdolden angeordneten Einzelblüten werden bis 6 mm lang und haben eine weiße Farbgebung. Von September bis Oktober erscheinen die kugeligen bis flachkugeligen, etwa erbsengroßen Beerenfrüchte in hängenden Büscheln. Diese sind für den menschlichen Organismus ungenießbar, jedoch außerordentlich zierend. Zunächst kardinalrot verändert sich die Farbe später in rosa bis weißlich rosa. Der Ziereffekt hält lange an, da die Früchte lange am Baum haften, oft bis in den Dezember hinein.
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Neben dem bereits angesprochenen hohen Zierwert durch die spektakuläre Herbstfärbung und den lang anhaltenden auffälligen Zieraspekt der Früchte, hat die fremdländische Vilmorins Eberesche auch noch einen hohen ökologischen Wert. Durch die bis in den Dezember dauernde Bereitstellung von Nahrung zählt die Pflanze als Vogelschutz- und Nährgehölz. Im Frühjahr dienen ihre Blüten mit Pollen und Nektar einer Vielzahl an Insekten als Weide. Die Art wurde bisher noch nicht in der GALK-Straßenbaumliste berücksichtigt.