Die in Mitteleuropa eingebürgerte, extrem seltene Schwedische Mehlbeere ist wahrscheinlich eine erbfeste Hybride zwischen S. aria x S. aucuparia. Da ihre Früchte bis spät ins Jahr am Baum haften, ist der Baum ein ökologisch wertvolles Vogelschutz- und –nährgehölz. Im Frühjahr bieten Nektar und Pollen der Insektenwelt eine reiche Weide. Die Früchte werden nach dem ersten Frost gerne zur Herstellung von Marmelade, Gelee oder Saft verwendet. Wird der Saft destilliert, so lässt sich ein wohlschmeckender Obstbrand gewinnen. Das Holz wurde ehedem häufig zur Produktion von Kegeln und Kegelkugeln genutzt, heute dient es als Rohstoff für Zollstöcke.
Auf einen Blick
5.5 Kaukasische Hochstaudenflur
Südschweden, Estland, Lettland, Ostseeinseln, in Mitteleuropa eingebürgert
Gehölz
Mittelgroßer Baum15-20m
Zukunftsbaum im Klimawandel, wahrscheinlich erbfeste Hybride zwischen S. aria x S. aucuparia.
Schwedische Mehlbeere, Oxelbeere, S. suecica, S. scandica
Standort
3Artenreiche Wälder und Gehölzgruppen.1robuste, stadtklimaverträgliche Gehölze, mäßig trocken bis frisch, schwach sauer bis alkalisch, nährstoffreich, kein Sand oder Ton.3sonnig bis lichtschattig, kühl-ausgeglichen, frosthart.3Kleinbaum > 7m
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang,
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang,
absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge,
lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen,
halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, kiesigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 2 und 63mm, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, tiefgründigA- und B-Horizont des Bodens ohne verfestigte Schichten oder größere Gesteine, torfhaltigBoden mit min. 30 Massenprozent organischer Substanz aus torfbildenden Pflanzen
pH 5,0-10,0
5avon −28,8 °C bis −26,2 °C
Verwendung
Landschaftsgehölz in Hecken und Knicks, Haus-, Straßen-, Alleebaum, Feldgehölz, Windschutz, Solitär
die Früchte
Blüte mit strengem Geruch
Ja, duftend
Vogelschutz- und Nährgehölz
Insektenweide
Nein, nicht schnittverträglich
Versamung
Staunässe vermeiden, Schnitt-, Sägewunden und Astbrüche schnellstmöglich mit Wundheilmittel behandeln
Blätter
Blattoberseiten
einfach, wechselständig, länglich elliptisch bis verkehrt eiförmig, Basis breit keilförmig, mit 6 bis 9 doppelt gesägten Lappen, 9 bis 7 Nervenpaare, derb ledrig, Oberseite schwach glänzend dunkelgrün, Unterseite graufilzig behaart, 6 bis 10 cm lang, Herbstfärbung ab Oktober, gelb bis orangegelb, gelegentlich ausbleibend
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja
Blüte
Einzelblüte 1,2 cm breit, in 8 bis 10 cm breiten, reich verzweigten, filzig behaarten Trugdolden
Mai, Juni
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
weiß
Frucht
Anfang September
Beerenfrüchte, eiförmig bis kugelig, 1 bis 1,3 cm dick, orangerot bis scharlachrot, gelbfleischig, lange haftend
September, Oktober
Borke / Rinde
Ältere Borke
Borke graubraun, grau bis schwärzlichgrau, lange glatt bleibend, Triebe graubraun bis olivbraun, Knospenschuppen rotbraun behaart
Wurzelsystem
Hauptwurzeln tiefgehend, Herzwurzler
tiefgehendes Herzwurzelsystem, unempfindlich gegen Einschütten und Einpflastern, empfindlich gegenüber Bodenverdichtungen
Jahreszeiten
Triebe mit sich öffnenden Knospen Anfang Mai
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
einheimischnatürliche rezente Verbreitung in Mitteleuropa, Rote-Liste-Deutschland Gefährdungsstatus: extrem selten