Sequoiadendron giganteum 'Pendulum'

Joschua Dewes
Schnellüberblick

Deutscher Name: Überhängender Mammutbaum

Synonyme: Hängender Mammutbaum

Wissenswertes

Der Überhängende Mammutbaum Sequoiadendron giganteum 'Pendulum' lässt sich getrost als extravagantes Gehölz bezeichnen. Der mittelgroße Baum, aus der Familie der Cupressaceaen, kommt zwar nicht an die Größe der Art heran, verzaubert uns dafür umso mehr mit seinem außergewöhnlichen Wuchs. Wer jemals das Vergnügen hatte, ein ausgewachsenes Exemplar an einem nebeligen Tag bestaunen zu können, wird wohl die Assoziation von Gespenstern, die durch den Garten Schweben nicht mehr los. Der gespenstische Gartenbewohner ist 1863 als Sämling in einer Baumschule in Frankreich selektiert worden und ist seit den 1870er Jahren im Handel erhältlich. Die ursprüngliche Art Sequoiadendron giganteum kommt natürlich an den westlichen Hängen der Sierra Nevada vor und besiedelt dort meist Luft und bodenfeuchten Täler an gut wasserversorgten Standorten in Höhen von 1500 bis 2500 Meter vor (siehe Artikel zu S. giganteum). Der Habitus des Baumes unterscheidet sich sehr deutlich zu dem der Art und zum Habitus der Sorte ‘Glaucum‘. Die Sorte ‘Pendulum‘ wächst zunächst schmal, aufrecht und säulenförmig. Nach einigen Jahren bilden sich vereinzelt horizontale Äste aus, an denen die Zweige mähnenartig herunterhängen. Dabei wächst der Hauptstamm oft etwas verdreht, zickzack-artig oder schließlich auch überhängend und wieder aufsteigend. Dadurch ergeben sich zum Teil skurrile, oft malerische Wuchsformen, die an die besagten Gespenster erinnern können. Jeder Baum ist dabei ein Unikat, weshalb ihm auch unbedingt eine Pflanzung in Solitärstellung zukommen sollte. Mehrere Individuen, die mit Abstand zueinander platziert werden, können so schnell das Thema eines großen Gartens oder Stadtparks bestimmen und verstärken die außergewöhnliche Wirkung dieses Gehölzes. Die Sorte kann bis zu 15 m hoch werden.

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Im Garten bevorzugt das Gehölz einen sonnigen und vor Wind geschützten Standort. Am besten gedeiht der Baum in tiefgründigen, frischen bis feuchten, nährstoffreichen sandigen Lehmböden, jedoch stellt es für den Überhängenden Mammutbaum kein Problem dar, in sämtlichen kultivierten Böden zu wachsen. Das immergrüne Gehölz hat Nadeln, die scharf und geriffelt sind und eine grüne bis blaugrüne Farbe aufweisen. Die unscheinbare und einhäusige Blüte des Baumes erscheint von März bis April ist nicht duftend und hat eine gelbliche Farbe. Die Bestäubung erfolgt über den Wind. In den ersten Jahren bildet der Baum ein Pfahlwurzelsystem aus, das sich mit steigendem Alter in ein Herzwurzelsystem mit weitreichenden Ernährungswurzeln entwickelt. Die Früchte des Baumes sind eiförmige stehende Zapfen, welche 5 bis 8 cm lang werden und eine rotbräunliche Farbe besitzen. Sie Sorte 'Barabits Requiem' ähnelt der Sorte 'Pendulum' sehr, jedoch wächst 'Barabits Requiem' etwas schneller und bildet mehr horizontale Äste aus. Zu beiden Sorten liest man immer wieder den Verweis, dass diese nur bedingt frosthart seien, in den letzten Wintern ließen sich bei Exemplaren in unserer Region jedoch keine relevanten Schäden beobachten.

Auf einen Blick

5.1 Sequoiadendron
Westen der USA, Sierra Nevada
Gehölz
Mittelgroßer Baum15-20m

Wissenschaftliche Informationen

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Sequoiadendron giganteum ''Pendulum''
Cupressaceae (Zypressengewächse)
Sequoiadendron
giganteum
'Pendulum', 'Glaucum'
Hängender Mammutbaum

Standort

7Gehölze kühl-feuchter Wälder.4sauer bis schwach alkalisch, nährstoffreich, humos, sandig-lehmig bis lehmig.2sonnig bis lichtschattig, meist frosthart.1Großbaum > 20m
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, tiefgründigA- und B-Horizont des Bodens ohne verfestigte Schichten oder größere Gesteine
pH 5-9
6bvon −20,4 °C bis −17,8 °C

Verwendung

Solitärbaum oder in kleinen Gruppen, in Parks und größeren Gärten
ungiftig aber nicht wohlschmeckend
Nein, nicht duftend

Blätter

nadeln, scharf, geriffelt, grün bis blaugrün
immergrünImmergrüne Gehölze treiben im Frühjahr aus, das Gesamtblattkleid wird im Verlauf von 3-11 (-15) Vegetationsperioden erneuert, die Blätter leben mehrere Jahre, Blattfall erfolgt nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern über das Jahr verteilt
Nein

Blüte

unscheibar, einhäusig, gelblich
März, April
Anemophilie - Windbestäubungursprünglichste Bestäubung, oft eingeschlechtliche unscheinbare Blüten, vor allem Gymnospermen, Süßgräser und Laubbäume
gelb

Frucht

stehende Zapfen, eiförmig, rotbraune Farbe, 5-8cm lang, bei Reife hängend
September, Oktober

Borke / Rinde

faserig, rotbraune Farbe

Wurzel­system

Herzwurzler, Pfahlwurzel
in den ersten Jahren Pfahlwurzel, dann Herwurzel

Jahreszeiten

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Habitus eines älteren Exemplares in einem Privatgarten

Verfasser / Literatur

Joshua Dewes
Joshua Dewes, Marcel Schönwald
  • Warda, Hans- Dieter (1998): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 1.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Warda, Hans- Dieter (2016): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 3.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Andreas Bärtels, Gehölze von A-Z: 1500 Bäume und Sträucher, Verlag Ulmer, 2.Edition, ISBN:978-3800103621
  • Bärtels, Andreas (2001): Enzyklopädie der Gartengehölze, Stuttgart, Deutschland, Ulmer
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2008): Flora der Gehölze. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2014): Flora der Gehölze. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
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