Scilla siberica 'Spring Beauty'

J. Froese
Schnellüberblick

Deutscher Name: Sibirischer Blaustern 'Spring Beauty'

Synonyme: Blausternchen, Scilla siberica HAW. EX ANDREWS, Scilla sibirica, Siberian Squill, Siberische Sternhyacint

Wissenswertes

Scilla siberica 'Spring Beauty‘, auch bekannt als Sibirischer Blaustern, ist eine aufrecht und horstig wachsende Zwiebelpflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 15 Zentimetern erreicht. Scilla siberica ‘Spring Beauty‘ macht ihrem Namen alle Ehre. Der Geophyt besticht durch seine azurblauen und mehrblütig nickenden Blüten, die in den Frühlingsmonaten März und April einen schönen Kontrast zu den grünen Basalblättern bilden. Die glockenförmigen Blüten sitzen in kleinen Ähren auf einem Schaft über dem Laub. Der purpurfarbene Blütenstiel rundet die Farbkombination von Scilla siberica 'Spring Beauty‘ gelungen ab. Die kappenförmige Spitze der Blätter stellt, wie bei vielen anderen Scilla-Arten, ein besonderes Merkmal dieser Sorte dar. Die ein- zwei- oder vierblättrigen Blattstände ziehen nach der Blüte ein. Der aus Südrussland, Vorderasien, dem Kaukasus sowie dem Balkan stammende Geophyt stellt keine besonderen Standortansprüche. Er wächst in größeren Gruppen auf schweren, humosen und durchlässigen, kalkhaltigen oder normalen Gartenböden. Auf optimalen Standorten ist der Sibirische Blaustern sehr wüchsig und neigt zum Verwildern. Scilla siberica 'Spring Beauty‘ eignet sich aufgrund der Schattenverträglichkeit für die Unterpflanzung von spätaustreibenden Laubgehölzen. Die blaue Frühlingsschönheit lässt sich gut mit frühblühenden Blütensträuchern kombinieren. Passende Pflanzpartner stellen unter anderem Seidelbast, Christrose, Goldglöckchen, Duftschneeball oder Narzissen dar.

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Die Sorte 'Spring Beauty‘ unterscheidet sich zu ihrer Art durch einen intensiveren Blauton und größere Blüten. Ein weiterer entscheidender Unterschied ist die Sterilität der Sorte. Anders als bei der Art bleibt die Vermehrung durch Samen also aus. Scilla siberica 'Spring Beauty‘ vermehrt sich ausschließlich über rundliche, purpurbraune Brutzwiebeln, die einen Durchmesser von bis zu 2 Zentimetern erreichen können.

Auf einen Blick

3.5 Sichtungsmodule Trockener Schatten
Kaukasus, Südrussland, Vorderasien, Balkan
GeophytStauden im weiteren Sinne, die mit Hilfe unterirdischer Erneuerungsknospen (Knolle oder Zwiebel) die ungünstige jahreszeitliche Extreme wie Hitze oder Sommertrockenheit überdauern
Zwiebelgestauchter Sproß mit verdickten, speichernden Niederblättern bei Erdpflanzen
aufrecht, horstig wachsende Zwiebelpflanze, Wuchshöhe 10-15 cm
größer als Art, triploide Auslese, vermehrt sich nur über Brutzwiebeln

Wissenschaftliche Informationen

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Scilla siberica Haw 'Spring Beauty'
Hyacinthaceae (Hyazinthengewächse)
Scilla
siberica
Blausternchen, Scilla siberica HAW. EX ANDREWS, Scilla sibirica, Siberian Squill, Siberische Sternhyacint

Standort

GR2Gehölzrand, frischer Boden, Fr2Freifläche, frischer Boden
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0, trockenpF 6,5-4,1
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos
pH 7-9
5avon −28,8 °C bis −26,2 °C
S-StrategeStress-Strategen sind wuchsschwache Spezialisten wenig produktiver Standorte. Sie sind auf stressreichen Böden konkurrenzfähig und langlebig, geringe Reproduktions- und Zuwachsraten
IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren, IIIin größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen verwenden

Verwendung

besonders wüchsig und schnell verwildernd auf schweren Gartenböden, in halbschattiger Lage unter Laubgehölzen oder auf Rasenflächen, in größeren Gruppen, schöne Pflanzkombination mit frühblühenden Blütensträuchern
giftig
Nein, nicht duftend
Nektar ist beliebt bei Bienen, Insektenweide

Blätter

Kappenförmig zulaufendes Blatt
grüne, kurze, breit-lineale Basalblätter, 2-4 cm breit, 10-15 cm lang, kappenförmige Spitze, ein-, zwei- oder vierblättrig, aufrecht bis seitlich, zum Blütezeitpunkt kürzer als Blütenstand, ziehen nach der Blüte ein
vorsommergrünim Vorfrühling austreibend, blühend und als Anpassung an Licht- und Wassermangel bereits im Sommer wieder einziehend. Meist mit Zwiebel, Knolle oder Wurzelstock

Blüte

Glockenförmige Blüte Ende März
azurblaue, glockenförmige, mehrblütig nickende Blüten mit dunkler Ader, lockere Trauben, in kleinen Ähren auf einem Schaft über dem Laub, 1-4 Blütenstände pro Zwiebel, steril, intensiverer Blauton und größere Blüten als bei der Art, Staubfäden weiß bis blau, Staubbeutel graublau
März, April
blau

Frucht

Kapsel, Kugelig, samenlose Früche, da steril

Wurzel­system

ZwiebelÜberwinterung in einer unterirdischen Zwiebel
rundliche Zwiebel, ca. 2 cm breit, dunkle, purpurbraune Schale
niedrigdie Pflanze breitet sich höchstens verträglich aus und lässt sich einfach vergesellschaften

Jahreszeiten

Scilla siberica 'Spring Beauty' vor Helleborus foetidus

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Basalblätter mit kappenförmiger Spitze
Blütenaustrieb Ende März
Purpurfarbener Blütenstiel

Verfasser / Literatur

Jana Froese
Jana Froese
  • Klotz, S., Kühn, I. & Durka, W. [Hrsg.] (2002): BIOLFLOR - Eine Datenbank zu biologisch-ökologischen Merkmalen der Gefäßpflanzen in Deutschland. - Schriftenreihe für Vegetationskunde 38. Bonn: Bundesamt für Naturschutz.
  • Willery, D. (2007). Stauden von A-Z. Das Katalogbuch zum Nachschlagen und Entscheiden. Stuttgart: Eugen Ulmer KG.
  • Haberer, M. (2002): Taschenatlas Stauden- 313 Stauden für Garten und Landschaft. 2. Auflage.- Stuttgart: Eugen Ulmer.
  • Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin (o.J.): Katalog. Das Staudenhandbuch für den Pflanzenliebhaber. – Sulzburg-Laufen: Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin.
  • JELITTO, L., SCHACHT, W., SIMON, H. (2002): Die Freiland-Schmuckstauden. 5. Auflage. Stuttgart: Eugen Ulmer.
  • Gartenpraxis (1991): Gartenwürdige Scilla-Arten. - https://www.gartenpraxis.de/scilla-siberica,QUlEPTQyOTQ1MiZNSUQ9MTE1MQ.html?UID=8806E4BEFED660B045472D6CFE722BD6C48D83BF47C580, zuletzt eingesehen am 05.04.2023.
  • Staudengärtnerei Gaißmayer (2023): Scilla siberica – Blausternchen. - https://www.gaissmayer.de/web/shop/newsletter/herbstblaetter-2010/klassische-fruehlingsboten/744/25-stueck-scilla-siberica/7840/, zuletzt eingesehen am 31.03.2023.
  • Floraweb (2022): Scilla siberica Haw. - https://www.floraweb.de/xsql/artenhome.xsql?suchnr=5373&, zuletzt eingesehen am 31.03.2023.
1 / 7Glockenförmige Blüte Ende März
2 / 7Während der Blüte Ende März
3 / 7Kappenförmig zulaufendes Blatt
4 / 7Basalblätter mit kappenförmiger Spitze
5 / 7Scilla siberica 'Spring Beauty' vor Helleborus foetidus
6 / 7Blütenaustrieb Ende März
7 / 7Purpurfarbener Blütenstiel