Rosa hugonis

H.V. Yates
Schnellüberblick

Deutscher Name: Chinesische Gold-Rose

Synonyme: Rosa xanthina fo. hugonis / Rosa xanthina Lindl.

Wissenswertes

Die Chinesische Goldrose wird unter einigen botanischen Namen geführt. Am häufigsten in die Bezeichnung Rosa hugonis anzutreffen, gleich nach dem Synonym Rosa xanthina fo. hugonis. Laut Anny Jacob kam Rosa hugonis im Jahre 1899 als Samen aus China nach Großbritannien und erfreute sich dort großer Beliebtheit. Das Interesse an (fremdländischen) Wildrosen war geweckt und sie wurden großzügig eingesetzt. Zusammen mit Rosa moyesii sind die beiden Wildrosen am häufigsten anzutreffen. Die offenblütige, hellgelbe Rose wird zwischen 150-300cm hoch und ist ab Ende April mit zahlreichen, insektenfreundlichen Blüten übersät. Die ungefüllten, leicht duftenden Blüten haben eine Durchmesser von 4-6cm und haben auffällig rote Staubgefäße. Da die Blüten sich nie vollständig öffnen, sehen sie immer leicht kugelig aus. Aufgrund der frühen und einmaligen Blüte entsteht ein hervorragender Blickfang bevor andere Rosen in Blüte gehen. Nach dem Verblühen ist das Gehölz im Spätsommer von vielen kleinen, kugeligen dunkelroten bis schwarzen Hagebutten übersät. Durch die Hagebutten wird die Rose auch zum Vogelnährgehölz. Die Gesamterscheinung ist geprägt durch an der Basis aufrecht wachsende Triebe, welche später deutlich bogig überhängend sind. Die Triebe sind sowohl von Stacheln als auch Borsten besetzt und sind im Alter kahl. Die Blätter sind gefiedert und setzen sich aus bis zu 13 kleinen, elliptischen Fiederblättchen zusammen. Die leicht glänzende Oberfläche der Blätter ist frisch- bis dunkelgrün und wirkt von Weitem durch die Fiederung und kleine Blattfläche leicht farnartig. Das sommergrüne Gehölz zeigt sich im Herbst mit einer großartigen Herbstfärbung, welche von gelb bis hin zu dunkelviolett changiert. Rosa hugonis hat sich als recht winterhart erwiesen, jedoch kommt es gelegentlich zu größeren Ausfällen, wobei einzelne Pflanzen langsam absterben. Die Autorin Anny Jacob schreibt, dass es sich eventuell um nicht offensichtliche Frostschäden handeln könnte, in welche Sporen der Rindenfleckenkrankheit eindringen. Die Rindenfleckenkrankheit, auch Brandfleckenkrankheit zeichnet sich durch rötliche, rasch ausbreitende Flecken auf den Trieben aus, die sich im Inneren großflächig braun verfärben. Wenn die Pilzausbreitung den Wurzelhals der Pflanzen erreicht hat, stirbt die gesamte Pflanze ab. Sie zitiert Bean (1980), welcher schreibt, dass Rosa hugonis robuster ist wenn sie nicht auf Rosa canina veredelt ist. Die Valsakrankheit kann ebenfalls zum Problem für Rosa hugonis werden. Die ebenfalls durch Pilze verursachte Krankheit führt, ähnlich wie die Rindenfleckenkrankheit, zu Triebsterben.



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Rosa hugonis kann halbschattig bis sonnig stehen und bevorzugt hierbei einen durchlässigen Boden, da Rosen Staunässe nicht vertragen. Zudem gehören die Rosen zu den starkzehrenden Gewächsen, weshalb sie eine lehmig-humosen sowie nährstoffreichen Boden benötigt. Mindestens eine vollwertige Dünung sollte jedes Frühjahr erfolgen, eine Zweitdüngung ist bei Rosen im Sommer auch möglich. Eine zu späte Düngung im Herbst kann dazu führen, dass die Holzreife vor dem Winter nicht erfolgen kann, vor allem bei einer größeren Stickstoffgabe, was zum Zurückfrieren der Trieben führen kann. An einem ehemaligen Rosen-Standort sollte eine erneute Rosenpflanzung vermieden werden oder ein großzügiger Bodenaustausch stattfinden. Der Boden sollte mäßig trocken bis frisch sein, sie verträgt jedoch auch trockene Standorte. Sie eignet sich für (Wild-)Hecken Pflanzungen in Gruppen oder als Solitärgehölz. Durch den geringen Pflegeaufwand kann Rosa hugonis auch für extensive Anlagen verwendet werden. Es wird empfohlen die die Chinesische Goldrose im Herbst zurückzuschneiden.



Auf einen Blick

5.5 Kaukasus Hochstaudenflur
Zentralchina, Hochebenen mit basenreichen, sonnig-warmen Gebüschen
Gehölz
Normalstrauch1,5-3m
1899 durch den Züchter Hemsley als Samen aus China, in Großbritannien eingeführt

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Rosa hugonis Hemsl. (1899)
Rosaceae (Rosengewächse)
Rosa
hugonis
'Flore plena'
'Canary Bird'
Rosa xanthina fo. hugonis / Rosa xanthina Lindl.

Standort

6Steppengehölze- und Trockenwälder.3mäßig trocken bis frisch, nährstoffreich, schwach sauer bis alkalisch, sandig-lehmig bis lehmig.2sonnig bis lichtschattig, meist frosthart.5Normalstrauch > 1,5m
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
sommertrocken, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, tiefgründigA- und B-Horizont des Bodens ohne verfestigte Schichten oder größere Gesteine
pH 6-9
6avon −23,3 °C bis −20,5 °C

Verwendung

geeignet für Solitär-, Gruppen- und (Wild-)Heckenpflanzungen; in pflegeextensiven Anlagen
leicht, frisch duftend (Honig- und Zitrusaromen)
Ja, duftend
insektenfreundlich (offenblütig), Vogelnährgehölz
Hummel beim Blütenbesuch
Ja, schnittverträglich
geringer Pflegeaufwand, Herbstrückschnitt um Blütenbildung zu fördern

Blätter

Draufsicht junges Laub zur Knospenzeit
gefiedert, bis zu 13 kleine, elliptische Fiederblättchen, leicht glänzende Blattoberseite, frisch- bis dunkelgrün, bunte Herbstfärbung
sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja

Blüte

Offene Blüte R. hugonis
4-6cm große ungefüllte Blüten, klein und leicht kugelig da nicht vollständig öffnend, auffällig rote Staubgefäße, dicht an dicht an den Seitentrieben
April, Mai, Juni
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
gelb

Frucht

Beginnende Hagenbuttenbildung
kleine, kugelige, dunkelrote bis schwarze Hagebutten
Juli, August, September
September, Oktober

Borke / Rinde

Bestachelte, ältere Triebe
stark mit Stacheln und Borsten besetzt, braun, braun, junge Triebe leicht rötlich

Wurzel­system

Hauptwurzeln tiefgehend, stark verzweigt, Tiefwurzler
Tiefwurzelnd, oft senkrecht nach unten, verzweigend

Jahreszeiten

Habitus unbelaubt

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

fremdländischstammen nicht ursprünglich aus Mitteleuropa

Verfasser / Literatur

Hannah Victoria Yates
Hannah Victoria Yates
  • Bärtels, Andreas (1991): Gartengehölze. Bäume und Sträucher für mitteleuropäische und mediterrane Gärten. – 3. Neubearb. und erw. Aufl. – Stuttgart: Ulmer.
  • Galasearch (o.J.): Rosa hugonis. – Online verfügbar unter: , zuletzt aufgerufen am: 21.06.2023
  • Höpfner, Bernhard (2020): Rosenwelten. Rosa xanthina 'fo. hugonis'. - Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
  • Markley, Robert (2004): Die BLV Rosen Enzyklopädie. 3. Auflage. – München: BLV Verlagsgesellschaft
  • World Flora Online (2023): Rosa hugonis Hemsl. Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
  • Jacob, Anny (1990): Alte Rosen und Wildrosen. – Stuttgart: Ulmer
  • Zappe, Jens: (o.J.): Rosengarten Dresden. Rosa hugonis. - Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
  • Lohrer, Thomas: (2016): ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze. Rindenfleckenkrankheit. - Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
  • Rosenhof-Schultheis (o.J.): Rosa hugonis. - Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
  • Schultheis, Heinrich (1996): Rosen: die besten Arten und Sorten für den Garten. – Stuttgart: Ulmer Verlag
  • Rosen Tantau (o.J.): Rosa hugonis. - Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
  • Garten von Ehren (o.J.): Rosa hugonis. - Online verfügbar: , zuletz aufgerufen: 21.06.2023
  • ARBOFUX (o.J.): Erklärung der Kennziffer: 6325 - Steppengehölze und Trockenwälder. - Online verfügbar: , zuletzt aufgerufen: 21.06.2023
1 / 7Offene Blüte R. hugonis
2 / 7Unbelaubter Habitus R. hugonis
3 / 7Draufsicht junges Laub zur Knospenzeit
4 / 7Hummel beim Blütenbesuch
5 / 7Bestachelte, ältere Triebe
6 / 7Habitus unbelaubt
7 / 7Beginnende Hagenbuttenbildung