Robinia pseudoacacia 'Bessoniana'
Deutscher Name: Robinie 'Bessoniana'
Wissenswertes
Die Robinie hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den Appalachen und in den Ozark -Mountains im Osten der USA. Wo sie in einem sommerwarmen und humiden Klima mit Niederschlagsmengen weit über 1000 Millimeter pro Jahr gedeiht. Da die Robinie jedoch eine große Standortamplitude aufweist und auch mit schwierigen Bodenverhältnissen zurechtkommt, hat sie sich in einigen Teilen der Welt, unter anderem bei uns in Mitteleuropa stark ausgebreitet und wird teilweise als invasiv betrachtet. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit macht die Robinie, gerade im innerstädtischen Grün, zu einem wertvollen Baum der Zukunft.
Die Sorte ‘Bessoniana‘ wächst zu einem bis zu 20 Meter hohen Baum heran, dabei ist sie dichter verzweigt als die Art und hat einen gleichmäßigeren, kegelförmigen bis eirunden Kronenaufbau. Im Gegensatz zur Art bildet ‘Bessoniana‘ meist einen durchgehenden Hauptstamm aus. Wegen der kegelförmigen Krone und der geraderen Stämme, wird diese Sorte oft als Straßenbaum eingesetzt. Sie zählt bei den Straßenbäumen zu den am häufigsten verwendeten Sorten von R. pseudoacacia. Die Sorte ist vor allem im Alter windbruchgefährdet. Die wechselständigen, unpaarig gefiederten Blätter bleiben im Herbst lange haften und werden schließlich mit einer gelben Herbstfärbung abgeworfen. Im Unterschied zur Art, ist diese Sorte zumeist dornenlos. Die Borke ist in Längsrichtung tief gefurcht und hat eine markante, geflochten wirkende Struktur, die für die Attraktivität der Sorte in der kalten Jahreszeit sorgt. Des Weiteren dient die raue Borke manchen Vogelarten als Nistmöglichkeit, so bauen zum Beispiel Wald -und Gartenbaumläufer ihre Nester in tiefe Furchen und Höhlen in der Borke. Leider blüht ‘Bessoniana‘ nur selten, wird dennoch eine Blüte ausgebildet, sind die weißen Schmetterlingsblüten bei Wild -und Honigbienen äußerst beliebt. Auch die Samenschoten fehlen in den Jahren, in denen die Sorte nicht blüht.
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Robinia ‘Bessoniana‘ stellt kaum Ansprüche an den Boden, sie meidet jedoch stark verdichtet und staunasse Böden, auch Überschwemmung verträgt sie nicht. Ein weiterer limitierender Faktor ist das Licht, denn die Kegel-Robinie ist äußerst licht -und wärmebedürftig. Besonders wichtig ist ihre Fähigkeit Luftstickstoff zu binden. Dies geschieht durch eine Symbiose mit den sogenannten Knöllchenbakterien der Gattung Rhizobium, die den Luftstickstoff für die Pflanze verfügbar machen und diesen in den Wurzelknöllchen speichern. Dadurch kann die Kegel-Robinie auch sehr nährstoffarme und anthropogen gestörte Böden besiedeln und die Bodenfruchtbarkeit auch für folgende Arten langfristig verbessern. Auch das Laub der Art, welches sich am Boden schnell zersetz und sehr stickstoffreich ist, trägt zur Aufwertung der Bodenqualität bei. R.‘Bessoniana‘ treibt nur wenig Wurzelausläufer, ist dies aber der Fall, handelt es sich um die Wildtriebe der Veredelungsunterlage, welche entfernt werden sollten.
Der Gattungsname Robinia wurde von Carl von Linné zu Ehren des französischen Hofgärtners Jean Robin vergeben, welcher 1601 nachweislich die ersten beiden Robinien in Frankreich pflanzte. Das Artepitheton pseudoacacia verweist auf die Ähnlichkeit zu den echten Akazien, Acacia –Arten. R. ‘Bessoniana‘ stammt vermutlich aus der Baumschule Laurentius in Leipzig und wurde 1859 auf den Markt gebracht. Die Herkunft ist allerdings nicht unumstritten. Aus den Niederlanden stammt der Klon ‘Rotterdam‘, welcher einen noch geraderen Stamm hat und kegelförmiger im Wuchs ist. Wie die Art so wird auch die Sorte ‘Bessoniana‘ in der GALK-Straßenbaumliste als geeignete Art in Zeiten des Klimawandels geführt.
Auf einen Blick
3.4 Forum | |
Ursprung der Sorte Baumschule Laurentius in Leipzig (1859), parentale Art stammt aus dem Osten der USA | |
Gehölz | |
Großbaum |
Wissenschaftliche Informationen
Robinia pseudoacacia 'Bessoniana' | |
Fabaceae (Hülsenfrüchtler) | |
Robinia | |
pseudoacacia |
Standort
6.1.3.2 | |
vollsonnig, sonnig | |
frisch, mäßig trocken, trocken | |
durchlässig, humos, nährstoffreich, sandig, stellt keine besonderen Ansprüche | |
pH 4-7, 7,5-8 | |
6a |
Verwendung
beliebter und sehr robuster Park -und Straßenbaum, besonders für das innerstädtischen Grün geeignet, stadtklimafest und salzresistent | |
giftig | |
süßer Duft zur Blütezeit, blüht selten | |
Ja, duftend | |
Nein, nicht schnittverträglich | |
bildet Ausläufer, allerdings weniger als die Art | |
verlangt einen windgeschützten Standort, vor allem im Alter zunehmende Totholzbildung und Gefahr durch Windbruch |
Blätter
wechselständig, unpaarig gefiederte Blätter, 20 bis 30cm lang, spät austreibend, späte Herbstfärbung, gelblich, Blätter sind giftig | |
lange haftend, laubabwerfend, sommergrün, spät austreibend | |
Ja |
Blüte
Schmetterlingsblütler, blüht ab Ende Mai/Anfang Juni, intensiver süßer Duft, diese Sorte blüht leider selten zwittrig | |
Mai, Juni | |
Melittophilie - Bienenbestäubung | |
weiß |
Frucht
Früchte im September |
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5-10cm lange, braune Hüslenfrüchte, über Winter am Baum hängend (Wintersteher), giftig, wegen häufig ausbleibender Blüte selten keine Früchte Hülsenfrucht | |
September, Oktober |
Borke / Rinde
tiefgefurchte, längsrissige, geflochten wirkende Borke |
Wurzelsystem
Flachwurzler | |
niedrig |
Jahreszeiten
Ende August |
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
bodennaher Zweig |
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Blick in die Krone |
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Verfasser / Literatur
Marcel Schönwald | |
Marcel Schönwald | |
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