Rhododendron x hybridum 'Cunningham´s White'

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Rhododendron Hybride 'Cunningham´s White'

Synonyme: Hecken-Rhododendron, Rhododendron caucasicum x Rhododendron ponticum var. album

Wissenswertes

Rhododendron x hybridum ‘Cunningham´s White’ ist eine gezüchtete Sorte des Rhododendrons, dessen natürliche Verbreitung in Südeuropa, Nordtürkei, Südkaukasien und Libanon liegt und zu den Heidekrautgewächsen gehört. Mit einer Höhe von 3 bis 4m und einer Breite von 4 bis 4,5m ist dieser ein Normal- bis Großstrauch, der breit aufrecht wächst, sodass ein kompakter, flachkugeliger und bis unten voll belaubter Wuchs entsteht. Als starkwüchsiger Großstrauch erreicht der Rhododendron sowohl in der Höhe als auch in der Breite einen Jahreszuwachs von ungefähr 15cm. Die Rhododendron-Hybride ‘Cunningham´s White’ gehört zu den Caucasicum-Hybriden, die aus Kreuzungen mit Rhododendron caucasicum entstanden sind und ist aus dieser Gruppe die am meisten verwendete Sorte. In diesem Fall handelt es sich um eine Kreuzung von Rhododendron caucasicum und Rhododendron ponticum var. album. Die Caucasicum-Hybriden sind frühblühend und werden nicht ganz so groß wie die Catawbiense-Hybriden, die ebenfalls mit R. caucasicum oder R. ponticum gekreuzt wurden. Rhododendron x hybridum ‘Cunningham´s White’ hat lanzettliche, 9-15 cm lange, dunkelgrüne Blätter, die immergrün sind. Von Mai bis Juni zieren imposante weiße Blüten, die gelb gezeichnet sind und aus rosafarbenen Knospen hervorgehen, den Großstrauch. Die Blüten sind 3,5 bis 5,5cm groß und stehen zu 5 bis 17 in lockeren Trauben. Die Blüten duften leicht. Der Blütenstand wird auch als Stutz bezeichnet und steht am Ende der Triebe. Der Pollen ist meist klebrig und tritt bei Berühren der reifen Staubgefäße oft schnurförmig hervor. Die Klappen der zylindrischen bis länglich-ovalen Fruchtkapsel reißen bei der Reife von der Spitze her auf. Die daraus hervorgehenden Fächer enthalten relativ kleine Samen, die leicht vom Wind verbreitet werden. Die Samenreife ist dabei abhängig von Höhenlage und Vegetationsdauer. Je höher der Standort liegt desto später liegt die Blütezeit und umso weniger Zeit haben die Samen, um zu reifen. Bei der Rhododendron-Hybride ‘Cunningham´s White’ liegt die Samenreife im November. Rhododendren leben wie andere Heidekrautgewächse in Symbiose mit Mykorrhizapilzen. Die Pilze wachsen als dichtes Gewebe auf den langsam wachsenden kurzen Wurzeln der Rhododendren, dabei übernehmen die Pilzhyphen die Funktion der Wurzelhaare und nehmen Wasser und Nährstoffe auf.

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Rhododendron x hybridum ‘Cunningham´s White’ benötigt einen absonnigen bis schattigen Standort und frische bis feuchte, neutrale bis saure Böden. Der Rhododendron ist trockenresistent und gut winterhart. Durch sein flaches Wurzelsystem sollten grobe Bodenbearbeitungsmaßnahmen wie Umgraben und Hacken vermieden werden. Es empfiehlt sich außerdem die Wurzelscheibe mit einer lockeren Mulchschicht oder Laub abzudecken. Rhododendronwildarten kommen aus Gebieten mit einem jährlichen Niederschlag von 3000 bis 5000 mm und mehr. Diese sind sehr anpassungsfähig und gedeihen auch bei unserem Klima von 600 bis 1000 mm Regen, deswegen müssen sie auch bei Trockenheit im Frühjahr und Sommer, besonders aber zur Blüte- und Austriebszeit, ausreichend mit Wasser versorgt werden. Die Hitze- und Trockenschäden wie Blattbräunung oder Eintrocknen von Zweigen sind nicht mehr reparabel. Das Einrollen der Blätter ist ein letztes Signal, dass den Pflanzen dringend Wasser zugeführt werden muss. Für ein optimales Wachstum müssen alle Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis in pflanzenverfügbarer Form im Boden bereitstehen. Besonders auf ärmeren Standorten sollte deshalb zusätzlich Mineraldünger aufgebracht werden. Grundsätzlich muss der Rhododendron nicht geschnitten werden. Wenn dieser aber dennoch geschnitten werden soll, dann sollte dies am besten im Frühjahr geschehen. Je später dies geschieht desto später auch der Austrieb. Zu spätes Schneiden kann den Neuaustrieb gefährden. Der Rhododendron eignet sich sowohl als Solitär, als auch als Gruppengehölz. Rhododendron x hybridum ‘Cunningham´s White’ ist mit seinem robusten Wuchs und seiner hohen Regenerationsfähigkeit aber besonders gut als Heckenelement geeignet. Die Rhododendren sind gesellschaftliche Pflanzen und fühlen sich wohler und wachsen besser, je näher sie beieinanderstehen.

Auf einen Blick

4.7 Rhododendrongarten
Züchter: Cunningham 1850; Elternarten: Rhododendron caucasicum aus Nordtürkei,Kaukasien; Rhododendron ponticum aus Südeuropa, Nordtürkei, Südkaukasien, Libanon
Gehölz
Normalstrauch1,5-3m, Großstrauch>3m
gehört zu den Caucasicum-Hybriden

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Rhododendron x hybridum 'Cunningham´s White' 'Cunninghams White'
Ericaceae (Heidekrautgewächse)
Rhododendron
Rhododendron caucasicum x Rhododendron ponticum var. album
Hecken-Rhododendron, Rhododendron caucasicum x Rhododendron ponticum var. album

Standort

8Bergwälder und Sträucher subalpiner bis alpiner Bereiche.1frisch bis feucht, sauer bis neutral, sandig-humos, -kiesig, felsig, flachgründig.2sonnig bis lichtschattig, kühl, wintermild, meist frosthart.6Kleinstrauch > 0,5 m
absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, kiesigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 2 und 63mm, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, tiefgründigA- und B-Horizont des Bodens ohne verfestigte Schichten oder größere Gesteine
pH 5-7
7bvon −14,9 °C bis −12,3 °C

Verwendung

eignet sich als Heckenelement, Gruppen- oder Einzelpflanzung, Ziergehölz; fühlen sich wohler und wachsen besser, je näher sie beieinanderstehen
ungenießbar
Ja, duftend
Nein, nicht schnittverträglich
starkwüchsig
grobe Bodenbearbeitungsmaßnahmen vermeiden, Wurzelscheibe abdecken; Schnittmaßnahmen im Frühjahr durchführen, da zu später Schnitt den Neuaustrieb gefährden kann; ausreichend wässern, besonders zur Zeit der Blütenentfaltung und des Austriebes; auf ärmeren Standorten für ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis im Boden zusätzlichen Mineraldünger aufbringen

Blätter

Blätter
lanzettlich, 9-15 cm lang, dunkelgrün, glänzend, ledrig
immergrünImmergrüne Gehölze treiben im Frühjahr aus, das Gesamtblattkleid wird im Verlauf von 3-11 (-15) Vegetationsperioden erneuert, die Blätter leben mehrere Jahre, Blattfall erfolgt nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern über das Jahr verteilt
Nein

Blüte

Blüte
mittelgroße Einzelblüten; 3,5-5,5 cm, lockerer Blütenstand, aus 5-17 Blüten bestehend; gelbe Zeichnung
April, Mai
Autogamie - SelbstbestäubungBefruchtung einer Blüte durch eigenen Pollen, InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
rosa, weiß

Frucht

zylindrische bis länglich-ovale Fruchtkapseln; bei der Reife Aufreißen von der Spitze her; hervorgehende Fächer mit kleinen Samen
November

Borke / Rinde

Rinde

Wurzel­system

Flachwurzler
Symbiose mit Mykorrhizapilzen

Jahreszeiten

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

fremdländischstammen nicht ursprünglich aus Mitteleuropa
Blütenknospen im April
sich öffnende Blüten Angang Mai
Blütenstand

Verfasser / Literatur

Larissa Ante
Larissa Ante
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2018): Flora der Gehölze. 5. Auflage. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
  • Warda, Hans- Dieter (2020): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 4.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Erhard Moser (1991): Rhododenren Wildarten & Hybriden, Neumann Verlag GmbH - Radebeul
  • Johann Berg, Lothar Heft (1991): Rhododendron und immergrüne Laubgehölze - Eugen Ulmer GmbH & Co. - Stuttgart
  • Bruns (2023): Allgemeine Informationen - Rhododendron 'Cunningham's White'. - , zuletzt aufgerufen am 07.07.2023.
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6 / 10Blütenknospen im April
7 / 10sich öffnende Blüten Angang Mai
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