Synonyme: Laubabwerfende Azalee, Rhododendron rhombicum Miq.
Wissenswertes
Rhododendron reticulatum ist natürlich in Japan verbreitet und ist auf vulkanischen Ascheböden in Bergwäldern heimisch. Hier besiedelt der Strauch trockene Standorte in lichten Wäldern an Felsen und Hängen von 1200 bis 1500 m ü.NN und auch Standorte im Tiefland von 15 bis 1800 m ü.NN. Das Artepitheton reticulatum leitet sich von reticulatus ab, was netzartig heißt und sich auf die Blattadern bezieht. Der Strauch gehört zu den Heidekrautgewächsen. Mit einer Höhe von 1 bis 2m gehört die Netzadrige Azalee zu den Normalsträuchern, welcher sich hier durch einen lockeren aufrechten Wuchs auszeichnet. Der Rhododendron reticulatum ist eine extrem variable Art, die sich in Form, Größe, Anzahl der Staubblätter und Behaarung der Blätter unterscheiden kann. Der sommergrüne Strauch hat sattgrüne Blätter mit eingesenkten Blattnerven, die im jungen Alter oberseits zunächst behaart und anschließend kahl sind. Die Blätter sind unterseits an den Adern behaart und zu zweit oder zu dritt an der Triebspitze gedrängt angeordnet. Im Herbst färben sich die Blätter purpur rot. Die lavendel- bis magentafarbenen Blüten stehen einzeln oder zu zweit und selten zu vier Blüten zusammen. Der Blütenstand wird auch als Stutz bezeichnet und steht am Ende der Triebe. Die Blütenstiele und der Fruchtknoten sind behaart. Außerdem haben die Blüten meist keine Zeichnung. Die Blütezeit beginnt vor dem Laubaustrieb und reicht von April bis Mai. Der Pollen ist meist klebrig und tritt bei Berühren der reifen Staubgefäße oft schnurförmig hervor. Die Klappen der zylindrischen bis länglich-ovalen Fruchtkapsel reißen bei der Reife von der Spitze her auf. Die daraus hervorgehenden Fächer enthalten relativ kleine Samen, die leicht vom Wind verbreitet werden. Die Samenreife ist dabei abhängig von Höhenlage und Vegetationsdauer. Je höher der Standort liegt desto später liegt die Blütezeit und umso weniger Zeit haben die Samen, um zu reifen. Bei Rhododendron reticulatum reicht die Samenreife von November bis Dezember. Rhododendren leben wie andere Heidekrautgewächse in Symbiose mit Mykorrhizapilzen. Die Pilze wachsen als dichtes Gewebe auf den langsam wachsenden kurzen Wurzeln der Rhododendren, dabei übernehmen die Pilzhyphen die Funktion der Wurzelhaare und nehmen Wasser und Nährstoffe auf.
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Rhododendron reticulatum benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und frische bis feuchte, neutrale bis saure Böden. Grundsätzlich ist der Rhododendron sehr anspruchslos und sowohl kälte- als auch hitzeresistent. Durch sein flaches Wurzelsystem sollten grobe Bodenbearbeitungsmaßnahmen wie Umgraben und Hacken vermieden werden. Es empfiehlt sich außerdem die Wurzelscheibe mit einer lockeren Mulchschicht oder Laub abzudecken. Rhododendronwildarten kommen aus Gebieten mit einem jährlichen Niederschlag von 3000 bis 5000 mm und mehr. Diese sind sehr anpassungsfähig und gedeihen auch bei unserem Klima von 600 bis 1000 mm Regen, deswegen müssen sie auch bei Trockenheit im Frühjahr und Sommer, besonders aber zur Blüte- und Austriebszeit, ausreichend mit Wasser versorgt werden. Die Hitze- und Trockenschäden wie Blattbräunung oder Eintrocknen von Zweigen sind nicht mehr reparabel. Das Einrollen der Blätter ist ein letztes Signal, dass den Pflanzen dringend Wasser zugeführt werden muss. Für ein optimales Wachstum müssen alle Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis in pflanzenverfügbarer Form im Boden bereitstehen. Besonders auf ärmeren Standorten sollte deshalb zusätzlich Mineraldünger aufgebracht werden. Grundsätzlich muss der Rhododendron nicht geschnitten werden. Wenn dieser aber dennoch geschnitten werden soll, dann sollte dies am besten im Frühjahr geschehen. Je später dies geschieht desto später auch der Austrieb. Zu spätes Schneiden kann den Neuaustrieb gefährden. Der Rhododendron eignet sich sowohl als Solitär, als auch als Gruppengehölz sowie als freiwachsende Hecke. Die Rhododendren sind gesellschaftliche Pflanzen und fühlen sich wohler und wachsen besser, je näher sie beieinanderstehen. Rhododendron reticulatum ist eine sehr schöne, gut winterharte Rhododendronwildart, die sich für sonnige, offene Lagen eignet.