Quercus cerris ist ein sommergrünes, laubabwerfendes Gehölz, aus der Familie der Fagaceae, den Buchengewächsen. Die Zerr-Eiche oder auch Zirn-Eiche genannt entwickelt sich zu einem 18-30m hohen, mittelgroßen Baum bis Großbaum und ist in Süd- und Südosteuropa bis Vorderasien und dem Libanon verbreitet. Die einzigen mitteleuropäischen Naturvorkommen der Eiche sind im Tessin, in Südösterreich und in Niederösterreich. Quercus cerris wächst im Flachland, in Laubmischwäldern sowohl auch in höheren Lagen bis über 1200m in Gebirgslagen. Im Hinblick auf die Standorteigenschaften benötigt die Zerr-Eiche einen sonnigen bis lichtschattigen Standort mit einem frischen bis sehr trockenen durchlässigen, lehmigen, nährstoffreichen, sandigen, schluffigen, tiefgründigen oder tonigen Boden. Hinsichtlich des pH-Wertes werden mäßig saure bis sehr schwach alkalische Substrate akzeptiert. Die Eiche bildet neben dem meist aufrecht durchgehenden Hauptstamm eine breit kegelförmige bis breitrundliche Krone. Die Seitenäste sind aufsteigend, oft aber auch waagerecht abstehend und im Alter entwickeln sich diese zu ausladenden und übergeneigten Ästen. Der Jahreszuwachs des Gehölzes liegt etwa bei 35cm in der Höhe und 25cm in der Breite. Aufgrund der sehr dichten Krone und dem Ausmaß des Gehölzes dient es ideal als Lebensraum für Vögel, Käfer, Schmetterlinge, Fledermäuse oder bspw. dem Baummarder. Die Blätter der Zerr-Eiche sind wechselständig, länglich bis eiförmig, werden zwischen 6-12cm lang und haben einen variablen Umriss. Die Blätter sind unregelmäßig tief buchtig gelappt, auf jeder Seite besitzen sie 4-9 Lappen, die in einer Stachelspitze enden. Die Blattoberseite ist anfangs filzig und dunkelgrün glänzend, während die Unterseite behaart und graugrün ist. Der Stiel der Blätter ist etwa 1-2cm lang und besitzt fadenförmige Nebenblätter. Zum Herbst färbt sich das Laub des Gehölzes gelbbraun, gelegentlich auch rötlich. Die Blüten erscheinen mit dem Austrieb der Blätter und sind zahlreich von April bis Mai als bis zu 10cm lange farblich variierende Kätzchen zu sehen. Die gebildeten Früchte erreichen ihre Reife zwischen September und Oktober und sind erst im zweiten Jahr reifend. Die länglich bis eiförmigen Eicheln sind zur Hälfte in einem Becher (Cupula), welcher von fädigen Schuppen umgeben wird. Meist sind die anfangs grünen, später braunen Früchte zu 1-4 sitzend und werden 3-4cm lang. Die Früchte dienen Eichhörnchen und bspw. dem Eichelhäher als Nahrungsquelle, sind für den Menschen aber leicht giftig. Die Rinde ist teils gefurcht, graufilzig und olivgrün oder bräunlich mit deutlichen Lentizellen. Die alte Borke hingegen ist schwärzlich. Die Zerr-Eiche bildet zudem ein Tiefwurzelsystem. Der Zukunftsbaum im Klimawandel ist frosthart, sehr windresistent, hitze- und trockenheitsresistent, ausgesprochen stadtklimafest und besitzt ein sehr hohes Ausschlagsvermögen. Aufgrund ihrer Eigenschaften und Resistenz eignet sich Quercus cerris ideal als Allee- und Straßenbaum, Stadtbaum, Parkbaum, Straßenbegleitgrün oder als Vogelnährgehölz.