Der Feuerdorn ist ein Gehölz mit einer breiten Standortamplitude und mit einer Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten. Auch wenn er heute nicht mehr zu den beliebtesten Garten- und Parkgehölzen zählt, gibt es einige Vorzüge, die für diesen immergrünen Strauch sprechen. Dabei sollte vor allem seinem Potential für die Verwendung im innerstädtischen Grün wieder mehr Beachtung geschenkt werden.
Die Gattung Pyracantha umfasst 10 Arten, deren natürliches Verbreitungsgebiet vom Mittelmeerraum bis zum Himalaja und China reicht. Dabei sind die meisten Sorten, die in unseren Gärten zu finden sind, Züchtungen von Pyracantha coccinea oder Hybriden aus P. coccinea und anderen Arten. Bei der Sorte ‘Soleil d’Or‘, welche in unserem Botanischen Garten zu sehen ist, handelt es sich um eine Sorte von P. coccinea. All unsere Gartenformen zeichnen sich durch einen aufrechten Wuchs aus, sind dabei wechselständig, sparrig verzweigt, dicht bedornt und werden bis zu 4m hoch. Die Sorte ‘Soleil d’Or‘ ist im Wuchs etwas kompakter und wird nur bis zu 2m hoch. Das Laub ist immergrün und eiförmig bis lanzettlich und dabei glänzend und in der Haptik ledrig. In besonders kalten Wintern können die Blätter verbraunen und abgeworfen werden und treiben zum Frühjahr wieder nach. Von Mai bis Juni wird der Feuerdorn von weißen Blüten geziert, welche als dichte Schirmrispen am mehrjährigen Holz blühen. Die Blüte kann üppig ausfallen und den Feuerdorn in einem weißen Gewand erscheinen lassen, dabei verströmen die kleinen Blüten einen angenehmen Duft und werden stark von Insekten beflogen. Nach der Blütezeit reifen die Früchte des Feuerdorns heran, welche den Strauch ab Anfang September in einem neuen und überaus farbigen Gewand erscheinen lassen. Der Fruchtbehang ist oft sehr üppig und bleibt bis in den späten Winter erhalten, dabei können die erbsengroßen, runden Früchte je nach Sorte rot, orange oder gelb sein. Ein stark mit Früchten behangenes Exemplar, scheint in der Wintersonne zu glühen und macht dem Namen Feuerdorn alle Ehre. Die Früchte der Sorte ‘Soleil d’Or‘, was übersetzt goldene Sonne heißt, sind leuchtend goldgelb. Die Früchte des Feuerdorns sind bei vielen Vögeln sehr beliebt. Besonders häufig fressen Amseln das kleine Kernobst, aber auch der bei uns überwinternde Seidenschwanz, schätzt die Früchte. Aufgrund der starken Bedornung der Triebe, ist der Feuerdorn auch ein ideales Nist- und Schutzgehölz für Vögel. Pyracantha ‘Soleil d’Or‘ stellt, wie die anderen Sorten auch, keine besonderen Ansprüche an seinen Standort und ist äußerts anpassungsfähig. Er gedeiht auf allen Gartenböden, die ausreichend durchlässig und nicht staunass sind, außerdem sollte der Boden sauer bis schwach alkalisch sein. Auf zu nassen Standorten wird das Gehölz von verschiedenen Blattkrankheiten und Schädlingen befallen, allen voran dem Feuerdornschorf. Der Feuerdorn bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, wobei der beste Fruchtbehang an einem vollsonnigen Standort in Erscheinung tritt. Des Weiteren sollte der Standort nicht windexponiert sein, da das Gehölz auf kalten Zugwind im Winter empfindlich reagiert. Alle Kulturformen von Pyracantha coccinea sind sehr hitzeresistent, stadtklimaverträglich und rauchhart und eigenen sich somit bestens für die Verwendung im innerstädtischen Grün.