Parthenocissus quinquefolia var. engelmannii

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Engelmanns-Wein

Synonyme: Ampelopsis quinquefolia 'Engelmannii'

Wissenswertes

Engelmanns-Wein stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo er in Wälden, an Waldrändern, lichtem Gehölzbestand, Flussufern und Flussbänken gedeiht und nicht selten ganze Flächen oder Gehölze mit seinen schleppenartigen Trieben überzieht. Dieser Haftscheibenranker kann Höhen zwischen 10 und maximal 20 m erreichen und zeigt pro Jahr bis zu 1 m Zuwachs, was ihn zu einem wertvollen Fassadenbegrüner macht. Wie der Artname quinquefolia bereits verrät, bildet dieser Wein 5-zählige Blätter, die wechselständig und etwas schmaler und länger sowie länger gestielt als bei der Art Parthenocissus quinquefolia sind. Haben die Triebe keine Möglichkeit mehr, zu klettern, hängen sie schleppenartig herab und bilden eine dichte Blätterdecke. Die unscheinbaren weißen Blüten erscheinen von Juli bis August in endständigen Rispen und reifen bis zum Spätherbst zu blauen, bereiften Beeren heran, die gerne von Vögeln gefressen werden. Im Herbst gehört Engelmanns-Wein zu den ersten Herbstfärbern und schlägt ab Ende September in ein kräftiges braunrot bis feuerrot um, dass auch die Blattstiele einfärbt. Dabei gilt, je sonniger die Pflanze steht desto intensiver ist die Färbung. Engelmanns-Wein ist wärmeliebend, dabei aber gut frosthart, äußerst robust und gedeiht an fast jedem Standort. Die Kletterpflanze wächst vorzugsweise sonnig bis halbschattig, toleriert aber auch tiefen Schatten und akzeptiert jeden Boden, von salzhaltigem Dünensand bis hin zu feuchten Lehmböden.

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Dieser Wein bedeckt rasch große Flächen und wird daher gerne als Begrünung für Lärmschutzwände oder Industriegebäude verwendet, da er windfest und unempfindlich gegen Luftverschmutzung ist und dabei Trockenheit gut verträgt. Im Botanischen Garten Höxter ziert diese wüchsige Kletterpflanze eine Betonmauer und lässt ihre schleppenartigen Triebe am Treppenaufgang zu den Campus-Terrassen herabhängen. Engelmanns-Wein wird leicht mit der Gewöhnlichen Jungfernrebe Parthenocissus inserta verwechselt, die jedoch keine oder nur schwach entwickelte Haftscheiben ausbildet.

Auf einen Blick

3.5 Verwaltungshügel
Östliches Nordamerika, in Wälden, an Waldrändern, lichtem Gehölzbestand, Flussufern und Flussbänken
Gehölz
Klettergehölznicht freitragendes Gehölz

Wissenschaftliche Informationen

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Parthenocissus quinquefolia (L.) PLANCH. var. engelmannii
Vitaceae (Weinrebengewächse)
Parthenocissus
quinquefolia var. engelmannii
Ampelopsis quinquefolia 'Engelmannii'

Standort

2Auen- und Ufergehölze.4mäßig trocken, frisch bis feucht, neutral bis alkalisch, sehr nährstoffreich, sandig-kiesig.3sonnig, wärmeliebend, frosthart.9Klettergehölz, nicht freitragend
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
mäßig nasspF 2,1-1,4, feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0, trockenpF 6,5-4,1
stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos
pH 5-9
5avon −28,8 °C bis −26,2 °C

Verwendung

verträgt starken Rückschnitt, muss nicht gepflegt werden
ungenießbar
Nein, nicht duftend
Ja, schnittverträglich
Schnitt ist nicht notwendig, wird aber gut vertragen

Blätter

Laub im Sommer
sommergrün, wechselständig, fünfzählig, Blättchen länger und schmaler als bei der Sorte, bis 12 cm lang und 3 cm breit, breit lanzettlich, sehr scharf und regelmäßig gesägt, Blattstiele ebenfalls länger, bis 15cm, rötlich
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja

Blüte

in weißen endständigen Rispen endständige Rispen
Juli, August
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
weiß

Frucht

junge, noch grüne Frucht im August
kugelige bis 6mm dicke blauschwarz bereifte Früchte in endständigen Rispen Beerenfrüchte
September, Oktober

Borke / Rinde

Haftwurzeln und Haftscheibenranken mit bereits verholzten Haftscheiben

Jahreszeiten

im August
Anfang Oktober

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

beginnende Herbstfärbung ab Ende September
Ranken mit 4-7 Haftscheiben tragenden Ästen
über die Betonmauer herabhängende Triebe
niederliegender Wuchs, wo kein Aufwärtsstreben möglich ist
reife Frucht Anfang Oktober
satte Herbstfärbung

Verfasser / Literatur

Jessica Gabler
Jessica Gabler
  • Warda, Hans- Dieter (1998): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 1.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2014): Flora der Gehölze. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
  • Bärtels, Andreas (2001): Enzyklopädie der Gartengehölze, Stuttgart, Deutschland, Ulmer
1 / 12An der Betonmauer zu den Campusterrassen
2 / 12Laub im Sommer
3 / 12Haftwurzeln und Haftscheibenranken mit bereits verholzten Haftscheiben
4 / 12beginnende Herbstfärbung ab Ende September
5 / 12im August
6 / 12Anfang Oktober
7 / 12junge, noch grüne Frucht im August
8 / 12Ranken mit 4-7 Haftscheiben tragenden Ästen
9 / 12über die Betonmauer herabhängende Triebe
10 / 12niederliegender Wuchs, wo kein Aufwärtsstreben möglich ist
11 / 12reife Frucht Anfang Oktober
12 / 12satte Herbstfärbung