Metasequoia glyptostroboides

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Urweltmammutbaum

Synonyme: Chinesisches Rotholz, Wassertanne, Metasequoia honshuenensis, Sequoia glyptostroboides

Wissenswertes

Metasequoia glyptostroboides ist eine stattliche Erscheinung unter den Gehölzen. Ursprünglich hielt man den bis zu fünfunddreißig Meter hohen sommergrünen Nadelbaum aufgrund von fossilen Funden für ausgestorben, bis man 1941 in einer chinesischen Provinz lebende Exemplare fand. Aufgrund seines entwicklungsgeschichtlich hohen Alters erhielt er den deutschen Namen Urweltmammutbaum. Das chinesische Rotholz wie er auch genannt wird, gilt als eine der ältesten Baumarten. Mit seiner imposanten Größe und seinem urzeitlichen Aussehen kommt er in Solitärstellung in weitläufigen Parks und großen Gärten besonders gut zur Geltung. Markant ist besonders seine Wuchsform und sein Farbenspiel, die in vielen rot- bis graubraunen Tönen changierende Rinde kontrastiert bestens mit dem blaugrünen Austrieb der flachen und bis zu drei Zentimeter langen Nadeln. Über dem oft stark gebuchteten, mächtigen Stamm bildet Metasequoia eine gleichmäßig kegelförmige und im Vergleich zur Stammdicke relativ schmale Krone von bis zu sieben Metern Breite. Der Urweltmammutbaum ist gut winterhart, aber spätfrostempfindlich, daher treibt er erst spät im April aus. Im Herbst färben sich die Nadeln prächtig in verschiedensten Nuancen von Gelb, Rot, Orange, Kupfer und Purpur.

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Metasequoia ist in der Jugend schnellwüchsig, wenn er die richtigen Bedingungen vorfindet. So benötigter er frische bis feuchte Nährstoffreiche Böden in sonniger bis höchstens halbschattiger Lage. Auf sandigen Böden ist das Wachstum deutlich gehemmt. Zeitweilige Überflutungen verträgt er gut, Staunässe wird nicht vertragen genauso wie lang anhaltende Trockenheit. Pflanzt man den Urweltmammutbaum an einen passenden Standort und gibt Ihm genug Raum, um seinen arttypischen Habitus und sein weitstreichendes flaches Wurzelwerk zu entwickeln, benötigt er so gut wie keine Pflege, geschweige denn Schnittmaßnahmen. Aufgrund seiner Überflutungstoleranz und seines zügigen Wachstums kann er in Städten der Zukunft eine wichtige Rolle spielen in Überflutungszonen und blau-grünen Standorten.

Auf einen Blick

Quartier 1.06 – Ziegenberg, Trockenmauer
China
Gehölz

Wissenschaftliche Informationen

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Metasequoia glyptostroboides HU & W.C.CHENG
Cupressaceae (Zypressengewächse)
Metasequoia
glyptostroboides
Es sind keine Sorten von Metasequoia glyptostroboides bekannt.
Chinesisches Rotholz, Wassertanne, Metasequoia honshuenensis, Sequoia glyptostroboides

Standort

2Auen- und Ufergehölze.4mäßig trocken, frisch bis feucht, neutral bis alkalisch, sehr nährstoffreich, sandig-kiesig.3sonnig, wärmeliebend, frosthart.1Großbaum > 20m
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge
nasspF 1,3-0,1, mäßig nasspF 2,1-1,4, feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand
pH 5-7,5
6bvon −20,4 °C bis −17,8 °C

Verwendung

Für großräumige Garten- und Parkanlagen, in Einzelstellung oder in lockeren Gruppen. Als stadtklimafestes Gehölz auch im offenen Siedlungsbereich mit ausreichendem Platz oder in Randlage. In manchen Ländern gern als Alleebaum. Sehr winterhart aber spätfrostempfindlich, verträgt keine Staunässe.

Blätter

Metasequoia glyptostroboides Nadeln
Die Nadeln stehen an den Langtrieben schraubig verteilt, an den Kurztrieben 2-reihig sitzend und fast gegenüber stehend. Sie sind 1-3,5 cm lang, stumpf oder kurz zugespitzt und von hell- bis frischgrüner Farbe.
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr

Blüte

Getrenntgeschlechtliche Blüten. Die männlichen Blütenkätzchen wachsen in bis 30 cm langen, überhängenden, achselständigen und rispenartigen Ständen im Spitzenbereich vorjähriger Langtriebe. Die weiblichen, gelblich-grünen Blütenstände sind nur 5-6 mm groß und wachsen endständig an beblätterten Kurztrieben. männlichen Blütenkätzchen in bis 30 cm langen, überhängenden, achselständigen und rispenartigen Ständen im Spitzenbereich vorjähriger Langtriebe; weibliche, gelblich-grüne Blütenstände nur 5-6 mm groß, endständig an beblätterten Kurztrieben
Mai
Chiropterophilie - Fledermausbestäubungtropische und subtropische fruchtfressende Fledermausarten
gelb, grün

Frucht

Eiförmige, gestielte Zapfen
Januar, November, Dezember

Borke / Rinde

Metasequoia glyptostroboides Borke
tief gefurchte Borke; fuchsrot bis graubraun; faserig, sich in schmalen Streifen lösend

Wurzel­system

Flachwurzler
niedrigdie Pflanze breitet sich höchstens verträglich aus und lässt sich einfach vergesellschaften

Jahreszeiten

Metasequoia glyptostroboides im Sommer
Herbstfärbung Ende Oktober

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Metasequoia glyptostroboides Innerer Aufbau
Laub im Mai
Laub im Mai
junge Blüten im September
Kleine gestielte eiförmige Zapfen
Blühende Zweige Mitte Oktober

Verfasser / Literatur

Nicole Jung
Nicole Jung, Constantin Grote
  • Bärtels, Andreas (1991): Gartengehölze. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Bärtels, Andreas (2001): Enzyklopädie der Gartengehölze; 1430 Farbfotos, 150 Zeichnungen,13 Tabellen. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Geyer, Hans- Jürgen (1997): Kennziffernsystem für Gehölze. Kennziffern zu Standortansprüchen und Verwendungsmöglichkeiten von Gehölzen. Dissertation. Technische Universität Berlin
  • Geyer, Hans-Jürgen (1984-2021): Zentraldatenbank für kultivierte Gehölze Europas. Online verfügbar unter https://www.uni-due.de/ginkgo/german/index.htm, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
  • Roloff, A. & Bärtels, A. (2006): Flora der Gehölze; Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 2. Auflage. - Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Kelly, John; Hillier, John (Hg.) (2004): The Hillier. Bäume & Sträucher. 2., überarb. Aufl. Braunschweig: THALACKER MEDIEN.
  • Warda, Hans- Dieter (2020): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 4.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • WFO (2021): World Flora Online. Online verfügbar unter: http://www.worldfloraonline.org, zuletzt geprüft: 20.06.2021
  • ThePlantList (2013): A working list of all plant species. Version 1.1.; Online verfügbar unter http://www.theplantlist.org/, zuletzt abgerufen am 23.11.2020.
  • Liguo Fu, Yong-fu Yu & Robert R. Mill: Volume 4, 1999, S. 60: Metasequoia glyptostroboides in Flora of China, Volume 4. Online verfügbar unter: http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200005396 zuletzt geprüft: 15.05.2021.
1 / 13Metasequoia glyptostroboides Habitus
2 / 13Metasequoia glyptostroboides Nadeln
3 / 13Metasequoia glyptostroboides Borke
4 / 13Metasequoia glyptostroboides Innerer Aufbau
5 / 13
6 / 13Metasequoia glyptostroboides im Sommer
7 / 13Herbstfärbung Ende Oktober
8 / 13Eiförmige, gestielte Zapfen
9 / 13Laub im Mai
10 / 13Laub im Mai
11 / 13junge Blüten im September
12 / 13Kleine gestielte eiförmige Zapfen
13 / 13Blühende Zweige Mitte Oktober