Leucojum vernum ssp. carpathicum

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Märzenbecher

Synonyme: Frühlings-Knotenblume, Leucojum vernum, Leucojum vernum var. carpathicum

Wissenswertes

Die Frühlings-Knotenblume Leucojum vernum ist nicht zu verwechseln mit Galanthus nivalis, dem Schneeglöckchen, denn die Frühlings-Knotenblume kann eine Höhe von bis zu 30 cm erreichen. An besonders geeigneten Standorten mit ausreichender Feuchtigkeit und Schatten kann sie sogar deutlich höher werden. Auch besitzt der Frühjahrsblüher sechs statt drei weiße Perigonblätter, an deren Spitzen sich umgekehrt herzförmigen grünen Flecken befinden. Von Februar bis März schmücken die weißen Blüten die Beete. Das Laub ist linealisch und ganzrandig und grundständig um den Blütentrieb angeordnet. Nach der Blüte zieht die Pflanze bis zum Sommer ein. Leucojum vernum zieht nicht austrocknende, gut durchlässige lehmig-humose Böden mit guter Nährstoffversorgung vor und entwickelt an ungestörten Standorten größere Bestände. Diese Pflanze eignet sich daher ausgezeichnet für eine Unterpflanzung lichter Gehölzbestände im absonnigen bis halbschattigen Bereich naturnaher Gärten.

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Der aus Rumänien stammende Geophyt vermehrt sich sowohl vegetativ über Zwiebeln, den unterirdischen Überdauerungsorganen, als auch über Samen in Kapseln, die nach der Blüte stehen bleiben. Diese werden z.B. über Endozoochorie, das Schlucken, Durchlaufen des Verdauungstrakts und dem anschließenden Ausscheiden durch Tiere, verbreitet. Die Pflanze ist giftig, sie enthält das Alkaloid Leucojin.

Auf einen Blick

1.16 Magnolia
Rumänien
GeophytStauden im weiteren Sinne, die mit Hilfe unterirdischer Erneuerungsknospen (Knolle oder Zwiebel) die ungünstige jahreszeitliche Extreme wie Hitze oder Sommertrockenheit überdauern
Aufrecht horstartig wachsende Stiele mit Blüten, überhängende Blätter, 10-30 cm, an guten Standorten auch höher

Wissenschaftliche Informationen

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Leucojum vernum ssp. carpathicum
Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)
Leucojum
vernum ssp. carpathicum
Frühlings-Knotenblume, Leucojum vernum, Leucojum vernum var. carpathicum

Standort

G2Gehölz, frischer Boden, G3Gehölz feuchter Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden, GR3Gehölzrand, feuchter Boden, Fr2Freifläche, frischer Boden, Fr3Freifläche, feuchter Boden, Fr2-bFreifläche, frischer Boden mit beetstaudenähnlichem Charakter, Fr3-bFreifläche, feuchter Boden mit beetstaudenähnlichem Charakter
absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
tonigBoden mit min. 20% Massenanteil an Korngrößen unter 0,063mm, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand
pH 7,5-8
5avon −28,8 °C bis −26,2 °C, 5bvon −26,1 °C bis −23,4 °C
CSR-StrategeKonkurrenz-Stress-Ruderal-Strategen sind dauerhafte, relativ niedrige, mäßig wüchsige, nicht verdrängende, relative störungstolerante, häufig Ausläufer treibende oder Rosetten bildende Arten mit bodennahen Erneuerungsknospen und moderater Standortanpassung
IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

giftig
duftend

Blätter

Leucojum vernum ssp. carpathicum Blätter
Länglich bis linealische mattglänzende dunkelgrüne Blätter
vorsommergrünim Vorfrühling austreibend, blühend und als Anpassung an Licht- und Wassermangel bereits im Sommer wieder einziehend. Meist mit Zwiebel, Knolle oder Wurzelstock

Blüte

Leucojum vernum ssp. carpathicum Blüte
Glockige Blüte mit 6 weißen Periogenblättern, welche an der Spitze einen umgekehrt, annähernd herzförmigen grünen Fleck haben und sich einzeln oder zu zweit endständig am Stiel befinden Glockige Blüte mit 6 Periogenblättern
Februar, März, April
Melittophilie - BienenbestäubungSonderform der Entomophilie - Insektenbestäubung durch Bienen und Hummeln
weiß

Frucht

Leucojum vernum ssp. carpathicum Frucht

Jahreszeiten

Verfasser / Literatur

Alicia Ullrich, Jessica Gabler
Alicia Ullrich
  • Aichele, D., Golte-Bechtle, M. (1993): Was blüht denn da? Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas.- 55. Auflage. – Stuttgart: Franckh-Kosmos.
  • Bundesamt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.) (2022): FloraWeb- Leucojum vernum- Biologische Merkmale.-, 15.04.2022.
  • Bundesamt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.) (2022): FloraWeb- Leucojum vernum- Lebensraum & Ökologie.- , 15.04.2022.
  • Fitter, R., Fitter, A. & Blamley, M. (2000): Pareys Blumenbuch. 3. Auflage. – Berlin: Blackwell Wissenschafts-Verlag.
  • Heißel, K., & Haberer, M. (2020): Stauden - 312 Stauden für Garten & Landschaft. 5. Auflage. – Stuttgart: Eugen Ulmer KG.
  • Jäger, Prof. Dr. Eckehardt J. (Hrsg.) (2017): Rothmahler Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen Grundband. 21. Auflage. Berlin: Springer Spektrum, Springer- Verlag GmbH Berlin Heidelberg.
  • Staudengärtnerei Gaißmayer (2022): Leucojum vernum – Märzenbecher, Frühlings-Knotenblume.- , 20.04.2011.
  • The Plant List (2013): Results- Leucojum vernum.- , 20.04.2022.
1 / 5Leucojum vernum ssp. carpathicum Blüte
2 / 5Leucojum vernum ssp. carpathicus Habitus
3 / 5Leucojum vernum ssp. carpathicum Blätter
4 / 5
5 / 5Leucojum vernum ssp. carpathicum Frucht