Larix kaempferi
Deutscher Name: Japanische Lärche
Synonyme: Larix leptolepis
Wissenswertes
Dieser laubabwerfende Nadelbaum bewächst auf der japanischen Hauptinsel Hondo kalte und wintertrockene Berghänge von 1200 bis 2000m der Japanischen Alpen. Die 1861 eingeführte Art ist nach dem deutschen Arzt und Botaniker E. Kaempfer benannt. Mit einer Höhe von bis zu 30m kann dieser Baum fast genauso hoch werden, wie unsere heimische Lärche Larix decidua werden und bildet eine breit ausladende, kegelförmige Krone mit waagerecht stehenden Ästen aus, die 10-15m breit werden kann. Pro Jahr wächst diese Lärche dabei ca. 50cm in die Höhe und ca. 25cm in die Breite. Die Krone entfaltet ihre Schönheit nur in freiem Stand und benötigt eine sonnige Lage. In unserem Garten steht die Japanische Lärche leider zu beengt und es hat sich eine schmale Krone mit astfreiem Stamm entwickelt. Larix kaempferi lässt sich leicht von der heimischen Lärche unterscheiden, da die Jungtriebe rötlich braun gefurcht und oft bereift sind, wohingegen die heimische Lärche gelbliche Triebe aufweist. Außerdem sind bei Larix kaempferi die Samenschuppen der eirunden, 2-3cm langen Zapfen stark zurückgebogen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nadelbäumen hat Larix sommergrüne Nadeln, die ab Oktober in ein gedecktes goldgelb färben und ausgesprochen lange haften, sodass Lärchen oft noch im Dezember in den Wäldern auszumachen sind. Die Fernwirkung ist in diesem Zeitraum phänomenal und erlaubt interessante Gestaltungsoptionen. Von März bis Mai blüht die einhäusige Pflanze. Dabei wird in Pollenzapfen und Samenzapfen unterschieden. Auch der hellgrüne Austrieb der Nadeln im Frühjahr ist sehr attraktiv, da das Gehölz dann einen sehr fein texturierten Hintergrund für Pflanzungen bietet.
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Larix kaempferi benötigt einen sonnigen, freien Standort und benötigt frische bis feuchte, tiefgründige und nährstoffreiche Böden. Bei ausreichend Feuchtigkeit, werden saure Standorte toleriert, Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Die Nadeln verrotten aufgrund des ungünstigen Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnisses nur langsam und tragen so zu einer Bodenversauerung durch Rohhumusbildung bei. Daher sollten flächige Pflanzungen vermieden werden. Die Art benötigt hohe Sommerniederschläge und im Gegensatz zur heimischen Lärche hohe Luftfeuchtigkeit während der Vegetationsperiode und empfiehlt sich auch für küstennahe Standorte. Auf trockeneren Böden versagt Larix kaempferi und hier ist die heimische Lärche vorzuziehen. Erwähnenswert ist auch die hohe Regenerationsfähigkeit nach mechanischer Verletzung.
Fossilrekorde belegen, dass die Gattung Larix in Asien und Nordamerika weit verbreitet war und die Lärche erst in den letzten 1000000 Jahren nach Europa kamen. Heute umfasst die Gattung 12 Arten, von denen nur Larix decidua heimisch ist. Die Arten Larix decidua und Larix kaempferi hybridisieren und werden unter dem Namen Larix x eurolepis gehandelt. Die Hybride wurde erstmalig um 1900 aus dem schottischen Park Dunkeld beschrieben. Diese Hybride ist verwenderisch interessant, weil sie die geringer Schneebruchgefährdung von Larix decidua mit der Lärchenkrebs-Resistenz (Lachnellula willkommii) von Larix kaempferi vereint. Die Genome der Elternarten unterscheiden sich nach Heitkam et al. (2021) kaum. Für Hybriden der ersten Parentalgeneration typisch ist sie von stärkerem Wuchs, was sie vor allem als Forstbaum sehr interessant macht. Lärchen haben Terpentingehalte zwischen 10 und 25 % und gelten als beständige Hölzer für die Verwendung im Außenbereich. In europäischen Wäldern kommt die Art bereits gemeinsam mit der heimischen Lärche vor und gilt als eingebürgert. Inwieweit die Arten konkurrieren ist noch unklar. 1993 wurde der Japanischen Lärche die englische Auszeichnung Award of Garden Merit verliehen.
Auf einen Blick
3.5 Pinetum | |
Japan: Hauptinsel Hondo, kalte und wintertrockene Berghänge von 1200 bis 2000m der Japanischen Alpen | |
Gehölz | |
Großbaum |
Wissenschaftliche Informationen
Larix kaempferi (LAMBERT) CARRIÈRE | |
Pinaceae (Kieferngewächse) | |
Larix | |
kaempferi | |
'Bambino', 'Blue Ball', 'Blue Dwarf', 'Blue Rabbit', 'Cupido', 'Diana', 'Pendula' | |
Larix leptolepis |
Standort
4.2.3.1, 7.2.3.1, 7.1.3.1 | |
vollsonnig, sonnig | |
feucht, mäßig feucht, frisch | |
nährstoffreich, tiefgründig | |
pH 6-9 | |
5a |
Verwendung
Solitär oder in kleiner Gruppe, mit ausreichend Platz für die Kronenentwicklung | |
Nein, nicht duftend | |
Nein, nicht schnittverträglich | |
es sind keine Pflegemaßnahmen möglich |
Blätter
Kurztriebe mit Nadeln |
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ca. 3,5 cm lang, an Kurztrieben zu 40-50, blaugrün und wachsbereift, oberseits flach, Unterseite deutlich gekielt mit zwei graugrünen Spaltöffnungsbändern aus je 5 Reihen, Blätter breiter als bei L. decidua, Herbstfärbung nicht so leuchtend gelb wie bei L. decidua | |
laubabwerfend, sommergrün | |
Ja |
Blüte
männliche Zapfen: länglich-eiförmig, bis 1 cm lang weibliche Zapfen: kugelig, geöffnet 3 cm lang und 1,5- 2 (-2,5) cm breit, zum Zeitpunkt der Bestäubung grünlichgelb bis rosafarben | |
März, April, Mai | |
Anemophilie - Windbestäubung | |
gelb, grün |
Frucht
Zapfen aus dem Vorjahr |
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Zapfen anfangs eirund, etwa 2-3 cm lang, später mit stark zurückgerollten Samenschuppen, Zapfen in der Aufsicht rosettenartig Zapfen | |
September, Oktober, November |
Borke / Rinde
Borke im Sommer |
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Jungtriebe rötlichbraun, gefurcht, oft bereift, behaart bis kahl, im Alter rotbraune bis graubraune, tiefgefurchte rundschuppige Borge |
Wurzelsystem
Tiefwurzler |
Jahreszeiten
Rötlicher Zweig im Sommer |
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
Zweig im Juli |
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Zweig im Juli |
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vorjährige Zapfen im Juli |
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Zapfen im Vergleich: Larix kaempferi rechts, Larix decidua links |
Verfasser / Literatur
Jessica Gabler | |
Jessica Gabler | |
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