Koelreuteria paniculata

Koelreuteria paniculata Quelle: N. Jung
Schnellüberblick

Deutscher Name: Blasenesche, Rispiger Blasenbaum, Chinesischer Lackbaum, Lampionbaum

Synonyme: Koelreuteria apiculata, Koelreuteria chinensis, Sapindus chinensis

Wissenswertes

Koelreuteria paniculata, der Blasenbaum, stammt aus Ostasien und ist aufgrund seiner Attraktivität schon früh nach Europa eingeführt worden. Der malerische Großstrauch oder Kleinbaum trägt hübsches farnähnliches Laub, welches sich im Herbst leuchtend gelb-rot färbt. Er blüht im Hochsommer mit filigranen gelben Blütenrispen, die bei Insekten sehr beliebt sind. Aus den Blüten bilden sich blasenartige Kapselfrüchte, denen er den deutschen Namen Blasenbaum verdankt. Diese hängen wie kleine Lampions oft den ganzen Winter über in der schirmförmigen Krone. Bei soviel optischer Pracht verwundert es, wie genügsam dieses Gehölz ist. Der kühlen Schatten spendende Blasenbaum verträgt sehr gut Hitze und Trockenheit und bevorzugt karge, steinige Böden. Mit Minus Zwanzig Grad ist er gut winterhart, nur Jungpflanzen benötigen leichten Winterschutz. Da Koelreuteria paniculata erst im Mai austreibt, sind Spätfrostschäden selten.

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Der Blasenbaum wird als mehrstämmiger Großstrauch oder Kleinbaum kultiviert. Er wird bis zu acht Meter hoch. Die breit-schirmförmige Krone erreicht Breiten von fünf Metern. Dabei wächst Koelreuteria eher langsam. Der jährliche Zuwachs liegt bei fünfzehn bis fünfundzwanzig Zentimetern. Aufgrund des hohen Zierwertes und der Robustheit lässt sich dieses Gehölz vielfältig einsetzen. Der Blasenbaum funktioniert hervorragend als Solitär in Gärten und Parks, hier kann er seinen malerischen Wuchs, die üppige Blüte, die farbakzentstarke Herbstfärbung und den Fruchtschmuck wirkungsvoll präsentieren. Aber auch integriert in eine Pflanzung kann er seine Stärken als Blickfang ausspielen. Im Kübel kultiviert entwickelt er sich bei gelegentlichen Wassergaben prächtig. Nur schwere Böden und Staunässe verträgt er nicht, dann sollte der Wurzelbereich entsprechend drainiert werden. Ein vollsonniger Standort wird bevorzugt, Überschattung von Großbäumen weicht er aus, wächst aber auch im Halbschatten. Dann blüht er aber nicht so üppig und die Vielfarbigkeit des herbstlichen Laubes fällt geringer aus. Krankheiten und Schädlinge findet man bei Koelreuteria nicht. Eine leichte Neigung zu Infektionen mit Rotpustelkrankheit (Nectria cinnabaria) bei ungünstigen Bedingungen und unfachmännischem Rückschnitt kann bei diesem Angehörigen der Familie der Sapindaceae (Seifenbaumgewächse) allerdings festgestellt werden. Koelreuteria paniculata ist grundsätzlich schnittverträglich, allerdings bildet der Blasenbaum sein typische Wuchsform bestens ohne Schnitt aus und es reicht, sich an seinem schönen Anblick zu jeder Jahreszeit zu erfreuen.

Auf einen Blick

Quartier 2.02 – Innenhöfe, Wärmeliebende Gehölze
China, Korea, Japan
Gehölz
Großstrauch>3m, Kleinbaum7-15m
Als Ziergehölz durch seine gelbe Blütenfarbe sowie der späten Blütezeit besonders interessant. Auch die ungewöhnlichen Früchte zeigen einen hohen Schmuckwert. Das farnähnliche Laub ist vor allem während der Herbstfärbung schön anzusehen.

Wissenschaftliche Informationen

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Koelreuteria paniculata LAXM.
Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
Koelreuteria
paniculata
'Coral Sun',
'Fastigiata'
Koelreuteria apiculata, Koelreuteria chinensis, Sapindus chinensis

Standort

6Steppengehölze- und Trockenwälder.1trocken bis frisch, nässeempfindlich, nährstoffreich, schwach sauer bis stark alkalisch, sandig, sandig-kiesig oder -lehmig.1sonnig-heiß, frostempfindlich.4Großstrauch > 3m
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0, trockenpF 6,5-4,1
nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, tiefgründigA- und B-Horizont des Bodens ohne verfestigte Schichten oder größere Gesteine, stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos
pH 6,5-9
7avon −17,7 °C bis −15,0 °C

Verwendung

In Solitärstellung oder in kleinen Gruppenpflanzungen zu verwenden, auch gut als Schattenbaum für Terrassen oder Rasenflächen. Empfindlich gegenüber Oberflächenverdichtung; in der Jugend etwas frostempfindlich, wärmebedürftig, hitze-, trockenheitsverträglich, stadtklimafest Anfällig gegenüber Rotpustelkrankheit.
Nein, nicht duftend

Blätter

Koelreuteria paniculata Blätter
Wechselständige, unpaarig gefiederte und bis zu 35 cm lange Blätter mit 7-15 Teilblättchen. Diese sind 3-8 cm lang, länglich-eiförmig geformt, unregelmäßig kerbig gesägt und am Blattgrund oft eingeschnitten gelappt. Die Blätter sind dunkelgrün, beim Austrieb leuchtend rot; oberseits kahl und unterseits auf den Nerven behaart.
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja

Blüte

Koelreuteria paniculata Blütenstand
Die Blüten sind gelb, etwa 1 cm groß und in breiten, lockeren und aufrechten Rispen angeordnet. Diese sind besonders vielblütig und bis 35 cm lang. etwa 1 cm große Einzelblüten in endständigen, breit-lockeren und aufrechten Rispen, vielblütig, bis 35 cm lang
Juli, August
Melittophilie - BienenbestäubungSonderform der Entomophilie - Insektenbestäubung durch Bienen und Hummeln
gelb

Frucht

Koelreuteria paniculata Frucht
September

Borke / Rinde

Koelreuteria paniculata Rinde
braun bis rotbraun, locker behaart, mit warzenartigen Lentizellen

Wurzel­system

Flachwurzler
niedrigdie Pflanze breitet sich höchstens verträglich aus und lässt sich einfach vergesellschaften

Jahreszeiten

Koelreuteria paniculata im Frühjahr
Koelreuteria paniculata im Sommer
Koelreuteria paniculata im Herbst
Koelreuteria paniculata im Winter

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Koelreuteria paniculata Blattaustrieb

Verfasser / Literatur

Nicole Jung
Nicole Jung, Constantin Grote
  • Bärtels, Andreas (1991): Gartengehölze. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Bärtels, Andreas (2001): Enzyklopädie der Gartengehölze; 1430 Farbfotos, 150 Zeichnungen,13 Tabellen. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Geyer, Hans- Jürgen (1997): Kennziffernsystem für Gehölze. Kennziffern zu Standortansprüchen und Verwendungsmöglichkeiten von Gehölzen. Dissertation. Technische Universität Berlin
  • Geyer, Hans-Jürgen (1984-2021): Zentraldatenbank für kultivierte Gehölze Europas. Online verfügbar unter https://www.uni-due.de/ginkgo/german/index.htm, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
  • Kelly, John; Hillier, John (Hg.) (2004): The Hillier. Bäume & Sträucher. 2., überarb. Aufl. Braunschweig: THALACKER MEDIEN.
  • Warda, Hans- Dieter (2020): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 4.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • WFO (2021): World Flora Online. Online verfügbar unter: http://www.worldfloraonline.org, zuletzt geprüft: 20.06.2021
  • ThePlantList (2013): A working list of all plant species. Version 1.1.; Online verfügbar unter http://www.theplantlist.org/, zuletzt abgerufen am 23.11.2020.
  • Roloff, A. & Bärtels, A. (2006): Flora der Gehölze; Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 2. Auflage. - Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
1 / 10Koelreuteria paniculata Blütenstand
2 / 10Koelreuteria paniculata Habitus
3 / 10Koelreuteria paniculata Blätter
4 / 10Koelreuteria paniculata Rinde
5 / 10Koelreuteria paniculata Blattaustrieb
6 / 10Koelreuteria paniculata im Frühjahr
7 / 10Koelreuteria paniculata im Sommer
8 / 10Koelreuteria paniculata im Herbst
9 / 10Koelreuteria paniculata im Winter
10 / 10Koelreuteria paniculata Frucht