Synonyme: Heptacodium jasminoides, Sieben-Glocken-Strauch
Wissenswertes
Heptacodium miconioides wurde 1907 in China entdeckt und erst 1980 in Europa eingeführt. Vielleicht sieht man den Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch, wie er auf Deutsch genannt wird, deshalb immer noch selten. Völlig zu Unrecht, hat er doch neben dem exotisch anmutenden Namen viel zu bieten. So ist er sehr gut winterhart, erträgt längere Trockenheitsphasen gut und ist nicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Auch sein Äußeres hat einiges zu bieten. Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch wird bis zu fünf Meter hoch und drei Meter breit und entwickelt einen vasenförmigen, aber lockeren Aufbau. So kommt die cremeweiße Rinde, die in langen Streifen papierartig abblättert, sehr gut zur Geltung, dies natürlich ganz besonders im Winter. Ergänzt wird diese Optik von einer markanten Belaubung. Die Blätter werden bis zu zehn Zentimeter lang und sind länglich zugespitzt. Die rötlich gefärbte Mittelspreite wird von zwei seitlich parallellaufenden Seitenspreiten begleitet, die Ränder der Blätter sind zart bewimpert und hochgebogen. Das gibt den Blättern eine leicht kahnförmige Optik. Außergewöhnlich ist auch die Blüte, sie läuft in zwei Phasen ab. Die Vorblüte entwickelt sich im Juni, und ist je nach Witterung und Sorte rosa bis purpurn gefärbt. Ab August bis in den Oktober folgt die Hauptblüte. Die rahmweißen Blüten mit reinweißem Zentrum sitzen in Büscheln an den Enden der jährigen Triebe und duften sehr intensiv und angenehm. Zudem bieten sie viel Nektar und Pollen, was den Strauch so spät in der Saison für Insekten sehr wertvoll macht. Die nach der Blüte entwickelten Früchte, kleine Nüsschen, sind von schön geformten, tiefpurpurnen Kelchblättern umgeben. Die braun-purpurne Herbstfärbung, die erst sehr spät im Jahr einsetzt, ergänzt die Fruchtstände sehr harmonisch.
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Heptacodium miconioides kann sowohl als Strauch, mehrstämmiger Kleinbaum oder auch als Stamm gezogen werden. Auch eine Kultur als Bonsai ist möglich. In Einzelstellung kommen seine Qualitäten am besten zur Geltung. Aufgrund der spätsommerlichen Blütezeit könnte er auch in einer höheren Blütenhecke Verwendung finden. Seine hohe Standorttoleranz ist typisch für einen Vertreter der Geißblattgewächse Caprifoliaceae. Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch toleriert verschiedene Substrate, bevorzugt allerdings humusreiche, feuchtee und durchlässige Substrate. Heptacodium miconioides erträgt gut Trockenheit und Hitze, Staunässe wird nicht gut vertragen. Heptacodium ist schattenverträglich, allerdings färben sich die Früchte dann nicht so intensiv aus. Bis auf unkritischem möglichen Befall mit Blattläusen sind keine Krankheiten und Schädlinge bekannt. Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch ist auch sehr schnittverträglich, seinen arttypischen Habitus entwickelt er aber nur ungestört. Aufgrund seiner hohen Standorttoleranz, Widerstandfähigkeit und der späten Blütezeit sollte Heptacodium in Zukunft häufiger Verwendung finden.