Helleborus orientalis ssp. abchasicus
Deutscher Name: Abchasische Lenzrose
Synonyme: Frühlings-Nieswurz
Wissenswertes
Die Abchasische Lenzrose stammt ursprünglich aus der nordöstliche Türkei (ohne die europäische Türkei) und den westlichen Bergen des Kaukasus. Dort findet man die rhizombildende Staude in höheren Lagen auf offenen Wiesen, in tieferen Lagen eher im Gebüsch, Rhododendron-Dickicht und Haselniederwälder aber auch in sommergrünen Wäldern sowie Nadelwäldern und am Straßenrand. Auf dem verdickten und verholzten Hypokotyl erkennt man die Blattnarben der letzten Jahre. Daraus entspringt der frische Jahresaustrieb, aus dem sich bis zu 40 Zentimeter lange, grundständige Blätter bilden. Diese sind geteilt und besitzen sieben bis neun elliptische oder umgekehrt lanzettliche Blättchen, die im Laufe des Jahres ledrig werden. Die Blätter überwintern grün und sind im Frühjahr des Folgejahres wie ein Kranz bodennah um die Staude niederliegend. Von März bis April öffnen sich die schalenförmigen, leicht nickenden Blüten. Sie sind bis zu siebeneinhalb Zentimeter groß. Die Carpelle sind nicht verwachsen und in der Regel weiß mit roten Punkten. Bei einigen Auslesen ist der rotpurpurne Anteil wohl deutlich größer. Violett- oder grüngefärbt mit violetten Marken erscheinen auch die Nektarien in der Mitte der Blüten. Nach der Insektenbestäubung fallen die Nektarien und Staubblätter ab, die Blütenhülle vergrünt und begleitet Fruchtstand bis zur Samenreife. Der Griffel bleibt dabei erhalten. Im reifen Zustand stehen die Balgkapseln leicht gestielt (d.h. voneinander getrennt) auf dem Blütenboden und schmücken bis zum Spätsommer. Bei Fruchtreife öffnet sich die Balgfrucht auf der Bauchseite von der Spitze bis zur Basis. Glänzend schwarze Samen kommen zum Vorschein, die länglich-walzlich bis bohnenförmig aussehen und beidseitig an beiden Rändern des geöffneten Fruchtblattes angewachsen sind. Bei eingetrockneter Samenschale sind sie braun bis schwarz gefärbt und besitzen ein Elaiosom (Ölkörperchen, das für die Verbreitung durch Ameisen sorgt).
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Es werden feuchte, eher aber frische Böden in Beet- und Freiflächenpflanzungen präferiert. Im Gehölzrand verträgt die Staude auch mäßig trockene Böden. Die Lenzrose toleriert volle Sonne bis hin zum Halbschatten. Der kalkhaltige Boden sollte nach Möglichkeit durchlässig, humos sowie nährstoffreich und tiefgründig sein.
Auf einen Blick
1.22 Eingang zum Arboretum | |
nordöstliche Türkei (ohne europ. Türkei), westliche Berge des Kaukasus, in höheren Lagen auf offenen Wiesen, in tieferen Lagen in Gebüsch, Rhododendron-Dickicht, Haselniederwälder, sommergrüne Wälder sowie Nadelwälder und am Straßenrand | |
Staude | |
Horst oder Schaft, kriechender Wurzelstock (Rhizome bildend) | |
45 cm hoch, unbehaarte oder leicht behaarte Staude mit überwinternden Blättern, von Mitte Winter bis Mitte Frühling erscheinen kräftige, meist verzweigte Sprosse mit hängenden oder fast nach außen gewandten Blüten | |
Blütenfärbung in blassgrün, nach außen rotpurpurn getönt und zuweilen fast die grünen Punkte verdeckend, manchmal auch mit tiefer purpurnen Punkten |
Wissenschaftliche Informationen
Helleborus orientalis ssp. abchasicus (A. Braun) B. Mathew 1989 | |
Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse) | |
Helleborus | |
orientalis ssp. abchasicus | |
'Early Purple' | |
Frühlings-Nieswurz |
Standort
GR2, Fr2, B2 | |
vollsonnig, sonnig, absonnig, lichtschattig, halbschattig | |
feucht, mäßig feucht, frisch, mäßig trocken | |
durchlässig, humos, lehmig, nährstoffreich | |
pH 7-9 | |
6a | |
CS-Stratege | |
I, II |
Verwendung
in Gruppen effektvoll in Misch- oder Strauchrabatten oder in Gehölzgärten | |
giftig | |
Nein, nicht duftend | |
beliebt bei Hummeln | |
Verbreitung über Samen | |
keine Pflege nötig |
Blätter
überwinternde, geteilte, ledrige, dunkelgrüne, grundständige Blätter, bis 40 cm lang, mit jeweils 7-9 elliptischen oder umgekehrt lanzettlichen Blättchen | |
wintergrün |
Blüte
5-7,5 cm im Blütendurchmesser, leicht nickend und teilweise flach öffnend, Carpelle nicht verwachsen, weiß mit roten Punkten, Nektarien violett oder grün mit violetten Marken | |
März, April | |
Insektenbestäubung | |
grün, rosa, weiß |
Frucht
Balgkapseln, im reifen Zustand leicht gestielt (d.h. voneinander getrennt) auf dem Blütenboden stehend, entstehen aus befruchteten Fruchtknoten, Nektarien und Staubblätter fallen ab, Blütenhülle vergrünt und begleitet Fruchtstand bis zur Samenreife, Griffel bleibt erhalten, bei Fruchtreife: Balgfrucht öffnet sich auf der Bauchseite von der Spitze bis zur Basis, glänzend schwarze Samen länglich-walzlich bis bohnenförmig, beidseitig an beiden Rändern des geöffneten Fruchtblattes angewachsen, bei eingetrockneter Samenschale braun bis schwarz mit Elaiosom | |
Juni, Juli, August | |
Juni, Juli, August |
Wurzelsystem
Rhizom | |
verdicktes und verholztes Hypokotyl, dichte Rhizome mit Blattnarben der letzten Jahre |
Jahreszeiten
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
Blattaustrieb |
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Blattaustrieb |
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Blattnervatur |
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Blatt aus dem Vorjahr |
Verfasser / Literatur
Meta Stiller | |
Meta Stiller | |
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