Geranium versicolor

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Veränderlicher Storchschnabel

Synonyme: G. striatum

Wissenswertes

Die Gattung der Storchschnabel umfasst über 300 Sorten und Arten und somit zahlreiche Wildstauden für verschiedene Standorte. Die Art Geranium versicolor ist recht trockenheitsverträglich und daher auch für flächige Gehölzunterpflanzungen geeignet. Das Herkunftsgebiet umfasst Mittel- und Süditalien, Sizilien sowie die südliche Balkanhalbinsel mit Griechenland und Albanien. Der Veränderliche Storchschnabel gehört zu einer der am frühesten kultivierten Arten und die frühe Verwendung wird auf 1629 datiert. Die Blüten sind durch ihre netzartige Aderung von Juni bis August, manchmal sogar bis in den Oktober, sehr attraktiv. Es handelt sich bei diesem Storchenschnabel um eine niedrige und buschige Art, mit gedrungenem Wurzelstock und wintergrünem Laub. Nach einem frischgrünen und frühzeitigen Austrieb bleibt die Staude als flächiger und dichter Blätterteppich bis in den Winter erhalten. Die Blätter sind zum Mittelnerv hin handförmig und fiederlappig. Sie sind bis zu 2/3 oder 4/5 eingeschnitten und laufen spitz zu fünf einzelnen, ein- bis dreifach stumpf oder spitz gezahnten, Blattabschnitten zu. Die grazilen, trompetenförmigen Blüten stehen in lockeren Blütenständen. Die einzelne Blüte hat einen Durchmesser von 25-30 mm und besitzt große, gekerbte, sowie weiß und netzaderig in Magenta überzogene Kronblätter. Die Kelchblätter sind aufrecht, aber nicht an den Kronblattgrund herangedrückt. Die Staubblätter ragen leicht über diese hinaus. Auffällig ist zudem die dünne, borstige Behaarung von Blütenstiel und Kelchblättern. Der für die Gattung Geranium typische Schnabel ist etwa 18 mm lang. Wenn dieser ausgetrocknet und die Samen reif sind, öffnet sich die Samenkapsel explosionsartig und schleudert die Samen heraus. Durch die Selbstaussaat ist diese Storchenschnabelart gut für naturnahe und pflegeleichte Pflanzungen und bereichert als Bodendecker, unter Gehölzen und im Steingarten die Pflanzung. Die sehr zierende, auffälligen Blüte und das auch im Winter frischgrüne Laub machen Geranium versicolor zu einer attraktiven Storchenschnabelart. Diese harmoniert beispielsweise schön in Vergesellschaftung mit der Weißen Sommer-Wald-Aster und Glockenblumen.

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Der Gattungsname Geranium leitet sich von dem griechischen Wort für Kranich ‘geranos‘ ab und ist eine Anspielung auf den langen Fortsatz an der Samenkapsel, welcher an einen Vogelschnabel erinnert. Im Deutschen ist daraus der Name Storchschnabel entstanden. ‘Versicolor‘ weist auf die mehrfarbige Blüte hin. Geranium versicolor ähnelt stark Geranium endressi. Bei der Kreuzung der beiden Storchenschnabelarten aus der Endressii-Gruppe entsteht der fruchtbare Hybrid-Storchenschnabel Geranium x oxonianum.

Auf einen Blick

1.20 Schattengeflüster, 5.5 Kaukasische Hochstaudenflur,
Mittel- und Süditalien, Sizilien, südlicher Bereich der Balkanhalbinsel (inkl. Griechenland, Jugoslawien und Albanien)
Staude
, kriechender Wurzelstock (Rhizome bildend)horizontal wachsender verdickter Sproß mit Ausbreitungs- und Speicherfunktion unter- oder nahe der Erdoberfläche
niedriger und buschiger Wuchs von 30-40 cm Höhe mit max. 60 cm langen Blütenstielen

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Geranium versicolor Linnaeus
Geraniaceae (Storchenschnabelgewächse)
Geranium
versicolor
G. striatum

Standort

G2Gehölz, frischer Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden
absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
5avon −28,8 °C bis −26,2 °C
C-StrategeKonkurrenz-Strategen sind wuchsstarke Langsamentwickler mit langer Lebensdauer und breiter Standortamplitude, die auf guten Böden langfristig dominieren, oft mit Speicherorganen und geringer Samenproduktion
IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

zur Unterpflanzung von Gehölzen, als Bodendecker, im Steingarten

Blätter

zum Mittelnerv hin handförmig und fiederlappig, bis zu 2/3 oder 4/5 eingeschnitten und spitz zu fünf einzelnen ein- bis dreifach stumpf oder spitz gezahnten Blattabschnitten zulaufend
fakultativ wintergrünin milden Wintern wird einen Teil des üblicherweise sommergrünen Laubs behalten oder das Laub wird erst bei stärkeren Frostereignissen von Dezember bis Januar abgeworfen

Blüte

25-30 mm große, trompetenförmige Blüten in lockeren Blütenständen, gekerbte weiße, netzaderig in Magenta überzogene Kronblätter, Staubblätter ragen über diese hinaus, Kelchblätter aufrecht aber nicht an den Kronblattgrund herangedrückt
Juni, Juli, August
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
pink, weiß

Frucht

Teilfrucht (der den Samen enthaltende Teil des abgelösten Fruchtblatts) mit langem schnabelähnliche Fortsatz. Beim Austrocknen schälen sich fünf Grannen abrupt von unten nach oben am Fruchtblatt ab und der Samen wird explosionsartig herausgeschleudert

Wurzel­system

RhizomÜberwinterung in einem kriegenden, horizontalen Wurzelstock, WurzelÜberwinterung in einem unterschiedlich differenzierten Wurzelstock
gedrungener Wurzelstock

Jahreszeiten

im Juni

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Laub im Juni
junge Früchte
Wirkung in der Pflanzung
im Juni
flächige Wirkung

Verfasser / Literatur

Alicia Ullrich
Alicia Ullrich
  • Yeo, Peter F. (1988): Geranium. Stuttgart: Eugen Ulmer GmbH & Co.
  • Staudengärtnerei Gaißmayer (2023): Geranium versicolor – Storchschnabel. - , 26.06.2023.
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5 / 10im Juni
6 / 10Laub im Juni
7 / 10junge Früchte
8 / 10Wirkung in der Pflanzung
9 / 10im Juni
10 / 10flächige Wirkung