Dryopteris filix-mas

P. Bobe
Schnellüberblick

Deutscher Name: Wurmfarn

Wissenswertes

Zu den häufigsten einheimischen Waldfarnen gehört der Wurmfarn, welcher den botanischen Namen Dryopteris filix-mas trägt. Das Verbreitungsgebiet des Archäophyten erstreckt sich von Europa, über West- bis Zentralasien, sowie Nordamerika. Dryopteris filix-mas bevorzugt absonnige, halbschattige sowie schattige Bereiche auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen, durchlässigen, humosen bis lehmigen Böden. Der Farn ist vor allem in lichten Wäldern, an Wegrändern oder in Straßengräben, sowie in Gärten, als Gehölzunterpflanzung, als Grabbepflanzung, oder an der Schattenseite von Gebäuden zu finden. Der Wurmfarn wächst besonders gut auf lehmigen Böden und gilt als widerstandsfähiger und langlebiger Farn. Die Vermehrung von Dryopteris filix-mas erfolgt über Sporen. Die Wedel des Dryopteris filix-mas können bis zu 120 cm lang werden und sind kurz gestielt. Einfach gefiedert und tief fiederspaltig besitzen sie einen gesägten Blattrand. Die Wedel sind schmal-lanzettlich und leicht gedreht. Die Spitze der Wedel ist minimal geneigt. Die Oberseite ist matt und besitzt eine dunkelgrüne Farbe. An der Blattunterseite befinden sich Sori, welche mit nierenförmigen Schleiern bedeckt sind. Die Wedelunterseite ist deutlich heller als die Wedeloberseite. Die Wedel entstehen zunächst rosettig an einem kriechenden Rhizom. Junge, eingerollte Wedel werden auch als Bischofsstäbe bezeichnet. Da die Wedelunterseite zu Beginn schneller als die Oberseite wächst, entfalten sich die Blätter erst, wenn dieser Vorsprung aufgeholt wurde. Dryopteris filix-mas gehört zu den sommergrünen Farnen.

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Der Wurmfarn besitzt keinen besonderen Duft und ist giftig. Früher wurde Dryopteris filix-mas als Heilmittel gegen Bandwürmer eingesetzt. Da eine Überdosierung allerdings schwere Vergiftungen hervorrufen kann, wird er heutzutage nicht mehr verwendet. Die Wedel können im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Das Laub sollte dabei zur Humusbildung in der Pflanzung gelassen werden. Ein Rückschnitt ist allerdings nicht unbedingt erforderlich.

Auf einen Blick

4.4 Ostasienhof, 3.5 Sichtungsmodule Trockener Schatten
Europa, West- bis Zentralasien, Nordamerika
Farn
Rosettemehrere, meist dem Boden aufliegende Blätter, oft mit Übergang zu kriechendem Wurzelstock oder Matten- und Polsterbildung, kriechender Wurzelstock (Rhizome bildend)horizontal wachsender verdickter Sproß mit Ausbreitungs- und Speicherfunktion unter- oder nahe der Erdoberfläche
einer der häufigsten heimischen Waldfarne

Wissenschaftliche Informationen

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Dryopteris filix-mas (L.) Schott
Dryopteridaceae (Wurmfarngewächse)
Dryopteris
filix-mas
'Barnesii', 'Crispa', 'Furcans', 'Linearis', 'Linearis Polydactyla', 'Cristata', 'Foliosa', 'Foliosa Furcans', 'Grandiceps', 'Incisa', 'Jervisii',

Standort

G2Gehölz, frischer Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden, Fr2Freifläche, frischer Boden
absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt
2avon −45,5 °C bis −42,8 °C
CSR-StrategeKonkurrenz-Stress-Ruderal-Strategen sind dauerhafte, relativ niedrige, mäßig wüchsige, nicht verdrängende, relative störungstolerante, häufig Ausläufer treibende oder Rosetten bildende Arten mit bodennahen Erneuerungsknospen und moderater Standortanpassung
Imöglichst einzeln oder in kleinen Tuffs von 1-3 Stück pflanzen, IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

langlebig, widerstandsfähig, als Gehölzunterpflanzung, als Grabbepflanzung, in Innenhöfen, an der Nordseite von Gebäuden und Mauern, zwischen hohen Stauden und Gräsern auch an sonnigen Standorten, kommt in lichten Wäldern, an Wegrändern, in Straßengräben und Gärten vor, besonders auf Lehmböden
giftig
Nein, nicht duftend
vermehrt sich über Sporen, nach Keimung der Spore entsteht plattenförmiger Vorkeim, aus dem neue Farnpflanze wächst
Rückschnitt der Wedel im Frühjahr, Falllaub sollte in der Pflanzung gelassen werden (Humusbildung), Rückschnitt nicht unbedingt notwendig

Blätter

Wedel bis zu 120 cm lang und 20 cm breit, kurz gestielt, einfach gefiedert, tief fiederspaltig mit gesägtem Rand, schmal-lanzettlich, leicht gedreht, an der Spitze etwas geneigt, Oberseite matt dunkelgrün, Unterseite heller, braune Spreuschuppen an Stiel- und Mittelrippe, Sori am Rücken der Adern, welche mit nierenförmigen Schleiern bedeckt sind, Blätter entstehen in Rosetten an dem Rhizom, junge Blätter sind eingerollt (Bischofsstäbe), Unterseite wächst zu Beginn schneller als die Oberseite, Blatt entfaltet sich erst, wenn der Vorsprung aufgeholt wurde
sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Nein

Wurzel­system

RhizomÜberwinterung in einem kriegenden, horizontalen Wurzelstock
niedrigdie Pflanze breitet sich höchstens verträglich aus und lässt sich einfach vergesellschaften

Jahreszeiten

Habitus Mitte Juli

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

ArchäophytPflanzen die vor 1492 (Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus) bewusst oder unbewusst in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkamen, einheimischnatürliche rezente Verbreitung in Mitteleuropa
Blattunterseite mit Sori
Bischofsstäbe im Frühjahr

Verfasser / Literatur

Pia Bobe
Pia Bobe
  • Leyhe, U. (2007). Gräser und Farne. Auswahl, Verwendung und Gestaltung. Pflanzung und Pflege. München: BLV Buchverlag GmbH und Co. KG.
  • Hans Martin Jahns (1995):Farne Moose Flechten Mittel-, Nord- und Westeuropas, BLV Verlagsgesellschaft mbH, München Wien Zürich
  • Lothar Denkewitz (1995): Farngärten, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart
  • Gaißmayer (2023): Dryopteris filix-mas https://www.gaissmayer.de/web/shop/themenwelten/lebensbereiche/trockenheitsvertraegliche-pflanzen/trockene-plaetze-im-schatten/202/dryopteris-filix-mas/4203/ (zuletzt aufgerufen am 31.05.2023)
  • Justus-Liebig-Universität Giessen (2023): http://fb08heilpflanze.bot1.bio.uni-giessen.de/zeigePflanzeDetails?p_id=247 (zuletzt aufgerufen am 31.05.2023)
  • Götz, H. & Häussermann, M. (2012): Farne und Gräser Sumpf- und Wasserpflanzen, Knollen- und Zwiebelpflanzen, Kräuter- und Heilpflanzen, avBuch im Cadmos Verlag, Schwarzenbek
  • Krüssmann, G.; Siebler, W.; Tangermann, W. (1970): Winterharte Gartenstauden, Verlag Paul Parey, Berlin Und Hamburg
  • Jelitto, L., Schacht, W., Fessler, A. (1990): Die Freiland Schmuckstauden. Stuttgart: Eugen Ulmer GmbH & Co.
  • ECKEHARDT J. JÄGER, FRIEDRICH EBEL, PETER HANELT, GERD K. MÜLLER (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Haeupler, Henning; Muer, Thomas (2000): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands-Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.
  • Universität Ulm (2023): Wurmfarn- (zuletzt aufgerufen am 10.07.2023)
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