Cupressocyparis leylandii

A. Schürmann
Schnellüberblick

Deutscher Name: Leyland-Zypresse

Synonyme: Bastardzypresse

Wissenswertes

Bei der Leyland-Zypresse handelt es sich um einen in England entstandenen Gattungshybriden zwischen den Arten Xanthocyparis nootkatensis und Cupressus macrocarpa. Die Hybride ist bereits 1888 zufällig in der Gartenkultur entstanden und seitdem in Europa verbreitet worden. Es handelt sich bei ihr um eine schnellwüchsige Konifere, die Eigenschaften ihrer beiden Elternarten miteinander kombiniert. Zwischen einzelnen Exemplaren dieser Art herrschen mitunter starke Unterschiede in ihrem Habitus und ihrer Benadelung, weswegen sie sich nur schwer einheitlich beschreiben lassen. Generell gilt, dass ihre Nadeln denen der Xanthocyparis nootkatensis ähneln. Diese sind schuppenförmig und glänzend hell- bis blaugrün gefärbt. Stachelspitzig, rhombisch bis lanzettlich geformt und auf dem Rücken mit einer unauffälligen Drüse versehen, unterscheiden sie sich von ihrer Mutterart durch eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Kielung der Blätter. Die Borke der Leylandzypresse ist dunkelrotbraun und flach gefurcht. Ihre Zapfen werden bis zu 2 cm dick und sind kugelig geformt. Jeder Zapfen besteht aus 6-8 Schuppen, welche wiederum jeweils 5 Samen beherbergen.

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Die Leylandzypresse wird vor allem in England als Hecke oder Windschutzpflanzung verwendet. Dabei kommt sie auch in Küstennähe gut zurecht und kann Anwohner dort vor den steifen Meeresbriesen schützen. Aufgrund der besonderen Gesetzeslage in England werden diese schnell wüchsigen Gehölze dort aber auch häufig zu einem Problem, denn als Hecke gepflanzt erreichen sie im Alter Höhen von bis zu 10 Metern. So berichtet die englische Zeitung „The Guardian“ mehrfach von Nachbarschaftsstreits, die sich um dieses Gehölz ranken. In einigen Fällen wird die Leylandzypresse so hoch und breit, dass sie das Nachbarsgrundstück in völlige Dunkelheit hüllt. In solchen Fällen darf nach englischem Gesetz aber nicht einfach zurückgeschnitten werden. Im "Collins Tree Guide" von Owen Johnson und David More wurde die Leylandzypresse daher sogar schon als der meistgehasste Gartenbaum Englands beschrieben. „The Guardian“ berichtet außerdem von Fällen, in denen Gerichtsfälle bezüglich dem Rückschnitt von Leylandzypressen teilweise über 20 Jahre gedauert haben, und es sind mindestens 5 Fälle von Brandstiftung gegenüber dem gehassten Gehölz bekannt. All diese Nachbarschaftsstreits sind aber auf den Fakt zurückzuführen, dass die Leylandzypresse sehr häufig zum Einsatz kommt. Sie ist winterhart, an den teilweise sehr rauen Wind Englands angepasst, und verträgt das Stadtklima der englischen Wohnbereiche. Die älteste bekannte Sorte heißt 'Haggerston Grey' und wurde bereits im Jahr 1888 beschrieben. Ihren Namen verdankt diese Sorte der leicht gräulichen Färbung ihrer Blätter. Davon abgesehen existieren aber hauptsächlich Sorten mit gelblich gefärbtem Laub, wie 'Castlewellan Gold', 'Gold Rider' oder 'Robinson’s Gold'.

Auf einen Blick

5.1 Sequoiadendron
England
Gehölz
Großbaum>20m

Wissenschaftliche Informationen

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Cupressocyparis leylandii Jacks. & Dall.
Cupressaceae (Zypressengewächse)
Cupressocyparis
leylandii
'Castlewellan Gold', 'Golden Rider', 'Haggerston Grey', 'Leighton Grey', 'Naylor's Blue'
Bastardzypresse

Standort

7Gehölze kühl-feuchter Wälder.1mäßig trocken bis frisch, nicht zu nährstoffreich, schwach sauer bis alkalisch.1sonnig, wärmeliebend, mäßig frosthart.1Großbaum > 20m
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
mäßig nasspF 2,1-1,4, feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, flachgründigA-Horizont des Bodens geht rasch in den C-Horizont (anstehendes Gestein) über, meist karg und nährstoffarm in Hügelland, Mittelgebirge oder Steilhängen, humoshoher Anteil organischer Substanz, nährstoffarm, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos, tiefgründigA- und B-Horizont des Bodens ohne verfestigte Schichten oder größere Gesteine
pH 5-7
7avon −17,7 °C bis −15,0 °C

Verwendung

als Hecke, Windschutzpflanzung,
ungenießbar
Ja, duftend

Blätter

Die Blätter der Leylandzypresse
schuppenförmig, 2-6 mm lang, stachelspitzig, glänzend hell- bis blaugrün, gekielt, rhombisch bis lanzettlich
immergrünImmergrüne Gehölze treiben im Frühjahr aus, das Gesamtblattkleid wird im Verlauf von 3-11 (-15) Vegetationsperioden erneuert, die Blätter leben mehrere Jahre, Blattfall erfolgt nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern über das Jahr verteilt

Blüte

männliche Blüten eiförmig, 2-3 mm lang, gelb, weibliche Blüten unscheinbar, blau
April, Mai
Anemophilie - Windbestäubungursprünglichste Bestäubung, oft eingeschlechtliche unscheinbare Blüten, vor allem Gymnospermen, Süßgräser und Laubbäume
blau, gelb

Frucht

kugelig, 2 cm dick, 6-8 Schuppen, je Schuppe 5 Samen

Borke / Rinde

Die Borke der Leyland-Zypresse ist leicht gefurcht
Borke dunkel rotbraun, flache Längsfurchen

Wurzel­system

Flachwurzler

Jahreszeiten

Die Leylandzypresse im Botanischen Garten Höxter im Sommer

Verfasser / Literatur

Alexander Schürmann
Alexander Schürmann
  • Roloff, A. & Bärtels, A. (2014): Flora der Gehölze: Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 4. Auflage. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer.
  • Bärtels, Andreas (1991): Gartengehölze. Bäume und Sträucher für mitteleuropäische und mediterrane Gärten. – 3. Neubearb. und erw. Aufl. – Stuttgart: Ulmer.
  • Böhlmann, Dietrich (2014): Nadelbäume temperierter Klimate mit ihrer Artenvielfalt, Hannover, Patzer Verlag
  • Warda, Hans- Dieter (2016): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 3.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Hickman, Leo (2010): Leylandii: the tree at the centre of suburban warfare. - The Guardian
1 / 4Die Leyland-Zypresse im Botanischen Garten Höxter
2 / 4Die Blätter der Leylandzypresse
3 / 4Die Borke der Leyland-Zypresse ist leicht gefurcht
4 / 4Die Leylandzypresse im Botanischen Garten Höxter im Sommer