Cryptomeria japonica
Deutscher Name: Japanische Sicheltanne
Wissenswertes
Die Japanische Sicheltanne ist ein aus Japan und China stammender Nadelbaum aus der monotypischen Gattung Cryptomeria. Dies bedeutet, dass es neben der Sicheltanne keine weiteren Arten in dieser Gattung gibt. Der Gattungsname setzt sich aus den griechischen Wörtern cryptos (versteckt) und meros (Teil) zusammen, da die einzelnen Teile der Blüte nicht besonders einfach zu erkennen sind. An ihrem Naturstandort wird die Sicheltanne bis zu 50m hoch und wächst in Bergmischwäldern auf frischen und nährstoffreichen Standorten. Dabei kommt sie in Höhen von bis zu 2400m vor und bevorzugt sonnige und geschützte Standorte mit tiefgründigen Böden. Das Holz der Sicheltanne ist hell bis rötlich braun und kann bei besonders alten Exemplaren sogar nahezu vollkommen schwarz werden. Traditionell wird ihr Holz in Japan als Werkholz verwendet, da es besonders leicht ist und aromatisch duftet. Da es stabil und besonders einfach zu präservieren ist, wird es vorwiegend für die Konstruktion von Möbeln und Einrichtungsgegenständen verwendet, und viele japanische Güter wurden traditionell in Kisten und Fässern aus dem Holz der Sicheltanne transportiert. Eine weitere Besonderheit ihres Holzes ist, dass es eine dunkelgrüne Färbung annimmt, wenn man es im Boden vergräbt und besonders behandelt. Diesem grünen Holz wird ein besonderer Wert zugeschrieben, da es sich nur aufwändig herstellen lässt und eine eigenartige Färbung besitzt. Außerdem lassen sich aus dem Holz, den Nadeln und der Borke jeweils unterschiedliche ätherische Öle herstellen, die teilweise sogar medizinisch Verwendung finden. Die Borke der Sicheltanne ist dunkel- bis rotbraun und löst sich in dünnen Streifen vom Stamm ab. Ihre Äste stehen locker und hängen zunächst herab, biegen sich dann aber wieder nach oben und erschaffen so ein sichelförmiges Aussehen. Daher hat die Japanische Sicheltanne auch ihren Namen. Eine weitere Besonderheit dieser Äste ist, dass sie insgesamt mit allen Nadeln abgeworfen werden, wenn die Lebenszeit der Nadeln nach 6-12 Jahren vorüber ist, anstelle die Nadeln einzeln abzuwerfen, wie es bei immergrünen Arten üblich wäre. Trotz des andernfalls eher dichten Wuchses wirken ältere Exemplare deswegen häufig kahl. Ebenfalls sichelartig gekrümmt sind die Nadeln der Sicheltanne. Diese stehen in 5 Reihen spiralig um den Zweig und sind dunkelgrün gefärbt. Bis zu 2,5cm lang laufen sie allmählich spitz zu, sind aber aufgrund mangelnder Härte nicht stechend. Die Blüten der Sicheltanne sind einhäusig verteilt und werden bereits im Herbst angelegt, blühen allerdings erst von Februar bis März. Die männlichen Blüten haben schraubig gestellte Staubblätter, deren besondere Form der Sicheltanne ihren wissenschaftlichen Namen eingebracht haben. Sie kommen gehäuft an den Blattenden vor, sind gelb gefärbt und werden etwa 6-8mm lang. Kugelig und bis zu 3cm dick sind die Zapfen der Sicheltanne, welche aus 15-30 einzelnen Schuppen bestehen. Mit kurzen, gebogenen Dornen versehen beherbergen diese Schuppen jeweils 2-5 abgeflachte Samen, welche schwach geflügelt sind und 5-6mm lang werden können.
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Die Japanische Sicheltanne wird häufig in offenen Gartenbereichen oder als Straßenbepflanzung verwendet. Ihre charakteristische pyramidale Form wird dabei besonders als Element in der Gestaltung von Landschaften geschätzt. Da sie besonders resistent gegenüber Bodenverdichtung ist, wird sie außerdem gerne auf Parkplätzen oder in ähnlichen Situationen gepflanzt. In ihrer Heimat Japan wird die Sicheltanne häufig auf landwirtschaftlich genutzten Flächen als Schutz vor der Sonne genutzt, und aufgrund ihrer Resistenz gegenüber Windschäden eignet sie sich ebenfalls zur Anlage eines Windschutzes. Häufig werden dabei Kulturformen verwendet, denn die Sicheltanne ist eine fruchtbare Quelle für die Züchtung. In Japan sind über 300 verschiedene Sorten bekannt. Eine weit verbreitete Sorte wurde bereits 1853 von Thomas Lobb aus Japan nach Europa importiert. Nach ihm selbst benannt, ist die Sorte 'Lobbii' ein bis zu 30m hoher Zierbaum, der durch seine an den Astspitzen gebündelten Blätter ausgezeichnet wird. Wenig später kam im Jahr 1854 eine weitere Sorte von Thomas Lobb in die europäischen Baumschulen. 'Elegans' ist mit circa 10m Wuchshöhe eine deutlich kleinere Sorte, die einen unregelmäßigen Wuchs aufweist und sich durch bläulich-grüne Blätter von den anderen Sorten abhebt. Diese Blätter färben sich im Winter rötlich-braun, wodurch sich das ganze Jahr über ein wandelndes Erscheinungsbild ergibt. Diese Veränderung der Blattfarbe im Winter ist dieser Sorte allerdings nicht vorbehalten, denn einige weitere Sorten mit dieser Eigenschaft sind bekannt. Die Sorte 'Yoshino' etwa, die einen besonders schmalen und säulenförmigen Wuchs besitzt, hat im Regelfall blassgrüne Blätter, die im Winter bei besonders niedrigen Temperaturen eine bronzene Färbung annehmen. 'Aurescens' ist der Name einer Sorte, welche die besondere Blattfärbung bis zum Höhepunkt treibt, denn ihre Nadeln sind das ganze Jahr über goldgelb gefärbt, und nehmen nur im Winter eine etwas dunklere, grüne Färbung an. Davon abgesehen ist sie eine kompaktere Sorte, wodurch sie für die Verwendung in Gärten sehr geschätzt wird. Weitere hierzulande bekannte Arten sind unter anderem 'Dacrydioides', 'Pungens', 'Ashio-Sugi', 'Cristata' und 'Pyramidata'.
Auf einen Blick
5.1 Sequoiadendron | |
Japan, Südchina | |
Gehölz | |
Großbaum |
Wissenschaftliche Informationen
Cryptomeria japonica D.Don | |
Cupressaceae (Zypressengewächse) | |
Cryptomeria | |
japonica | |
'Lobbii', 'Elegans', 'Yoshino', 'Aurescens', 'Dacrydioides','Pungens', 'Ashio-Sugi', 'Cristata', 'Pyramidata', ca. 300 weitere |
Standort
7.2.4.1 | |
sonnig, absonnig, lichtschattig, halbschattig | |
mäßig feucht, frisch, mäßig trocken | |
humos, lehmig, nährstoffreich, tiefgründig | |
pH 4-7,5 | |
6b |
Verwendung
Zierbaum, offene Gartenbereiche, Straßenbepflanzung, urbaner Raum | |
ungenießbar | |
Ja, duftend | |
Nein, nicht schnittverträglich |
Blätter
Die Blätter stehen in 5 Reihen um den Zweig |
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0,6-2,5cm lang, pfriemlich, sichelartig gekrümmt, zugespitzt, weich, oberseits stumpf, unterseits gekielt, seitlich zusammengedrückt, dunkelgrün, Spaltöffnungsbänder an allen Seiten | |
immergrün | |
Nein |
Blüte
Februar, März | |
Anemophilie - Windbestäubung | |
gelb |
Frucht
Der Zapfen der Sicheltanne ist stachelig |
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kugelig, 1,5-3cm dick, 15-30 Schuppen, diese mit 5-6 gebogenen Dornen | |
Oktober | |
März |
Borke / Rinde
Rotbraun und in Streifen ablösend |
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dunkel- bis rotbraun, 2-3 cm dick, in Streifen ablösend |
Wurzelsystem
Flachwurzler |
Verfasser / Literatur
Alexander Schürmann | |
Alexander Schürmann | |
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