Clematis viticella 'Alba Luxurians'

Schnellüberblick

Deutscher Name: Italienische Waldrebe 'Alba Luxurians'

Wissenswertes

Die Italienische Waldrebe ist aus unseren Gärten kaum wegzudenken, ziert sie doch so manches Rankgerüst und lässt unansehnliche Gartenecken unter ihren violetten glockenförmigen Blüten verschwinden. Von Südeuropa bis Kleinasien verbreitet fand sie ihren Weg bereits 1569 zu uns. Die Sorte ‘Alba Luxurians‘ wurde um das Jahr 1900 gezüchtet. Dieser feingliedrige Kletterstrauch gehört zu den Blattstielrankern und benötigt zum Klettern bis zu 1cm dicke Strukturen, um die sich der Blattstiel bei Berührung windet. So klettert das Gehölz 3-3,5m hoch. Das sommergrüne Laub ist mit 5 bis 7 Blättchen fein gefiedert und treibt ab April dicht aus. Zwischen Juni und September öffnen sich an 5-10 cm langen Stielen opalweiße Blüten, die aus vier bis fünf 8cm breiten Petalen bestehen und deutlich über dem Laub stehen. Manche der Petale zeigen einen unterschiedlich großen grünen Fleck. Im Gegensatz zu vielen großblütigen Hybriden wird diese Sorte wie die Art nicht von der gefürchteten Clematis-Welke befallen.

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Als Pflanze der Wälder und deren Säume benötigt Clematis viticella humose durchlässige Gartenböden, die sandig bis lehmig und mäßig trocken bis feucht sein dürfen. Bevorzugt werden basenreiche bis neutrale Böden. Einen geschützten Pflanzplatz mit feuchtem schattigem Fuß vorausgesetzt, wächst die Clematis nicht nur im Halbschatten, sondern auch in sonnigen Gartensituationen. Neben Pergolen und aller Art Rankgerüste bewächst Clematis viticella auch Sträucher oder Bäume, kann aber auch bodendeckend zwischen Gehölzen und Stauden eingesetzt werden. In unserem Schluchtwaldgarten begrünt 'Alba Luxurians' die Südseite einer Mauer und bildet so den Hintergrund für unsere Scheinbuchen und Grünerlen. Da Clematis nicht verholzen, äußerst wuchskräftig sind und stets an den neuen Trieben blühen, wird ein jährlicher Rückschnitt auf 30 bis 60cm empfohlen, um die Pflanze kompakt zu halten. Ältere Exemplare ohne regelmäßigen Schnitt blühen zuverlässig, verkahlen aber zunehmend im unteren Bereich. 1993 erhielt diese Sorte in England den Award of Garden Merit.

Auf einen Blick

4.1 Schluchtwaldgarten
Zuchtsorte um 1900, Ursprungsart aus Südeuropa, Kleinasien, Syrien, Iran; in Mitteleuropa z. Teil eingebürgert
Gehölz
Klettergehölznicht freitragendes Gehölz

Wissenschaftliche Informationen

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Clematis viticella L. 'Alba luxurians'
Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)
Clematis
viticella

Standort

6Steppengehölze- und Trockenwälder.3mäßig trocken bis frisch, nährstoffreich, schwach sauer bis alkalisch, sandig-lehmig bis lehmig.4licht- bis halbschattig, wärmeliebend, mäßig frosthart.9Klettergehölz, nicht freitragend
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm
pH 7-9
6bvon −20,4 °C bis −17,8 °C

Verwendung

Kletterstrauch mit langer Blütezeit und hohem Zierwert zum Begrünen von Rankgerüsten und Gehölzen
Nein, nicht duftend
Schnittgruppe 2, im Frühjahr wird auf 30 cm zurückgeschnitten

Blätter

sommergrün, gegenständig, bis 12,5 cm lang, meist doppelt selten einfach gefiedert, Blättchen 5-7, 1,5-5 cm lang, die unteren meist dreilappig, lanzettlich bis breit eiförmig, meist stumpf, Basis abgerundet, ganzrandig oder dreilappig, dicht behaart, besonders auf der Unterseite
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Nein

Blüte

opalweiß mit unregelmäßigem, unterschiedlich großem hellgrünen Fleck auf den Tepalen, der aber auch fehlen kann, Tepale 4-5, bis 8cm breit, eiförmig, unregelmäßig, leicht deformiert, einzeln, achsel- oder endständig, Anthere dunkel purpurn
August, September
grün, weiß

Frucht

Nüsschen, groß, gerippt, Griffel sehr kurz, kahl Nüsschen

Borke / Rinde

feintriebig, bis 5mm, rotbraun, an den Nodien gerieft und deutlich kräftiger

Wurzel­system

fleischig, hoher Anteil an Feinwurzeln, wenig verzweigt

Verfasser / Literatur

Jessica Gabler
Jessica Gabler
  • Warda, Hans- Dieter (2020): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 4.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Bruns, J. [Hrsg.] (2014): Sortimentskatalog 2014/15 - Bad Zwischenahn.
  • Bärtels, Andreas (2001): Enzyklopädie der Gartengehölze; 1430 Farbfotos, 150 Zeichnungen,13 Tabellen. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2014): Flora der Gehölze. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.