Chamaecyparis obtusa
Deutscher Name: Hinoki-Scheinzypresse
Wissenswertes
Die Hinoki-Scheinzypresse ist ein aus Japan und Taiwan stammender Nadelbaum aus der Familie der Zypressengewächse. Sie kann Größen von bis zu 40m erreichen, hierzulande werden allerdings häufig kleinere Sorten oder langsam wachsende Zwergformen verwendet, im letzteren Falle als Bonsai. Bekannt ist die Hinoki-Scheinzypresse in ihrer Heimat als besonderer Werkbaum. Ihr viel geschätztes Holz wird dort traditionell zur Herstellung von hochwertigen Möbeln und Einrichtungsgegenständen genutzt. Sogar Shinto-Tempel werden bevorzugt aus ihrem Holz errichtet. Die häufig rot bemalten Torbögen der japanischen Kultur sind oftmals aus dem Holz der Hinoki-Scheinzypresse gefertigt. Neben der Verwendung als Werkholz kann man allerdings aus dem Holz und den Nadeln der Hinoki-Scheinzypresse auch ein ätherisches Öl gewinnen, welches häufig in der japanischen Badekultur verwendet wird. Dieser daher sehr kulturträchtige Nadelbaum wächst bevorzugt in Mischwäldern mit Fichten und anderen Nadelbäumen, aber auch Reinbestände sind in ihrer Heimat zu finden. Die Hinoki-Scheinzypresse hat einen breiten und kegelförmigen Wuchs, besonders wenn sie als Solitär verwendet wird, verliert allerdings im Alter ihren geschlossenen Wuchs und kann dann recht kahl wirken. Die Borke der Hinoki-Scheinzypresse ist rotbraun und stark gefurcht, ihre Äste stehen gerade vom Stamm ab und sind federförmig verzweigt. Dabei sind die Äste besonders dünn und biegsam. Die Nadeln unterscheiden sich je nach ihrem Stand am Zweig. Flächenständige Blätter sind eiförmig mit einem konvexen Rücken und stehen etwas freier zueinander, während kantenständige Blätter enger beieinanderstehen, vorne etwas eingekrümmt sind und generell ein stumpferes Aussehen haben. Allen Nadeln ist jedoch gemein, dass sie dicklich und dunkelgrün sind, matt glänzen und von feinen, silbrigen Fäden durchzogen werden. Die Blüten der Hinoki-Scheinzypresse sind unscheinbar und klein. Männliche Blüten haben dabei eine nicht besonders auffallende gelbe Färbung, Blütezeit ist im April. Der Zapfen der Hinoki-Scheinzypresse ist kugelig geformt und wird zwischen 8 und 12 mm lang. Die braun gefärbten Schuppen des Zapfens sind an der Oberseite nahezu quadratisch, im mittleren Bereich sind sie leicht aufwärts gebogen und zu einer Spitze geformt, welche eine gräuliche Färbung hat. Die im Zapfen verborgenen Samen sind elliptisch geformt, man kann sie allerdings nur schwer erkennen, da sie von einem rundlichen Flügelsaum bedeckt werden.
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Hierzulande ist die Hinoki-Scheinzypresse bereits gut bekannt. Häufig werden allerdings nur kleinwüchsigere Gartenformen verwendet, die tatsächliche reine Art ist nur sehr selten in Botanischen Gärten zu finden. Besonders beliebt sind zwergwüchsige Bonsaiformen, deren Erscheinungsbild allerdings nur noch sehr wenig mit den an Naturstandorten vorkommenden Exemplaren gemeinsam hat. Allgemein ist die Hinoki-Scheinzypresse ein winterhartes Gehölz, welches Temperaturen von bis zu -40°C vertragen kann. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und einen frischen Boden. Eine beliebte Sorte für den heimischen Garten ist dabei die Hinoki-Scheinzypresse 'Aurora', welche häufig auch Muschelzypresse genannt wird. Diesen Beinamen verdankt sie ihren besonders gedrehten Zweigen, welche der Sorte ein muschelähnliches Aussehen verleiht. Sie ist besonders klein- und langsamwüchsig und sie erreicht erst nach mehreren Jahren eine Wuchshöhe von 100cm. Daher wird sie häufig in Kübeln gepflanzt, oder auch in Vorgärten und in Beeten. Außerdem ist die Färbung dieser Sorte besonders auffällig, denn anstelle der bekannten dunkelgrünen Nadeln hat diese Sorte eine gelbliche Blattfarbe. Andere Sorten, welche wegen ihrer besonderen Form, Größe und Farbe auffallen sind 'Nana Gracilis', 'Coralliformis' oder 'Lycopodioides'. All diesen Sorten ist gemein, dass sie, wenn überhaupt, nur wenige Meter groß werden, ihre Äste ein besonderes Erscheinungsbild erschaffen, wie etwa eine korallenähnliche Struktur bei der Sorte 'Coralliformis', oder eine veränderte Blattfärbung haben, wie etwa die bläulich-grünen Nadeln der Sorte 'Lycopodioides'.
Auf einen Blick
5.1 Sequoiadendron | |
Japan, Taiwan | |
Gehölz | |
Großbaum |
Wissenschaftliche Informationen
Chamaecyparis obtusa | |
Cupressaceae (Zypressengewächse) | |
Chamaecyparis | |
obtusa | |
'Aurea', 'Aurora', 'Crippsir', 'Lycopodioides', 'Tetragona', 'Filicoides' |
Standort
7.2.5.3 | |
sonnig, absonnig, lichtschattig, halbschattig | |
mäßig feucht, frisch | |
durchlässig, humos, lehmig, stellt keine besonderen Ansprüche | |
pH 5-7 | |
4b |
Verwendung
Gartenform als kleinwüchsiges Ziergehölz, in Vorgärten, in Beeten, in Kübeln | |
leicht giftig | |
Ja, duftend | |
Ja, schnittverträglich |
Blätter
Die Nadeln sind unterteilt in flächenständige und kantenständige Blätter |
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verdickt, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün, matt glänzend, flächenständige Blätter eiförmig, Rücken konvex, rundliche Drüsen, kantenständige Blätter fest anliegend, sehr dicht stehend, stumpf | |
immergrün |
Blüte
unscheinbar, klein | |
April | |
Anemophilie - Windbestäubung | |
gelb |
Frucht
kugelig, 8-12mm dick, braun, verholzt, obere Schuppen fast quadratisch, mittlere Schuppen mit aufwärts gebogener Spitze, diese gräulich, Samen elliptisch, Flügelsaum rund-oval |
Borke / Rinde
Die Borke ist gefurcht und blättert ab |
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rotbraun, gefurcht |
Wurzelsystem
Flachwurzler |
Jahreszeiten
Die Hinoki-Scheinzypresse (Mitte) im Frühjahr |
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
fremdländisch |
Verfasser / Literatur
Alexander Schürmann | |
Alexander Schürmann | |
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