Chamaecyparis lawsoniana 'Stardust'
Deutscher Name: Lawsons Scheinzypresse 'Stardust'
Wissenswertes
Die 6 sechs Arten der Gattung Chamaecyparis, die in Nordamerika, Japan und Taiwan beheimatet sind, weisen eine sehr große Mutationswilligkeit auf, weshalb sie uns mit einem nahezu unüberschaubaren Sortenangebot erfreuen. Völlig zu Unrecht sind die Arten und Sorten dieser Gattung als „Friedhofspflanzen“ verschrien. Das Sortenangebot ist so groß, dass für jeden Pflanzenfreund etwas dabei ist und sich der Blick über den Tellerrand lohnt. Allein die Sortenfülle der Art C. lawsoniana, der auch unsere Sorte ‘Stardust‘ entspringt, ist so mannigfaltig, dass für jede gestalterische Situation die passende Pflanze vorhanden ist.
Lawsons Scheinzypresse stammt ursprünglich aus dem Westen der USA, wo sie in einem kleinen Gebiet nahe der Pazifikküste luftfeuchte Standorte bis in Höhen von 1700 m besiedelt. Dort ist sie vergesellschaftet mit anderen häufig verwendeten Arten wie Pseudotsuga menziesii und Thuja plicata. Die Art wächst zu einem kegelförmigen, mittelhohen Baum heran, der bis zu 15 m hoch werden kann, aber dabei nur bis zu 4 m breit wird. Vom Habitus ähnelt diese Scheinzypresse stark den bei uns häufig verwendeten Lebensbäumen. Vor allem die Ähnlichkeit zu Thuja occidentalis, macht es Laien schwer, diese Arten voneinander zu unterscheiden. Ein Unterscheidungsmerkmal beider Gattungen voneinander ist der Gipfeltrieb, welcher bei Chamaecyparis eher überhängend und bei Thuja aufrecht ist. Dieses Unterscheidungsmerkmal trifft allerdings nur zuverlässig auf die Wildformen zu. Eine Unterscheidung von Thuja occidentalis und Chamaecyparis lawsoniana nur an anhand der Blätter ist zwar möglich, erfordert aber ein geschultes Auge. So sind die Kantenblätter bei C. lawsoniana dicht anliegend, die Spitzen der Kantenblätter sind aber frei, stehen also leicht ab. Unterseits sind die Blätter von T. occidentalis blassgrün, bei C. lawsoniana findet sich eine charakteristische, x-förmige weiße Zeichnung. Oft befindet sich auf der Oberseite der Mittelblätter eine Öldrüse, die den Duft der Scheinzypressen verströmt. Zerrieben riecht das Blatt nach Petersilie. Das bessere Unterscheidungsmerkmal sind aber sicherlich die Zapfen. Die Zapfen der Scheinzypressen sind kugelig, bis circa 1 cm dick und erinnern eher an die Zapfen echter Zypressen. Bei T. occidentalis sind die Zapfen eiförmig bis elliptisch ausgebildet und 8-12 mm lang. Außerdem bestehen sie aus meist 6 bis 8 dachziegelartig angeordneten Schuppen, die sich zur Reife weit öffnen. Weiterhin auffällig sind die männlichen Blüten von C. lawsoniana, diese erscheinen im April und haben anders als bei dem Abendländischem Lebensbaum eine auffällige rote Farbe, die einen sehr schönen Kontrast zu den grünen Nadeln bildet. Außerdem lässt sich die Art gut anhand ihrer purpurbraunen, längsrissigen Borke erkennen, die sich anders als bei T. occidentalis in großen, rundlichen Schuppen löst.
Wissenswertes (mehr)
Lawsons Scheinzypresse gedeiht auf nahezu allen Gartenböden und gilt als anspruchslos, jedoch sollten die Böden nicht zu trocken sein. Am besten entwickelt sie sich an frischen bis feuchten Standorten mit guter Nährstoffversorgung und sauren bis alkalischen Böden. Der Standort darf sonnig bis halbschattig sein. Die Art gilt als äußerst frosthart. Die Sorten von C. lawsoniana und die Art selbst sind zwar schnittverträglich, dürfen aber nicht zu stark zurückgeschnitten werden. Wird ins alte Holz geschnitten, wo kein Grün mehr zu sehen ist, treiben die Pflanzen zumeist nicht mehr aus. Deshalb sind die meisten Sorten nur eingeschränkt als Schnitthecke nutzbar. Dasselbe gilt auch für Thuja occidentalis. Hier besteht ein wesentlicher Unterschied zu unserer einheimischen Eibe Taxus baccata, die auch einen radikalen Schnitt gut vertragen würde, da sie zuverlässig aus altem Holz austreibt. Die Sorte ‘Stardust‘ zeichnet sich durch ihren dichten, kegelartigen Wuchs aus. Im Alter entwickelt sich die Art zu einer dichten Säule mit leicht überhängenden Spitzen und kann dabei bis zu 7 m hoch und 3 m breit werden. Besonders attraktiv ist das gelbe Nadelkleid, welches im Winter eine leicht bronzene Färbung annimmt und Farbe in den winterlichen Garten bringt. Die Standortansprüche unterscheiden sich nicht von jenen der Art. Als diese Sorte 1965 von der Baumschule Langenberg auf den Markt gebracht wurde, erhielt sie als Neuheit ein Wertzeugnis. Heute ist die Sorte ‘Stardust‘ häufig in unseren Gärten anzutreffen.
Der Gattungsname Chamaecyparis leitet sich von den altgriechischen Wörtern chamai für niedrig und kyparissos für Zypresse ab. Das Artepitheton lawsoniana verweist auf den englischen Botaniker Charles Lawson, welcher die Art 1854 aus Nordamerika in seine Heimat Edinburgh mitbrachte.
Auf einen Blick
3.1 Brache | |
Westküste der USA | |
Gehölz | |
Kleinbaum |
Wissenschaftliche Informationen
Chamaecyparis lawsoniana (A.MURR) PARL. 'Stardust' | |
Cupressaceae (Zypressengewächse) | |
Chamaecyparis | |
lawsoniana |
Standort
vollsonnig, halbschattig | |
feucht, mäßig feucht, frisch | |
durchlässig, humos, lehmig, nährstoffreich, sandig | |
pH 5-9 | |
5b |
Verwendung
als Solitär, kleinere Gruppen, als Hecke mit Platzbedarf zu den Seiten bei regelmäßigem Schnitt | |
ungiftig aber nicht wohlschmeckend | |
die Nadeln Duften intensiv | |
Ja, duftend | |
Ja, schnittverträglich | |
von einem Rückschnitt in das alte und verkahlte Holz ist abzuraten, das Gehölz treibt in diesem Fall schlecht wieder nach |
Blätter
gelbliche Färbung der Nadeln |
|
gelbliche Färbung der Nadeln, Kantenblätter liegen an, die Spitze der Kantenblätter steht etwas ab, auf dem Mittelblatt häufig mit erkennbarer Öldrüse, auf der Unterseite mit charakteristischer weißer x-förmiger Zeichnung | |
immergrün |
Blüte
männliche Blüte intensiv rot | |
April | |
Anemophilie - Windbestäubung | |
rot |
Frucht
Zapfen 0,7-1 cm dick, rund, anfangs bläulich bereift, später dunkelgrau bis rotbraun, mit einem zusammengedrückten Höckerchen Zapfen |
Borke / Rinde
Sehr junge Rinde am Zweig |
|
purpurbraune und längsrissige Borke, löst sich in rundlichen Schuppen |
Wurzelsystem
Flachwurzler, hoher Anteil an Feinwurzeln |
Jahreszeiten
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
säulenförmiger Kleinbaum mit übergeneigten Zweigspitzen |
|
Unterseite eines Zweiges |
Verfasser / Literatur
Marcel Schönwald | |
Marcel Schönwald | |
|