Campsis radicans
Deutscher Name: Amerikanische Klettertrompete, Rote Klettertrompete, Trompetenblume
Synonyme: Campsis curtisii, Bignonia radicans, Tecoma radicans
Wissenswertes
Campsis radicans, die Trompetenblume stammt aus dem südlichen Nordamerika. Dort findet man sie kletternd an geeigneten Gehölzen in den Sümpfen und Auenwäldern entlang der Flüsse. Der andere deutsche Name Klettertrompete deutet auf die markanten, großen trompetenförmigen Blüten hin. Er ist aber auch ein Hinweis auf die Zugehörigkeit von Campsis radicans zur Familie der Klettertrompetengewächse, der Bignoniaceae, zu denen auch Catalpa bignonioides, der Trompetenbaum gehört. Beide sind Potentialträger im Kontext des Klimawandels. Die leuchtend orangefarbenen Blüten der Trompetenblume erscheinen den ganzen Hochsommer von Juli bis September an den Enden der jährigen Triebe. Jede Einzelblüte wird bis zu sieben Zentimeter lang. Sie stehen in Büscheln bis zu zwanzig Exemplaren. Bestäubt werden sie aufgrund der Länge hauptsächlich von Schmetterlingen. Campsis radicans besitzt zudem auch noch sehr ansprechendes Laub. Es ist unpaarig gefiedert und bis zu fünfundzwanzig Zentimeter lang. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb. Mit diesen Attributen zaubert die Trompetenblume mediterranes Flair in jeden Garten.
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Zudem kann Campsis radicans unter günstigen Standortbedingungen eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen. Meistens beschränkt sie sich aber auf fünf Meter, einige Sorten bleiben auch wesentlich kleiner. Die Trompetenblume gehört zu den stark wachsenden Klettersträuchern. Zuerst wird über leicht schlingende Triebe Halt gesucht, zusätzlich bildet Campsis bei Kontakt mit einem geeigneten Untergrund Haftwurzeln aus. Die Klettertrompete braucht daher keine Kletterhilfe. Wichtig für ein gutes Wachstum ist aber ein vollsonniger, warmer und windgeschützter Platz. Der Wurzelbereich sollte aber, ähnlich wie bei Clematis, beschattet werden. An den Boden stellen Trompetenblumen hingegen keine großen Ansprüche. Bevorzugt wird ein eher trockener bis frischer, durchlässiger und nährstoffreicher Gartenboden. Die Wildart Campsis radicans neigt auf leichten Böden zur Ausläuferbildung, der Einbau einer Rhizomsperre ist angeraten. Alternativ kann man auf eine weniger wüchsige Sorte ausweichen. Ebenso kann sie sich durch Aussaat vermehren, diese Sämlinge, auch der Sorten, sind eher blühfaul. Eine Vermehrung über bewurzelte Triebe ist daher angeraten. Bei sehr jungen oder frisch gepflanzten Exemplaren ist ein leichter Winterschutz empfehlenswert. Eingewurzelt ist die Trompetenblume völlig winterhart, wird aber in wintermilden Gebieten wesentlich üppiger. Jungpflanzen blühen erst nach einigen Jahren, an zu kühlen oder schattigen Standorten ist die Blühwilligkeit und Wüchsigkeit von Campsis sehr eingeschränkt. Die Blühwilligkeit kann man durch adäquate Düngergaben und einen Rückschnitt der letztjährigen Blütentriebe im zeitigen Frühjahr, in der Zeit Februar bis März, fördern. Ein Rückschnitt auf zwei Knospenpaare bringt im Sommer besonders große Blüten. Um der Verticillium-Welke vorzubeugen, die zum Totalausfall der Pflanze führen kann, sollte der Wurzelbereich der Pflanze stets gut drainiert und beschattet werden. Wenn man diese Punkte beachtet, bekommt man eine Kletterpflanze die sich wie keine andere in den Extremwetterlagen 2018-2020 prächtig präsentiert hat. Campsis radicans und ihre Sorten ist bestens für die Begrünung von Fassaden (nicht bei empfindlichen Oberflächen), Innenhöfen, Pergolen und Rankgerüsten in sonniger Lage geeignet. Auch für die Kultur in größeren Kübeln eignet sie sich, da sie durch Rückschnitt recht kompakt gehalten werden kann.
Auf einen Blick
Quartier 4.02 Mauergärten, Mediterraner Garten | |
Südl. Nord-Amerika | |
Gehölz |
Wissenschaftliche Informationen
Campsis radicans (L.) SEEM. | |
Bignoniaceae (Trompetenbaumgewächse) | |
Campsis | |
radicans | |
‚Flamenco‘, ‚Indian Summer‘‚ 'Mme Galen' (Hybride) ‚Praecox‘, ‚Speciosa‘, ‚Yellow Trumpet‘ | |
Campsis curtisii, Bignonia radicans, Tecoma radicans |
Standort
2.4.2.9 | |
sonnig | |
feucht, mäßig feucht, frisch, mäßig trocken, trocken | |
schluffig, nährstoffreich, sandig, lehmig | |
pH 6-8 | |
6b |
Verwendung
Eine der prächtigsten Klettergehölze, an Mauern, Pergolen oder Baumstämmen. Die Klettertrompete gedeiht besonders gut in wintermilden und sommerwarmen Regionen. Sie ist stadtklimafest. An vollsonnigen Standorten auf nahrhaften Böden bildet sie besonders zahlreich Blüten aus. Für die Verwendung als Fassadenbegrünung ist ein Klettergerüst notwendig. Ein jährlicher Rückschnitt ist ratsam, da nur am diesjährigen Holz blühend. | |
giftig |
Blätter
Campsis radicans Blatt |
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Die bis zu 25 cm langen, frischgrünen Blätter sitzen gegenständig am Zweig und sind unpaarig gefiedert. Ein Blatt besteht aus insgesamt 9-11 Teil-Fiederblättchen, ein Fiederblättchen ist 3-6 cm lang. Ihr Grund ist sehr asymmetrisch, der Rand gesägt. Die Teilblättchen sind bis auf die unterseitige Mittelrippe kahl. | |
laubabwerfend, sommergrün |
Blüte
Campsis radicans Blüte |
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Trompetenförmige, 6-8 cm lange und 4 cm breite Blüten. Die Einzelblüten sitzen zu 4-12 Stück in endständigen Büscheln an den diesjährigen Trieben. Außen sind sie orange, am Saum scharlachrot gefärbt, innen gelb. 4-12 Einzelblüten in endständigen Blütenbüscheln; trompetenförmige Einzelblüten, insgesamt 6-8 cm lang; Kelch etwa 1,5 cm lang und bis zu einem Drittel eingeschnitten, Krone lang röhrig-trichterförmig und 5-7 m lang, Saum bis 4 cm breit | |
Juli, August, September | |
Melittophilie - Bienenbestäubung |
Frucht
September |
Borke / Rinde
glatt, braun |
Wurzelsystem
Flachwurzler | |
hoch |
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
Campsis radicans Blütenknospen |
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Campsis radicans Blätter |
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Campsis radicans Knospe |
Verfasser / Literatur
Nicole Jung | |
Nicole Jung, Constantin Grote | |
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