Campanula latifolia var. macrantha

A. Ullrich
Schnellüberblick

Deutscher Name: Kaukasische Wald-Glockenblume

Synonyme: C. latifolia subsp. latifolia, Campanula macrantha

Wissenswertes

Die Kaukasische Wald-Glockenblume ist eine gut schattenverträgliche Art aus der Familie der Campanulaceae. Mit einer Höhe von bis zu 1,2 m zählt sie zu den hochwüchsigen Stauden, bleibt aber etwas kleiner als die Breitblättrige Glockenblume. Von Juni bis Juli sind die intensiv blauvioletten Blüten ein toller Blickfang. Die spitz-zipfeligen Glockenblüten sind intensiv blau- bis dunkelviolett gefärbt und sitzen einzeln oder zu dritt in beblätterten Trauben. Diese sitzen an glatten, straffen und kräftigen Schäften, die bis unten beblättert sind. Die Stängelblätter sind etwas kleiner als die Grundblätter und weisen eine breit-lanzettliche Spreite mit gesägtem Rand auf. Die wenigen Basalblätter sind herz- bis eiförmig ausgeprägt. Aufgrund der eindrucksvollen Blütenwirkung handelt es sich um eine beliebte Art, die wahrscheinlich von der kaukasischen Unterart Campanula latifolia ssp. megrelica abgeleitet wurde. Ursprünglich in den lichten Wäldern und Hochstaudenwiesen des Berglandes vorkommend zieht die Staude frischfeuchte sowie halb- bis vollschattigen Standorte vor. Starke Besonnung und Trockenheit im Sommer kann zu vorzeitigem Einziehen führen. Grundsätzlich sind aber auch sonnige Standorte möglich, soweit diese ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt sind.

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Campanula latifolia var. macrantha ist gut zur Pflanzung unter und vor Gehölzen geeignet. Auch im lichten Schatten, zum Beispiel von baulichen Anlagen, gedeiht die Staude und ist gut mit Astilben, Schattengräsern, Farnen und Hosta kombinierbar. Die Sorte ‘Alba‘ besticht durch eine weiße Blüte und kann im Botanischen Garten im Hartriegelhain gefunden werden. An geeigneten Standorten kann sich die Kaukasische Wald-Glockenblume stark versamen. Ein Rückschnitt nach der Blüte kann dies vermeiden und fördert einen baldigen frisch-grünen Neuaustrieb.

Auf einen Blick

5.5 Kaukasische Hochstaudenflur
Eurasien inklusive Sibirien und Persien, trockene Gebüsche und angrenzende Säume, kontinentale Halbtrockenrasen, vorwiegend auf kalkreichem Untergrund
Staude
horstig und straff aufrechter Wuchs, ca. 90-100 cm bis 20 cm hoch

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Campanula latifolia var. macrantha Fisch. ex Hornem.
Campanulaceae (Glockenblumengewächse)
Campanula
latifolia var. macrantha
'Alba', 'Gloaming'
C. latifolia subsp. latifolia, Campanula macrantha

Standort

G2Gehölz, frischer Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, lichtschattigSchattenwurf durch lückigen Baumbestand oder kurze Abfolgen sonniger und schattiger Phasen, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang., schattigBesonnt höchstens von Sonnenaufgang bis 9 Uhr, von 8-10 Uhr, zwischen 11 und 13 Uhr eine Stunde, von 14-16 Uhr, von 15 Uhr bis Sonnenuntergang.
mäßig nasspF 2,1-1,4, feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, tonigBoden mit min. 20% Massenanteil an Korngrößen unter 0,063mm
pH 7-8
3bvon −37,2 °C bis −34,5 °C
CS-StrategeKonkurrenz-Stress-Strategen sind am geeigneten Standort konkurrenzstarke, mäßig stresstolerant aber wuchsstarke Spezialisten auf Standorten mit mindestens einem ökologischen Faktor im Min. oder Max., z.B. Sumpfpflanzen, Arten auf Trockenstandorten oder hochwüchsige Gebirgspflanzen
IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

Pflanzung unter und vor Gehölzen, gut mit Astilben, Schattengräsern, Farnen und Hosta kombinierbar
an geeigneten Standorten stark versamend
Rückschnitt nach der Blüte um starke Versamung zu vermeiden und einen baldigen frisch-grünen Neuaustrieb zu fördern

Blätter

Basalblätter herz- bis eiförmig, Stielblätter etwas kleiner, breit-lanzettlich mit gesägtem Rand
sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr

Blüte

glockenförmige Blüte, blau- bis dunkelviolett, 35-55mm groß, 1/3 bis zu 1/2 eingeschnittene, geteilte Kronenblätter, Blüten einzeln oder zu dritt in beblätterten Trauben, an glatten und kräftigen Schäften sitzend
Juni, Juli
Autogamie - SelbstbestäubungBefruchtung einer Blüte durch eigenen Pollen, InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
blau, violett

Frucht

längliche und fachspaltige Kapselfrucht mit zahlreichen geflügelt und häutigen Samen

Wurzel­system

RhizomÜberwinterung in einem kriegenden, horizontalen Wurzelstock

Jahreszeiten

Aufblühen im juni

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

Glockenblüten mit behaartem Rand
Stielblätter

Verfasser / Literatur

Alicia Ullrich
Alicia Ullrich
  • Staudengärtnerei Gaißmayer (2023): Campanula latifolia var. macrantha -Wald-Glockenblume. , 08.07.2023.
  • Stace, Clive. (1991): New flora of the Britisch isles. 2. Auflage. Cambridge University Press
  • Jäger, E. (2017): Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 21. Auflage. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag GmbH.
  • HANSEN & STAHL (1987): Die Stauden und ihre Lebensbereiche in Gärten und Grünanlagen. 5. überarbeitete Auflage. Stuttgart: Ulmer.
  • Steiger, P. (2022): Campanula-Arten und Campanulaceae. Teil II - Glockenblumen im (Halb-)Schatten. - Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis, 07/2022: S.10-12.
  • Fördergesellschaft „Grün ist Leben“ Baumschulen mbH (Hrsg.) (1992): Handbuch Teil III Stauden. – Pinneberg, 10. Auflage.
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4 / 10Glockenblüten mit behaartem Rand
5 / 10Aufblühen im juni
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