Calocedrus decurrens

A. Schürmann
Schnellüberblick

Deutscher Name: Kalifornische Flusszeder

Synonyme: Weihrauchzeder, Bleistiftzeder

Wissenswertes

Die Kalifornische Flusszeder, auch Bleistiftzeder genannt, ist ein aus Nordamerika stammender Nadelbaum aus der Familie der Zypressengewächse. Das Verbreitungsgebiet der Flusszeder reicht dabei von Oregon über Kalifornien bis in den Norden Mexikos herein. Häufig kommt sie dort an kühlen Berghängen bis zu 2000m Höhe vor, und ist Bestandteil von vielen gemischten Nadelwäldern, häufig in Verbindung mit Mammutbäumen und anderen Nadelbäumen aus der Familie der Zypressengewächse, wie etwa im berühmten Yosemite Nationalpark in Kalifornien. Ihren Namen Flusszeder bekommt sie aufgrund ihres häufigen Vorkommens in feuchten Tallagen in der Nähe von Flüssen. Am Naturstandort kann sie bis zu 60m hoch werden, hierzulande wird sie allerdings häufig nur etwa 30-40m hoch. Eine Besonderheit der Flusszeder ist ihr aromatisch duftendes, sehr gerade wachsendes Holz, welches traditionell in den USA zur Herstellung von Bleistiften verwendet wurde. Dies hat ihr auch den Namen Bleistiftzeder eingebracht. Die Borke der Flusszeder ist rot- bis dunkelbraun und besonders dick. Sie ist unregelmäßig längs gefurcht, und lässt sich in dünnen Platten vom Stamm ablösen. Die Äste der Flusszeder stehen zunächst waagerecht vom Stamm ab, streben dann allerdings in die Höhe und verleihen der Flusszeder ein kegelförmiges Aussehen. Ihre Nadeln sind flach und nur etwa 3mm lang, auf beiden Seiten dunkelgrün und fein stachelspitzig. Ihren Beinamen Weihrauchzeder hat sie bekommen, da ihre Nadeln einen angenehm aromatischen Duft abgeben, wenn man diese zerreibt. Die Zapfen der Flusszeder werden bis zu 2,5cm lang und sind in ihrer Reife hell rötlich-braun. Diese länglich-eiförmigen verholzten Zapfen hängen von den Ästen herab und klaffen weit auf, um die darin verborgenen, ungleichmäßig geflügelten Samen freizugeben. Mit nur etwa einem einzigen Zentimeter Länge lassen sich diese länglich-lanzettlich geformten Samen vom Wind tragen und verbreiten die Art so auch in entferntere Tal- und Hanglagen.

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Die Kalifornische Flusszeder ist die einzige Art ihrer Gattung, die in Kultur verwendet wird. Dabei bietet sie sich als schmalkroniger Parkbaum an, wofür häufig die Sorte 'Columnaris' verwendet wird. Diese erscheint als circa 20-30m hoher Säulenbaum. Die Verwendung der Flusszeder als Zierbaum wird bereits seit 1853 praktiziert. Ein Beispiel dafür ist am Blenheim Palace in der Nähe von Oxford zu sehen. Dort frei wachsende Exemplare haben eine Höhe von etwa 30m erreicht und einen Kronendurchmesser von bis zu 4m. Bevorzugt besiedelt die Flusszeder sonnige oder absonnige, feuchte und nährstoffreiche Standorte, wobei sie allerdings auch an andere Gegebenheiten anpassbar ist. Gerade gegen Trockenheit ist sie besonders gut gewappnet, Staunässe kann sie allerdings gar nicht vertragen. Auf trockenen Standorten gepflanzt wächst sie besonders schmalförmig und erreicht nicht ihre volle Höhe. Da die Nadeln der Flusszeder besondere ätherische Öle enthalten, welche für den besonderen angenehmen Geruch sorgen, sind diese besonders brandgefährdet. Tatsächlich zählt die Flusszeder in ihrem Heimatort in Kalifornien als der am meisten brandgefährdete Baum, und besondere Schutzmaßnahmen müssen dort eingehalten werden, um Waldbrände zu vermeiden. Diese beinhalten in Extremfällen sogar das kontrollierte Abbrennen kleiner Flächen, um größere Schäden zu vermeiden. Auch wenn es gefährlich klingt, haben diese Brände auch positive Seiten. Aus den verbrannten Bäumen wird nährstoffreiche Asche, welche der nächsten Generation Flusszedern als Grundlage dient, um schnell die frei gewordenen Flächen wieder zu besiedeln.

Auf einen Blick

5.1 Sequoiadendron
Oregon, Kalifornien, Nevada, Baja California
Gehölz
Großbaum>20m

Wissenschaftliche Informationen

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Calocedrus decurrens Florin
Cupressaceae (Zypressengewächse)
Calocedrus
decurrens
'Aureovariegata', 'Columnaris'
Weihrauchzeder, Bleistiftzeder

Standort

7Gehölze kühl-feuchter Wälder.3schwach sauer bis alkalisch, nährstoffreich, humos- oder sandig-lehmig.2sonnig bis lichtschattig, meist frosthart.1Großbaum > 20m
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0, trockenpF 6,5-4,1
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, kiesigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 2 und 63mm, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm
pH 4-7,5
6bvon −20,4 °C bis −17,8 °C

Verwendung

schmalkroniger Parkbaum
Aromatischer Duft beim Zerreiben der Blätter
Ja, duftend

Blätter

Die Blätter der Kalifornischen Flusszeder liegen dem Zweig eng an
ca. 3 mm lang, glänzend dunkelgrün, Kantenblätter abgeflacht und gekielt, fein stachelspitzig, Flächenblätter breit spatelförmig, zugespitzt, bedrüst, Lebensdauer 2-3 Jahre
immergrünImmergrüne Gehölze treiben im Frühjahr aus, das Gesamtblattkleid wird im Verlauf von 3-11 (-15) Vegetationsperioden erneuert, die Blätter leben mehrere Jahre, Blattfall erfolgt nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern über das Jahr verteilt
Nein

Blüte

Die männlichen Zapfen stehen in großer Zahl am Ende von Zweigen
männliche Blüten einzeln, endständig, 12-16 Staubblätter, weibliche Blütenstände endständig, eiförmig bis länglich zapfenförmig, einhäusig
Anemophilie - Windbestäubungursprünglichste Bestäubung, oft eingeschlechtliche unscheinbare Blüten, vor allem Gymnospermen, Süßgräser und Laubbäume
gelb

Frucht

Viele Zapfen hängen vom Ast der Flusszeder
Zapfen länglich-eiförmig, rötlich-braun, hängend, 2-2,5cm lang, 4-6 Schuppen, nur die mittleren 2 Schuppen fruchtbar, jeweils 2 Samen, länglich-lanzettlich, ungleichseitig geflügelt, 8-12 mm lang
August, September, Oktober

Borke / Rinde

Die Rinde der Kalifornischen Flusszeder ist stark längs gefurcht
dunkel- bis rotbraun, unregelmäßig längs gefurcht, in dünnen Platten ablösend

Wurzel­system

Hauptwurzeln tiefgehend

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

fremdländischstammen nicht ursprünglich aus Mitteleuropa

Verfasser / Literatur

Alexander Schürmann
Alexander Schürmann
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2008): Flora der Gehölze. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
  • Böhlmann, Dietrich (2014): Nadelbäume temperierter Klimate mit ihrer Artenvielfalt, Hannover, Patzer Verlag
1 / 5Die männlichen Zapfen stehen in großer Zahl am Ende von Zweigen
2 / 5Die Kalifornische Flusszeder im BGH
3 / 5Die Blätter der Kalifornischen Flusszeder liegen dem Zweig eng an
4 / 5Die Rinde der Kalifornischen Flusszeder ist stark längs gefurcht
5 / 5Viele Zapfen hängen vom Ast der Flusszeder