Bergenia cordifolia 'Bressingham White'
Deutscher Name: Altai-Herzblatt-Bergenie 'Bressingham White'
Synonyme: Altai-Bergenie, Herzbättrige Bergenie, Riesen-Steinbrech, Megasea cordifolia
Wissenswertes
Bergenia cordifolia ‘Bressingham White‘, auch bekannt unter dem Namen Altai-Herzblatt-Bergenie ‘Bressingham White‘, ist eine robuste, wintergrüne Blattschmuckstaude und ein attraktiver Frühblüher. Der Habitus der Staude zeichnet sich durch einen ausgebreiteten Wuchs und einen dicken, kriechenden Wurzelstock aus. Bergenia cordifolia stammt wie die wenigen anderen Bergenia-Arten aus Ostasien bzw. dem Altai-Gebirge. Dort ist die Staude in lichten Wäldern der Nord- und Südhänge der unteren Gebirgsstufen sowie auf verbuschten Wiesen oder in Felsnischen mit geringer Substratauflage zu finden. In Kultur befindliche Pflanzen sind allerdings meist Züchtungen oder Auslesen. Das Laub der Bergenie wird bis zu 25 Zentimeter hoch. Die lederartigen Blätter von Bergenia cordifolia ‘Bressingham White‘ verfärben sich über die Wintermonate purpurn und setzen attraktive Akzente in winterlichen Gärten. Die derbe Blattstruktur wird von mehrzellig eingesenkten Drüsen geprägt und von einem leicht gezähnten bzw. wellig gesägten Blattrand umschlossen. Über dem Blattschmuck erscheinen in den Monaten April und Mai lockere, reichblütige Trugdolden, die auf 30 bis 40 Zentimeter hohen, kräftigen und purpurfarbenen Blütenstielen sitzen. Die weißen, glockenförmigen Einzelblüten verfärben sich im Verblühen leicht rosa und stellen einen großartigen Blickfang im Frühjahr dar. Bergenia cordifolia ‘Bressingham White‘ überzeugt als attraktive Strukturpflanze in sonnigen, absonnigen und halbschattigen Gartenpartien. Die trockenheitsverträgliche und anspruchslose Staude ist sowohl für die Unterpflanzung von Laub- und Nadelgehölzen als auch für die Besiedlung von Steingärten geeignet. Bergenia cordifolia ‘Bressingham White‘ toleriert absonnige Bereiche wie Innenhöfe und wird zudem gerne für die Bepflanzung von Trögen verwendet. In Gewässernähe sollte Bergenia möglichst auf erhöhten, nicht zu sumpfigen Standorten stehen. In Naturgartenanlagen kommt Bergenia cordifolia ‘Bressingham White‘ sowohl allein als auch in kleineren Tuffs zur Geltung. In Kombination mit filigranen und zarten Gräsern, Farnen und Blütenstauden entfaltet die Bergenie mit ihren derben, ledrigen Blättern ihr Potenzial als Blattschmuckstaude und Strukturbildner. Geeignete Pflanzpartner stellen unter anderem Helleborus, Alchemilla, Carex, Deschampsia oder Athyrium dar.
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Aufgrund der frühen Blütezeit ist die Bergenie in unseren Breiten spätfrostgefährdet. So können in den Frühlingsmonaten sowohl Blütenstand als auch junger Laubaustrieb geschädigt werden. Das hohe Spätfrostrisiko führt dazu, dass Bergenien grundsätzlich als Blattschmuckstaude angesehen werden. Das Risiko von Spätfrostschäden kann durch geringen Aufwand und entsprechenden Schutz allerdings gemindert werden. Sollten dennoch Kahlstellen nach einem langen Winter auftreten, kann Bergenia cordifolia ‘Bressingham White‘ durch einen unkomplizierten Rückschnitt im Frühjahr wieder in ihre kompakte Form gebracht werden. Der frische Austrieb sollte nicht lange auf sich warten lassen. Ein bekanntes Problem von Bergenia ist zudem das innere Verkahlen des oberirdischen Rhizoms. Durch die Teilung der Horste alle drei bis sechs Jahre kann der flächigen Ausbreitung und Verkahlung allerdings vorgebeugt werden. Auch die Blütenbildung wird durch diese Pflegemaßnahme gesichert und angeregt.
Auf einen Blick
3.5 Sichtungsmodule Trockener Schatten | |
Ostasien; Flachland bis Gebirgszonen des Altai | |
Staude | |
kriechender Wurzelstock (Rhizome bildend) | |
langlebige und robuste Blattschmuckstaude, ausgebreiteter Wuchs, dickes, oberirdisches Rhizom, Laub bis zu 25 cm hoch, Blütenstand 30 bis 40 cm hoch | |
Die Bergenie war Staude des Jahres 2017 |
Wissenschaftliche Informationen
Bergenia cordifolia (Haw.) Sternb. 'Bressingham White' | |
Saxifragaceae (Steinbrechgewächse) | |
Bergenia | |
cordifolia | |
Altai-Bergenie, Herzbättrige Bergenie, Riesen-Steinbrech, Megasea cordifolia |
Standort
GR1, GR2, Fr2, St2, B1, B2 | |
sonnig, absonnig, lichtschattig, halbschattig | |
frisch, mäßig trocken, trocken | |
durchlässig, felsig, flachgründig, lehmig, sandig, schluffig, steinig, stellt keine besonderen Ansprüche | |
pH 6,5-8 | |
4a | |
CS-Stratege | |
I, II |
Verwendung
an sonnigen, absonnigen oder halbschattigen Standorten, trockenheitsverträglich, in Steingärten oder Innenhöfen, für Tröge oder Beeteinfassungen, an Gewässern auf erhöhten, nicht zu sumpfigen Standorten, in Naturgärten unter Gehölzen, einzeln oder flächig in kleineren Tuffs, Blüten und junger Laubaustrieb spätfrostgefährdet, daher Verwendung als Blattschmuckstaude | |
die gesamte Pflanze, giftig | |
Nein, nicht duftend | |
Bienenweide | |
Vermehrung durch Teilung im Frühling oder durch Rhizomschnittlinge zwischen November und März | |
Schutz vor Wintersonne und Spätfrost, ansonsten kaum Pflegearbeiten nötig, bei Kahlstellen o.ä. unkomplizierter Rückschnitt im Frühsommer möglich |
Blätter
Feste, ledrige Blattstruktur |
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feste, derbe bzw. lederartige Struktur, breitflächig, oval bis spatelförmig, mehrzellige, eingesenkte Drüsen, gestielt, Blattrand leicht gezähnt bzw. wellig gesägt, im Sommer glänzend grün, im Winter leicht purpurn | |
wintergrün | |
Ja |
Blüte
Kräftiger Blütenstiel mit glockenförmigen Einzelblüten |
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lockere, reichblütige Trugdolden, glockenförmige bis becherförmige, weiße Einzelblüten, im Verblühen leicht rosa, auf kräftigen, purpurfarbenen Blütenstielen, an der Spitze verzweigt | |
April, Mai | |
Insektenbestäubung | |
weiß |
Frucht
gespaltene Kapsel mit kleinen, feinen Samen |
Wurzelsystem
Rhizom | |
niedrig |
Jahreszeiten
Mitte April |
Besonderheiten / Zusätzliche Daten
schneckenfest | |
Purpurfarbene Blattfärbung im Frühjahr |
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Dickes, oberirdisches Rhizom |
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Verfasser / Literatur
Jana Froese | |
Jana Froese | |
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