Aster pyrenaeus 'Lutetia'

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Pyrenäen-Aster 'Lutetia'

Wissenswertes

Die Pyrenäen-Aster ‘Lutetia‘ ist eine Besonderheit unter den Astern. Die Staude ist sehr robust und hat eine faszinierende Blütenfarbe. ‘Lutetia‘ blüht zwischen August und September und kann je nach Witterungsverhältnissen und Blühbeginn bis in den Oktober hinein blühen. Die Einzelblüten erscheinen zahlreich und meist in doldenartigen Rispen auf standfesten Blütenständen. Die einzelnen Körbchenblüten sind einfach und aufrecht aus Röhrenblüten und Zungenblüten aufgebaut, die von zart silbrig-rosa hin zu hell violett changieren. Durch den buschigen Wuchs wirkt die Pyrenäen-Aster ‘Lutetia‘ leicht überhängend und kann an Terrassenkanten oder in Steinbeeten gepflanzt werden und so Akzente setzen. ‘Lutetia‘ wirkt vor allem als Solitär mittig oder im hinteren Teil einer Pflanzung. Die Robustheit ist auf die Herkunft der Staude zurückzuführen. Diese Sorte wurde in Frankreich gezüchtet. Die Art stammt aus eurasischen Gebirgsregionen, unter anderem aus den alpinen Gebieten der Pyrenäen. 1685 in Frankreich entdeckt und in den königlichen Garten gepflanzt wurde diese Aster Im 20. Jahrhundert von Sammlern beinahe ausgerottet. Es gab nur noch drei natürliche Vorkommen, die aufgrund ihrer geschützten, schwer zugänglichen Lage erhalten blieben. Seit 1982 ist die Pyrenäen-Aster in Frankreich und seit 1990 in Spanien streng geschützt. In Frankreich wird die Pyrenäen-Aster durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt. 2009 stieg die Population auf 14 Vorkommen in Frankreich und Spanien an.

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Die Staude ist hervorragend an das Gebirge angepasst und ein Standortspezialist. Die Pyrenäen-Aster ‘Lutetia‘ bevorzugt sonnige Standorte am Gehölzrand oder in der Freifläche. Diese können mäßig feucht bis sehr trocken sein. Wichtig ist, dass die Pyrenäen-Aster keiner Staunässe ausgesetzt wird. Der Boden muss also durchlässig sein oder gut drainiert werden. Die Bodenansprüche der Pflanze sind gering, sowohl lehmige als auch felsige und steinige Böden mit niedrigen nährstoffgehalten werden toleriert. Die Pyrenäen-Aster bevorzugt alkalischen Boden bis zu einem pH-Wert von 8-9. Als Solitär wirkt 'Lutetia' besonders ansprechend in Steppenpflanzungen mit Wildstaudencharakter. Im Botanischen Garten Höxter wirkt diese Pflanze in Vergesellschaftung mit Gräsern, weiteren Stauden und Geophyten gezeigt und trägt wesentlich zum Herbstaspekt bei. Ökologisch wertvoll bietet 'Lutetia' spät im Jahr Nektar und Pollen für generalistische Insekten.

Auf einen Blick

2.8 Herbstleuchten
Zuchtsorte aus Frankreich von Cayeux 1912, Art aus Pyrenäen; Auf Steiunmatten und Felsmatten im Gebirge
Staude
Horst oder Schaftaufrechte Sprosse, die gleichmäßig verzweigt sind und sich kreisförmig ausbreiten, der Horst ist vom Grund an verzweigt, der Schaft ist in den Blütenstand hinein verzweigt
aufrecht, meist standfest
bienenfreundlich, schnittgeeignet, trockenverträglich

Wissenschaftliche Informationen

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Aster pyrenaeus DESF. ex DC 'Lutetia'
Asteraceae (Korbblütler)
Aster
wahrscheinlich eine Kreuzung mit A. amellus

Standort

GR1Gehölzrand, trockener Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden, Fr1Freifläche, trockener Boden, Fr2Freifläche, frischer Boden
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang
frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0, sehr trockenpF 7,0-6,5
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, felsigmit größeren Gesteinsbrocken durchsetzt und meist flachgründig, flachgründigA-Horizont des Bodens geht rasch in den C-Horizont (anstehendes Gestein) über, meist karg und nährstoffarm in Hügelland, Mittelgebirge oder Steilhängen, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffarm, schluffigBoden mit 15-40% Massenanteil an Korngrößen von 0,063-0,63mm und unter 20 % Massenanteil an Korngrößen unter 0,063 mm, steinigBoden reich an Korngrößen >63mm
pH 6,5-9
6avon −23,3 °C bis −20,5 °C
CSR-StrategeKonkurrenz-Stress-Ruderal-Strategen sind dauerhafte, relativ niedrige, mäßig wüchsige, nicht verdrängende, relative störungstolerante, häufig Ausläufer treibende oder Rosetten bildende Arten mit bodennahen Erneuerungsknospen und moderater Standortanpassung
Imöglichst einzeln oder in kleinen Tuffs von 1-3 Stück pflanzen

Verwendung

ungenießbar
Nein, nicht duftend
keine

Blätter

sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Nein

Blüte

Anfang September
aufrechter Blütenstand aus doldiger Rispe mit Körbchenblüten aus lavendelfarbenen Zungnblüten und gelben Röhrenblüten
August, September
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
rosa, violett

Wurzel­system

WurzelÜberwinterung in einem unterschiedlich differenzierten Wurzelstock
'Lutetia' bildet keine Ausläufer und wächst horstig

Jahreszeiten

Anfang September
im Februar

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

fremdländischstammen nicht ursprünglich aus Mitteleuropa

Verfasser / Literatur

Viktoria Bumann
Jessica Gabler, Viktoria Bumann
  • Gaißmayer(2022): Pflanzensuche. https://www.gaissmayer.de/web/gaertnerei/. last accessed 24.01.2023
  • Hansen & Stahl(1987): Die Stauden und ihre Lebensbereiche in Gärten und Grünanlagen. 3. überarbeitete Auflage. Stuttgart: Ulmer.
  • Die Staudengärtnerei(o.J.): https://die-staudengaertnerei.de. last accessed 21.01.2023
  • Erhardt W., Götz E., Bödecker N., Seybold S. (2008): Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
  • Foerster-Stauden Kompendium, Herausgeber: Foerster Stauden GmbH, 4. Auflage Mai 2011 S. 785.
  • ACADEMIC(2023): Academic oup-07.06.2023
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