Aruncus sinensis 'Zweiweltenkind'

P. Bobe
Schnellüberblick

Deutscher Name: China-Wald-Geißbart 'Zweiweltenkind'

Wissenswertes

Aruncus sinensis 'Zweiweltenkind' trägt den deutschen Namen China-Wald-Geißbart 'Zweiweltenkind' und ist aufgrund des aufrechten und buschigen Habitus und der besonders auffälligen vielzähligen Blüten ein echter Hingucker. Eingeführt wurde die Sorte vom Potsdamer Züchter Karl Foerster. 'Zweiweltenkind' entstand durch eine Kreuzung aus der einheimischen Art Aruncus dioicus und der chinesischen Art Aruncus sinensis, wodurch sich der Sortenname Zweiweltenkind leicht erklären lässt. Der China-Wald-Geißbart wächst in sonnigen bis halbschattigen Bereichen auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen Böden. Verwendet wird er häufig am Gehölzrand oder auch in Stein- oder Bauerngärten. Eine Besonderheit von 'Zweiweltenkind' ist der braune Laubaustrieb, welcher sich mit der Zeit in frischgrüne, im unteren Bereich teilweise sogar bis zu 1m lange Blätter verwandelt. Nach oben hin werden diese allerdings bedeutend kleiner. Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert, eiförmig und zugespitzt. Der Blattrand ist doppelt gesägt. Zudem verfügt der China-Wald-Geißbart über einen unverzweigten Blattstiel. Die Gattung Aruncus ist zweihäusig, es gibt somit sowohl männlich als auch weibliche Exemplare. Der auffällige, federartige Blütenstand des China-Wald-Geißbart zeigt deutlich, dass es sich bei dieser aus Aruncus dioicus und Aruncus sinensis entstandenen Art um ein männliches Exemplar handelt. Die Blütenrispen sind verzweigt, aufrecht bis überhängend und können bis zu 50 cm lang werden. Die Einzelblüten sind klein und weiß gefärbt. Insgesamt stehen die Blüten im Sommer deutlich über dem Laub. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August.

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Ob es die Art Aruncus sinensis wirklich gibt, oder ob es sich dabei nur um einen etwas anders aussehenden Aruncus dioicus handelt, ist immernoch sehr umstritten. Ein Großteil ist der Meinung, dass es sich bei der aus China stammenden Art ebenso um den gewöhnlichen Wald-Geißbart handelte, weshalb der Name Aruncus sinensis häufig verweigert oder mit Aruncus dioicus gleichgestellt wird. Aruncus sinensis 'Zweiweltenkind' gehört zu den pflegeleichten Stauden und kann unverpflanzt zudem sehr alt werden. Nach stärkeren Regenereignissen sollten die Blüten vorsichtig abgeschüttelt werden, damit sie sich wieder aufrichten können. Alternativ kann auch eine Schnurbinde zur Unterstützung angebracht werden. Am besten lässt sich 'Zweiweltenkind' unter lichten Gehölzen mit Eisenhut, Storchschnabel, Luzula, der breitblättrigen Glockenblume, mit verschiedenen Farnen, Immergrün oder auch Rodgersien kombinieren.

Auf einen Blick

2.8 Funkienhof
eingeführt von Karl Foerster, Kreuzung von dem einheimischen Aruncus dioicus und dem aus China stammenden Aruncus sinensis
Staude
Horst oder Schaftaufrechte Sprosse, die gleichmäßig verzweigt sind und sich kreisförmig ausbreiten, der Horst ist vom Grund an verzweigt, der Schaft ist in den Blütenstand hinein verzweigt
aufrecht, buschig, horstbildend
pflegeleicht, kann sehr alt werden

Wissenschaftliche Informationen

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Aruncus sinensis 'Zweiweltenkind'
Rosaceae (Rosengewächse)
Aruncus
sinensis

Standort

G2Gehölz, frischer Boden, GR2Gehölzrand, frischer Boden
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, absonnigNordseiten von Gebäuden und Innenhöfe mit hellen Wänden sowie unverschattete Nordhänge, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, humoshoher Anteil organischer Substanz, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffreichDer Boden ist gut mit Mikro- und Makronährelementen versorgt
3avon −39,9 °C bis −37,3 °C
C-StrategeKonkurrenz-Strategen sind wuchsstarke Langsamentwickler mit langer Lebensdauer und breiter Standortamplitude, die auf guten Böden langfristig dominieren, oft mit Speicherorganen und geringer Samenproduktion
Imöglichst einzeln oder in kleinen Tuffs von 1-3 Stück pflanzen

Verwendung

Steingarten, Bauerngarten, Gehölzrand, Gruppenbepflanzung
Nein, nicht duftend
zuverlässig versamend
leichtes abschütteln der Blüten nach Starkregen, lockere Schnurbinde als Stütze

Blätter

gefiedertes Blatt Ende Juni
brauner Laubaustrieb, unverzweigter Blattstiel, untere Blätter bis 1 m lang, zwei- bis dreifach gefiedert, eiförmig, zugespitzt, doppelt gesägt, oben kleiner werdend, frischgrüne Färbung
sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja

Blüte

Blütenstand auffällig, federartig, Blütenrispen verzweigt, aufrecht, bis 50 cm lang, überhängend, kleine, weiße Einzelblüten, Blüten erheben sich im Sommer weit über das Laub, zweihäusig, männlich
Juli, August
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten
weiß

Wurzel­system

RhizomÜberwinterung in einem kriegenden, horizontalen Wurzelstock

Jahreszeiten

Habitus im Sommer

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

einheimischnatürliche rezente Verbreitung in Mitteleuropa
rötlich gefärbter Blattstiel Ende Juli
aufrechte Blütenstände
Blattstruktur
Blütenstand Anfang Juli
Blütenstand Ende Juli

Verfasser / Literatur

Pia Bobe
Pia Bobe
  • Gaißmayer (2023): Aruncus sinensis 'Zweiweltenkind'-China-Wald-Geißbart- (zuletzt aufgerufen am 28.06.2023)
  • Bruns Pflanzen (2023): Allgemeine Informationen Aruncus sinensis 'Zweiweltenkind'- (zuletzt aufgerufen am 28.06.2023)
  • Köhnlein, Fritz; Menzel, Peter (1992): Das grosse Buch der Stauden und Sommerblumen, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart
  • Jelitto, Leo; Schacht, Wilhelm; Simon, Dr. Hans (2002): Die Freilandschmuckstauden 5. Auflage Band A-H-Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.
  • MISSOURI BOTANICAL GARDEN (2023): Aruncus dioicus 'Zweiweltenkind'-, (zuletzt aufgerufen am 01.07.2023)
  • Reif, J., Härtel, W. (2011): Foerster-Stauden Kompendium. 4 Auflage. Potsdam-Bornim: Foerster Stauden GmbH.
  • Hill Farm Baumschule (2023): Das Werksarchiv &; Stammliste ~ 1991-2022-(zuletzt aufgerufen am 13.07.2023)
  • American Horticultural Society (1994): American Horticulturist-(zuletzt aufgerufen am 13.07.2023)
  • Göritz, H. (1982): Blütenstauden Gräser Farne. Eigenschaften, Ansprüche, Verwendung. Berlin: VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag.
  • Förderkreis Stadtpark Botanischer Garten Gütersloh e.V. (2023): Wald-Geißbart - (zuletzt aufgerufen am 26.07.2023)
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2 / 9Ausladender Habitus
3 / 9gefiedertes Blatt Ende Juni
4 / 9Habitus im Sommer
5 / 9rötlich gefärbter Blattstiel Ende Juli
6 / 9aufrechte Blütenstände
7 / 9Blattstruktur
8 / 9Blütenstand Anfang Juli
9 / 9Blütenstand Ende Juli