Anthemis tinctoria

Schnellüberblick

Deutscher Name: Färber-Kamille

Wissenswertes

Anthems tinctoria ist in Zentral-, Westeuropa , West-, Zentralasien, den Kaukasus und Westsibirien beheimatet, breitet sich aber als Neophyt in Nordeuropa, Nordamerika und auf den Kanaren aus.

Ursprünglich wurde die Staude als Färberpflanze kultiviert, um den in Ihren Blüten enthaltenen gelben Farbstoff, für das Färben von Stoffen zu gewinnen.

Die Färberkamille stellt keine hohen Bodenansprüche und wird gerne in offenen sonnigen Pflanzungen mit trockenem kargen Boden verwendet. Hohe Feuchtigkeit bewirkt übermässiges Blattwachstum. Die Staude eignet sich für sonnige trockene Beete und kann als einzelne Staude oder in kleineren Gruppen verwendet werden. Bei Anthemis tinctoria handelt es sich um eine sommergrüne Staude, welche im Winter in ihren Rhizom überwintert. Sie bildet, während Ihrer Blütezeit (Juni-September), bei regelmäßige Rückschnitt der Blüten eine Vielzahl neuer Blüten aus. Um die Lebensdauer der Färberkamille zu erhöhen, sowie übermässige Versamen zu verhindern empfiehlt sich ein früher Rückschnitt der Blütenstände anfang September.

Auf einen Blick

7.1 Thermophiler Saum
in Trockenrasen und nährstoffarmen Sonderstandorten des kontinentalen Mittel-Europas bis Zentralasien
Staude
Horst oder Schaftaufrechte Sprosse, die gleichmäßig verzweigt sind und sich kreisförmig ausbreiten, der Horst ist vom Grund an verzweigt, der Schaft ist in den Blütenstand hinein verzweigt
aufrechte, im Wurzelstock verholzende, reich vrzweigte Staude, bis 80 cm hoch

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Anthemis tinctoria (L.) J.Gay
Asteraceae (Korbblütler)
Anthemis
tinctoria
'Sauce Hollandaise'

Standort

Fr1Freifläche, trockener Boden, Fr1-bFreifläche, trockener Boden mit beetstaudenähnlichem Charakter, SH1Steppenheide, trockener Boden
vollsonnigLichteinfluss von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang
frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0, trockenpF 6,5-4,1
durchlässigSubstrat mit guten Drain-Eigenschaften, Wasser kann abfließen, flachgründigA-Horizont des Bodens geht rasch in den C-Horizont (anstehendes Gestein) über, meist karg und nährstoffarm in Hügelland, Mittelgebirge oder Steilhängen, lehmigBoden mit anorganischen Bestandteilen aus etwa gleichen Anteilen von Ton, Schluff und Sand, nährstoffarm, sandigBoden mit 20-40% Massenanteil an Korngrößen zwischen 0,063 und 2mm, skelettreichBoden mit min. 75% mineralischer Komponenten >2mm, stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos
pH 7-8
6avon −23,3 °C bis −20,5 °C
SR-StrategeStress-Ruderal-Strategen ertragen auf unproduktiven Standorten regelmäßige Störungen. Moose und unscheinbare, kleine, kurzlebige Stauden, z.B. Arten auf Standorten mit einem Faktor im ökologischen Minimum oder Maximum, z.B. kurzlebige Einjährige auf Trocken- oder Nassstandorten
Imöglichst einzeln oder in kleinen Tuffs von 1-3 Stück pflanzen, IIin kleinen Trupps von 3-10 Pflanzen gruppieren

Verwendung

Färberpflanze erzielt einen warmen Gelbton
ungiftig aber nicht wohlschmeckend
Nein, nicht duftend
wichtige heimische Insektenweide
versamt sich an zusagendem Standort reichlich

Blätter

wechselständig, Blattunterseite grau-filzig, Blattspreite zweifach schmal fiederschnittig
sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Nein

Blüte

Juni, Juli, August, September
InsektenbestäubungBestäubung durch Insekten, Melittophilie - BienenbestäubungSonderform der Entomophilie - Insektenbestäubung durch Bienen und Hummeln
gelb

Frucht

kleine braune kantige Nussfrüchte
August, Oktober
August, Oktober

Wurzel­system

WurzelÜberwinterung in einem unterschiedlich differenzierten Wurzelstock
verholzender Wurzelstock

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

einheimischnatürliche rezente Verbreitung in Mitteleuropa, Rote-Liste-Deutschland Gefährdungsstatus: ungefährdet

Verfasser / Literatur

Jessica Gabler
  • Staudengärtnerei Gaißmayer(Hrsg.) (2022-22): : Hauptkatalog 2020-22. Faszinierend vielfältiges Angebot in verlässlich guter Qualität. Stauden, Kräuter, Gräser und Farne. – Illertissen.
  • Klotz, S., Kühn, I. & Durka, W. [Hrsg.] (2002): BIOLFLOR - Eine Datenbank zu biologisch-ökologischen Merkmalen der Gefäßpflanzen in Deutschland. - Schriftenreihe für Vegetationskunde 38. Bonn: Bundesamt für Naturschutz.
  • Bundesamt für Naturschutz (BfN) [Hrsg.] (2022): Floraweb- Artensteckbriefe.- . last accessed 24.01.2023.