Amelanchier lamarckii 'Ballerina'

J. Gabler
Schnellüberblick

Deutscher Name: Kupfer-Felsenbirne 'Ballerina'

Synonyme: Amelanchier x grandiflora, A. botryapium (L.f.), BORGH., Amelanchier canadensis KOCH, Amelanchier confusa auct. non Hyl., Amelanchier laevis CLAPHAM

Wissenswertes

Dieses Gehölz zählt zu unseren Lieblingen unter den Vierjahreszeit-Gehölzen. Der Großstrauch wächst mehrstämmig und bildet eine trichterförmig ausgebreitete Krone mit oft überhängenden Zweigen aus. Im Alter kann diese Sorte 2 bis 4 m hoch fast ebenso breit werden. Die glatte Rinde ist sehr dunkelgrau und bildet mit den fein verzweigten Ästen einen malerischen Kontrast zur überreichen weißen Blüte im April. Die in leicht aufrecht stehenden Trauben blühenden Schalenblüten werden gerne von Wildbienen als Pollenquelle genutzt. Die Blüte erfolgt noch vor dem kupferfarbenen Laubaustrieb Ende April und ist größer als bei der Art. Die wechselständigen breit-ovalen Blätter sind dunkelgrün und 3-7 cm lang und sehr gesund. Die Sorte gilt als mehltauresistent. Im Juni reifen dann sehr zahlreich kugelige, bis 1 cm große, rote bis dunkelblaue bereifte Beeren, die größer, aromatischer und süßer als bei der Art ausfallen. Bereits vor der Vollreife werden sie von unseren heimischen Singvogelarten verzehrt. Der süße Geschmack und der hohe Gehalt an Vitaminen machen diese Felsenbirne auch zu einem beliebten Obstgehölz für den Menschen. Ab September färbt sich das Laub gelb, orange oder in ein kupfernes Rot und ist recht beständig.

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Die Kupfer-Felsenbirne ist ausgesprochen anspruchslos und gedeiht in jedem sauren bis leicht alkalischen Gartenboden, der mäßig trocken bis feucht ist. Der Flachwurzler nimmt auch mit geringem Erdvolumen vorlieb und eignet sich auch für große Gefäße. Der Pflanzplatz darf sonnig bis halbschattig sein. Die ausgesprochen frostharte Pflanze eignet sich sowohl als malerischer Solitär, als auch in Gehölzgruppen, Staudenpflanzungen oder windexponierte Schutzpflanzung. Die Herkunft dieser Art ist hoch umstritten, wird jedoch im Osten Nordamerikas vermutet. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Hybriden aus A. canadensis und A. laevis, oder sogar A. x arborea und A. laevis. Oft findet sich in der Literatur auch der Name Amelanchier x grandiflora. Im Gegensatz zu Amelanchier laevis hat die Kupferfelsenbirne seidig behaarte junge Triebe und junge Blätter. Der Gattungsname beruht auf der französischen Region Amelanchier der europäischen Art ovalis und das Artepitheton ehrt den französischen Botaniker und Zoologen Jean-Baptiste de Lamarck. Die Sorte ‘Ballerina‘ wurde 1980 in der Baumschulen-Versuchsanstalt, Boskoop in den Niederlanden patentiert.



Auf einen Blick

1.6 Trockenmauer
Nordosten der USA, eingebürgert in weiten Teilen Europas, Zuchtsorte von 1980 aus Holland
Gehölz
Großstrauch>3m, Kleinbaum7-15m
Vierjahreszeiten-Gehölz

Wissenschaftliche Informationen

Mehr lesen...
Amelanchier lamarckii SCHROED. 'Ballerina'
Rosaceae (Rosengewächse)
Amelanchier
lamarckii oder A. x lamarckii ( A. laevis x A. canadensis oder A. laevis x A. x arborea) Abstammung umstritten
Amelanchier x grandiflora, A. botryapium (L.f.), BORGH., Amelanchier canadensis KOCH, Amelanchier confusa auct. non Hyl., Amelanchier laevis CLAPHAM

Standort

3Artenreiche Wälder und Gehölzgruppen.2anspruchsvolle Gehölze, frisch bis feucht, sauer bis neutral, sandig-humos oder lehmig-humos.6sonnig bis halbschattig, kühl-ausgeglichen, frosthart.4Großstrauch > 3m
sonnigBesonnung mindestens von Sonnenaufgang bis Mittag, von Mittag bis Sonnenuntergang, halbschattigBesonnt von Sonnenaufgang bis 11 Uhr, 8 bis 12 Uhr, zwischen 10 und 14 Uhr 2,5h, von 12-16 Uhr oder von 13 Uhr bis Sonnenuntergang.
feuchtpF 2,9-2,2, mäßig feuchtpF 3,0, frischpF 3,9-3,1, mäßig trockenpF 4,0
stellt keine besonderen Ansprüchegedeiht auf den meisten Gartenböden problemlos
pH 5-8
4avon −34,4 °C bis −31,7 °C

Verwendung

Solitär oder in Gruppen, als windexponierte Schutzhecke, Vogel- und Insektennährgehölz, bei ausreichend Substrat auch für Kübel und Dachgärten geeignet
die Früchte
Ja, duftend
Nein, nicht schnittverträglich

Blätter

sommergrün, wechselständig, 3-8,5 cm lang, elliptisch, im Austrieb kupferfarben, gelborange bis rote Herbstfärbung
laubabwerfendLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr, sommergrünLaubwurf am Ende der Vegetationsperiode, Austrieb zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode, Blattalter ca. 1/2 Jahr
Ja

Blüte

Blütentrauben im April
weiße, sternförmige Einzelblüte aus 5 Petalen in aufrechten Trauben
April
Melittophilie - BienenbestäubungSonderform der Entomophilie - Insektenbestäubung durch Bienen und Hummeln
weiß

Frucht

rote bis blauschwarze, kugelige, bereifte Beeren, eßbar und gesund
Juni, Juli

Borke / Rinde

Dunkle, glatte Rinde
dunkelgraue, fast schwarze glatte Rinde

Wurzel­system

Flachwurzler, stark verzweigt

Jahreszeiten

Zur Blüte im April

Besonderheiten / Zusätzliche Daten

fremdländischstammen nicht ursprünglich aus Mitteleuropa, NeophytPflanzen die nach 1492 (Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus) bewusst oder unbewusst in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkamen

Verfasser / Literatur

Jessica Gabler
Jessica Gabler
  • Warda, Hans- Dieter (2020): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. 4.Auflage; Bad Zwischenahn: Bruns Pflanzen Export Gmbh
  • Bärtels, A., Roloff, A. (2008): Flora der Gehölze. Eugen Ulmer KG - Stuttgart.
  • Van den Berk, B.V. (2004): Über Bäume. 2nd Edition. Hrsg. Baumschulen Gebr. Van den Berk. Sint- Oedenrode, Niederlande.
  • BRUNO P. KREMER (20169: Bäume und Sträucher. 2. Auflage.-Stuttgart: Eugen Ulmer KG
  • Klotz, S., Kühn, I. & Durka, W. [Hrsg.] (2002): BIOLFLOR - Eine Datenbank zu biologisch-ökologischen Merkmalen der Gefäßpflanzen in Deutschland. - Schriftenreihe für Vegetationskunde 38. Bonn: Bundesamt für Naturschutz.
1 / 4Blütentrauben im April
2 / 4Blüte an einem trüben Frühlingstag
3 / 4Dunkle, glatte Rinde
4 / 4Zur Blüte im April